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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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Milligramm pro Tag, für ein paar Wochen.“ Sie hielt den Atem an. Hatte sie eine völlig falsche Dosis genannt?
    „Das Zeug gibt es in Tabletten, wenn ich mich richtig erinnere“, sagte er. Er holte ein Fläschchen hervor. „Da haben wir’s. Fünfundzwanzig Milligramm pro Stück. Du wirst sie auflösen müssen. Eine Lösung von fünfzig Milligramm auf einen Milliliter destilliertes Wasser.“
    Susan nahm das Fläschen. „Danke, Al.“ Sie belohnte ihn mit einem Kuss auf die bärtige Wange.
    Er lachte und fasste sie liebevoll an der Schulter. „Ein Volltreffer! Du hast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt!“
    Er zeigte ihr den Operationssaal. Sie war verblüfft. Noch nie hatte sie eine derartige Ausstattung gesehen und sie vergaß beinahe, wo sie sich befand, bis sie die Konsole mit den beiden senkrechten Stangen aus rostfreiem Stahl erblickte, auf denen später chirurgische Zangen angebracht wurden. Susan erinnerten sie an die Laufstützen einer Guillotine. Auf der Konsole lagen ein langer, blauer Nylongummischlauch und Rollen kleinerer Schläuche und Drähte, bereit, irgendwo im Fleischstumpf des Halses befestigt zu werden. Dahinter stand eine Reihe von Überwachungsmonitoren, die Bildschirme waren dunkel.
    Ein Schauer lief ihr über den ganzen Körper, wie der Hauch des Todes. All diese Geräte warteten auf jemanden, der in diesem Augenblick noch kein EG war. Jemand, der noch unversehrt war, dem das mörderische Entsetzen bei der Entdeckung, nur noch halb zu sein, bevorstand.
    Als könnte er Susans Gedanken lesen, sagte Luczynski: „Der nächste Fall ist gerade vor zwei Stunden aus einem Krankenhaus zu uns transferiert worden. Willst du die Patientin sehen?“
    Susan nickte wie betäubt und folgte ihm in den Vorbereitungsraum nebenan.
    Eine Schwester beugte sich über ein Bett und verabreichte jemandem eine Injektion. Es war eine Frau, wie Susan sah, als die Patientin sich aufrichtete. Der frisch rasierte Kopf war eingerahmt von dem weißen Kissen und sie sah klein und zart und schrecklich verwundbar aus. Das Gesicht war fast kindlich, das Gesicht eines ganz jungen Menschen, und der leere, starre Blick der grauen Augen zeigte an, dass die Frau unter dem Einfluss starker Medikamente stand. Am Halsansatz war bereitseine dünne, rote Linie gezogen worden, darüber und darunter waren an verschiedenen Stellen kleine Zahlen aufgemalt.
    Übelkeit, in plötzlichen Wellen. Schrecken.
    Lauf weg! Hinaus aus diesem Trakt, aus dem Gebäude! Für immer! Warum bist du überhaupt hier? Susan zwang sich, sich zu konzentrieren. Nachdenken. Sich erinnern.
    Sie hörte die Schwester sagen: „Doktor, ich bin nicht ganz glücklich mit den EKG Werten. Könnten Sie einmal herkommen?“
    Luczynski wandte sich Susan zu. Plötzlich war er auf der Hut und runzelte ein wenig die Stirn. „Vielleicht gehst du jetzt lieber zurück, ja? Möglicherweise gibt es hier Schwierigkeiten, ich komme später nach.“
    „Natürlich.“ Sie huschte weg und blickte nur einmal zurück, als er sich bereits über das Bett beugte.
    Im Vorraum war die Schwester noch immer mit der Überwachung beschäftigt und die Monitore hinter ihr bildeten ein buntes Farbenspiel. Sie wandte den Blick von einem Fernsehschirm mit dem Bild irgendeines unbekannten EGs und hob zum Gruß ein wenig die Hand. Susan nickte ihr zu. Die Schwester wandte sich wieder dem Monitor zu.
    Und auf einmal erinnerte sich Susan, warum sie gekommen war. Sie wollte Beweismaterial für das, was hier vorging, und im Operationsbereich hatte sie nichts gesehen, das sie verwenden konnte. Irgendwo musste es Karteien geben, Aufzeichnungen, Röntgenbilder. Und wer waren jene anderen EGs, wo waren sie?
    Hier in dem Vorraum gab es nur zwei Türen. Die eine musste zu ihnen führen. Und vielleicht zu etwas, das sie verwenden konnte. Sie blickte noch einmal zurück und sah, dass die Schwester noch immer den Fernsehschirmbeobachtete. Eine Wanduhr zeigte fünf nach zehn. Wahrscheinlich hatte sie noch ein paar Minuten Zeit, bis Luczynski mit der Untersuchung der jungen Frau fertig war und in der Cafeteria nach ihr Ausschau halten würde. Wenn er sie noch hier fand, konnte sie jedenfalls behaupten, dass sie sich verlaufen hätte, irgendwie bluffen. Vorwürfe hatte sie wohl nicht zu befürchten; er hatte sie ja reingelassen, obwohl er nicht dazu berechtigt war.
    Rasch öffnete sie die Tür und trat in den stillen, halbdunklen Korridor dahinter. Es war kühl hier. Sie sah niemanden. Leise schloss sie die

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