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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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man das wirklich getan?“
    Seine Augen zeigten plötzlich Angst. „Nein, natürlich nicht. Das würde ich nie glauben. Nie. Man ist freundlich und gut zu uns. Man hat mir das Leben gerettet. Sie haben das ja auch gesagt.“
    Es war eine auswendig gelernte Lektion. Und eine Lüge. Susan erkannte, dass Phillip sie als ein Mitglied des Teams ansah, das sein Versprechen nicht eingehalten hatte. Die Kluft zwischen ihnen war zu tief, weitere Fragen waren Zeitverschwendung. Susan wich seinem starren Blick aus und sah auf die Uhr. Sie hatte bereits zu viel wertvolle Zeit vergeudet. Sie kämpfte ihre Angst nieder und betete, Al Luczynski möge länger brauchen.
    „Ich muss jetzt gehen“, sagte sie.
    „Bitte.“
    Wieder fiel der Schleier über seine Augen, er zog sich in sich selbst zurück.
    Susan schaltete die Gegensprechanlage aus und lief den Korridor entlang bis zu dem nächsten erleuchteten Rechteck. Es waren zwei Fenster nebeneinander. In den Räumen dahinter befanden sich zwei EGs, das erste eine Frau in mittleren Jahren, deren graues Haar an mehreren Stellen abrasiert worden war, damit man die Tiefenelektroden einpflanzen konnte. Sie schien zu schlafen. Im zweiten Raum befand sich eine auffallend schöne, junge Schwarze. Auf dem rasierten Kopf, der im schwachen Licht dunkel glänzte, waren keine Elektroden. Susan erriet sofort, dass dies Anne Marie war. Ihre dunklen Augen blickten wie die Phillips trüb und starr geradeaus, doch bei Susans Anblick blitzten sie plötzlich auf und versprühten sofort solch glühenden Hass, dass Susan instinktiv zurückwich.
    Dann schaltete sie die Gegensprechanlage ein. „Sie sind Anne Marie?“
    Die Stimme der Frau ertönte sofort, elektronisch verzerrt. Es klang beinahe wie ein böses Fauchen.
    „ War Anne Marie, du verdammte Mörderin! War !“
    Susan lief davon. Weiter unten im Korridor führteeine offene Tür in einen kleinen Ambulanzraum, der im Dunkel lag. Susan knipste die Lampen an und sah nur medizinische Apparate – weitere Überwachungsgeräte und Rollwagen mit chirurgischen Instrumenten. Dahinter befand sich ein Gemeinschaftsraum für das Pflegepersonal mit Sesseln, einer Couch, einem niedrigen Tischchen und Büchern. Gegenüber war ein Lagerraum mit verschiedenen mobilen Videoausrüstungen, Kameras und Aufzeichnungsgeräten. In einem dritten Raum sah Susan Überwachungsgeräte und Starkstromanschlüsse und erriet, dass dieses Zimmer wahrscheinlich für die von Phillip erwähnten Zusammentreffen der EGs verwendet wurde.
    Dann fand sie sich am Ende des Korridors, vor ihr befand sich nur noch eine geschlossene Tür.
    Ein rotes Licht glomm darüber. War es bloß eine Feuertreppe? Beinahe wäre sie umgekehrt, aber eine merkwürdige Ahnung hielt sie zurück. Sie musste alles sehen, was es in Abteilung 1 zu sehen gab! Wenn nur dieses sonderbare Gefühl nicht wäre, lauernd in ihr, ein undefinierbares Grauen, das ihr erst den Rücken hinauf und über den Nacken bis ins Gehirn gekrochen war und sie nun völlig beherrschte.
    Sie wusste, was hinter der Tür lag, und sie musste hineingehen. Und doch konnte sie sich nicht dazu überwinden. Ihre Hand ruhte auf dem Türknauf, wie angefroren, bewegungslos. Dann drehte sie den Knauf mit einem heftigen Ruck.
    Die Tür öffnete sich weit und fiel dumpf hinter ihr ins Schloss. Sie befand sich nicht auf einer Feuertreppe, sondern in einem weiteren Korridor, der ganz kurz war, fast wie eine Bakterienschleuse. Auf einer zweiten Tür stand in roten Lettern: „Entsorgungseinheit“.
    Susan bewegte sich jetzt automatisch, wie ein Roboter, alle Vorsicht vergessend. Die Tür war schwer, öffnete sich aber leicht und leise.
    Keine Korridore mehr, keine Türen. Nur ein Raum war da. Ein Raum und der vertraute Krankenhausgeruch, die vertraute Kühle, das vertraute Summen von Elektromotoren.
    Aber hier herrschte kein Dämmerlicht, sondern die gleißende, ungedämpfte Helligkeit von Deckenlampen. Schneidendes, kaltes Licht und ein seltsames Geräusch, das an plätscherndes Wasser und gleichzeitig an fallendes Laub erinnerte.
    Langsam gewöhnten sich Susans Augen an die Helligkeit, an die neue Umgebung und sie sah. Etwas stieg ihr die Kehle hoch. Ein Protestschrei angesichts des blanken Horrors. Aber sie blieb stumm. Sie wollte sich umdrehen und davonlaufen, aber sie konnte es nicht. Ihre Beine waren schwer wie Blei.
    Köpfe. Ganze Reihen von Köpfen. Wirres, weißes Haar über wahnsinnigen, vergreisten Gesichtern. Blicke, die wild umherirrten wie

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