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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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gratis.
    Vielleicht war es das Grinsen oder der hoffnungsvolle Ausdruck in dem bärtigen Gesicht, jedenfalls witterte Susan plötzlich eine günstige Gelegenheit. Es musste irgendwoAufzeichnungen geben, sicher im Operationsbereich, zu dem sie noch immer keinen Zutritt hatte.
    „Klar“, sagte sie. „Gern.“
    Sein überraschter und erfreuter Blick festigte ihr Selbstvertrauen. Auf dem Weg zur Cafeteria begann sie sehr vorsichtig zu flirten, stellte ihm Fragen über seine Arbeit, seine Familie, erkundigte sich, woher er kam.
    Als sie den Kaffee halb ausgetrunken hatten, wusste sie: jetzt oder nie!
    „Al, ich brauche ein Medikament.“
    „Ah, gehörst du auch zu denen? Heroin oder so?“
    Sie lachte pflichtschuldig und legte ihre Hand auf die seine. „Bitte nimm mich ernst. Es ist nicht für mich. Es ist für eines meiner Experimente. Michael hat es mir versprochen, aber er hat es vergessen und jetzt ist er das ganze Wochenende über weggefahren. Katherine ist auch fort und im Steuerraum gibt es keines. Der Pfleger sagte, dass ich im Medikamentenschrank im OP Bereich gucken müsste.“
    „Warum nicht?“, sagte er. „Was ist es denn?“
    „Phenmetrazin.“
    „Phenmetrazin? Für ein EG ist das nicht ganz ungefährlich, das weißt du, oder? Zu viel davon und sein Gehirn geht in Rauch und Flammen auf.“
    Sie nickte. „Das weiß ich. Ich werde sehr vorsichtig damit umgehen.“
    Er blickte sie prüfend an und lächelte dann plötzlich. „Okay. Wenn du das im Blick behältst.“
    „Danke, Al.“
    Sie nahm nochmals ihren ganzen Mut zusammen. Das Schlimmste, was passieren konnte, war, dass er ihr die nächste Bitte abschlug und sie nur das Medikament bekam. Wenigstens konnte sie dann John das geben, was er wollte. Sie senkte die Stimme, lächelte Al freundlichan und ließ ihre Hand auf der seinen, wobei sie einen seiner Finger leicht streichelte.
    „Könntest du mich mitnehmen?“
    „In den OP Bereich?“
    „Ich weiß, dass ich nicht hinein darf, aber ich sterbe vor Neugier, Al. Es ist wie in einem Film – das geheime Zimmer im Turm.“
    „Hm, Susan, ich weiß nicht.“
    „Es braucht ja keiner etwas davon zu wissen.“
    „Und was ist mit den Pflegern?“
    „Sie werden alle glauben, dass ich das Zutrittsrecht bekommen habe. Bitte.“
    Er streckte die Waffen. „Okay, warum auch nicht? Anscheinend bin ich verrückt.“ Er lachte anzüglich. „Oder verliebt. Und wehe dir! Wenn du es je Michael oder sonst jemandem erzählst, stecke ich deinen Kopf auf eine Konsole!“ Er machte ein wildes Gesicht und fuhr sich mit dem Finger quer über den Hals. „Kapiert? Ehrenwort?“
    „Ehrenwort.“
    Sie tranken den Kaffee aus. Susan konnte es gar nicht fassen, dass es so leicht gewesen war. Beim Weggehen sah sie an einem Ecktisch den Nachtwächter mit zwei Kollegen bei ihrer gewohnten Pokerrunde.
    Wenige Augenblicke später fuhren sie mit dem Fahrstuhl eine Etage höher. Sobald sich die Türen öffneten, traten sie in den Vorraum des zweiten Stocks, der ihr bereits vertraut war. Aber statt den Umkleideraum zu betreten, um wie immer Schutzkleidung und Haube anzulegen, begab sich Susan zur Tür der Abteilung 1.
    Luczynski holte seinen Ausweis hervor, schob ihn in den Schlitz und sie traten ein. Susan registrierte rasch, was da vor ihr lag. Sie befanden sich in einem kleinen Vorraum mit Krankenhausbodenbelag und kahlen Wänden.An manchen Stellen standen Rollwagen mit medizinischen Apparaturen; dann folgte ein Schwesternzimmer, dahinter eine Wand voller Monitore wie auf einer Intensivstation; auf den hellen Bildschirmen zuckten grüne und rote Lichtmuster. Es gab auch Fernsehmonitore, etwa ein halbes Dutzend. Auf dreien davon sah Susan, unverkennbar, drei von gekrümmten chirurgischen Stahlzangen fixierte Köpfe: drei EGs, von denen sie nichts gewusst hatte. Wer waren sie? Und wo waren sie?
    Eine Schwester saß an einem Tisch und schrieb. Sie hatte aufgeschaut, als sie und Al eingetreten waren, dann senkte sie wieder den Blick und ignorierte sie.
    Luczynski sagte: „Hier weiter“, und Susan folgte ihm, diesmal in einen kurzen Korridor. Zu ihrer Linken führten Doppeltüren, breit genug, um eine Trage durchzulassen, in einen Operationssaal. Luczynski blieb vor einem großen, stählernen Medikamentenschrank stehen und öffnete ihn. Er spähte hinein, tastete mit seinen großen Händen herum. „Phenmetrazin, sehen wir mal. Wahrscheinlich hier drüben. Wie viel brauchst du?“
    Susan musste raten. „Etwa fünfundsiebzig

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