Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliches Farbenspiel

Tödliches Farbenspiel

Titel: Tödliches Farbenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
Vom Netzwerk:
Larry French an.«
    Mit übertriebener Lässigkeit zog er an
seiner Zigarette. »Nie gehört.«
    Ich beugte mich zu ihm hinüber.
»Erstens: Sie verkauften die besagte Lampe im vergangenen Oktober an einen
Trödler in der Salem Street. Es existiert eine entsprechende Quittung.
Zweitens: French hat Sie heute aufgesucht und zu einer Fahrt in seinem Porsche
mitgenommen.«
    »Sie hören das Gras wachsen, Lady.«
    »Es gibt drei Zeugen. Hat French Ihnen
freundlicherweise den dritten Punkt verraten?«
    »Der wäre?«
    »Die Lampe ist ein wichtiges
Beweisstück in einer Mordsache.«
    Seine Lippen zuckten. Er hielt sich am
Steuerrad fest. »Mord?«
    »Ganz recht. Und jetzt reden Sie!«
McCone wurde wieder einmal knallhart.
    »Ich — du meine Güte! Was ist das für
ein Mord? Wovon reden Sie überhaupt?«
    »Vor drei Jahren wurde bei einem
Einbruch ein Mann namens Richard Wintringham getötet. Die Lampe gehörte zu den Gegenständen,
die damals gestohlen wurden. Jetzt erzählen Sie mal, woher Sie die Lampe und
die anderen Sachen hatten.«
    »Wintringham?« Sein Mund hing schlaff.
»Ich hab mal für einen David Wintringham gearbeitet. Aber von diesem Richard
hab ich nie gehört.«
    »Er war Davids Vater.«
    »Du meine Güte!« sagte er wieder und
schwieg. »Also, das war so«, begann er schließlich. »Ich mußte da in so einem
alten Haus, das irgendwann mal in ein Mietshaus mit mehreren Wohnungen
umgewandelt worden war, einen Haufen Mauern und Zeug rausreißen.«
    »Wo war das?«
    »In der Steiner Street. Im Auftrag der
Firma Wintringham und Partner.«
    »Und?«
    »Und wie ich da so einen alten offenen
Kamin freilege, der zugemauert war, seh ich da drinnen das ganze Zeug stehen.
Eine Lampe, eine Uhr, Flaschen, einen Haufen alten Kram eben. Das Zeug sah so
aus, als könnte es was wert sein.«
    »Und da haben Sie es genommen.«
    »Nichts da!« protestierte er entrüstet.
»So was riskier ich nicht. Ich hab in der Branche einen guten Namen zu
verlieren. Nein, ich hab die Sachen in einen Karton gepackt und einem der
Teilhaber gebracht, Larry French. Den interessierte der Kram nicht, und er
sagte, ich könnte alles behalten, wenn ich wollte. Ich hab den Karton also
mitgenommen. Ungefähr einen Monat später war ich ziemlich knapp bei Kasse, weil
Wintringham in Schwierigkeiten war und mich an die Luft gesetzt hatte. Da hab
ich das Zeug an zwei Trödler in der Salem Street verkauft. Das ist die ganze
Geschichte.« Mir fiel der offene Kamin in dem Stick-Stil-Haus in der Steiner Street
ein. »Welches Haus war das?«
    »Das beigefarbene, von Wintringhams aus
das übernächste. Der Kamin ist im vorderen Zimmer.«
    »Sie scheinen das ja sehr genau zu
wissen.«
    »Ist doch klar. Heute —« Er brach ab.
    »Was heute?«
    »Nichts.« Er drückte seine Zigarette aus
und nahm sich eine neue. »Das ist die ganze Geschichte.«
    »Nicht ganz. Was wollte French heute
bei Ihnen?«
    »French? Den hab ich seit Monaten nicht
gesehen.«
    »Soll ich Ihre Tante holen, damit sie
bezeugt, daß Sie mit ihm weggefahren sind? Oder den Wirt von Ed’s Bar?«
    »Ach verdammt!« Er sah wieder zum
Fenster des Hauses hinüber. Der Vorhang hing immer noch schief. »Ich kann nicht
darüber sprechen.«
    »Warum nicht?«
    »French hat mir Geld gegeben.« Ein
listiger Ausdruck blitzte in den glasigen Augen auf. »Ich muß den Lieferwagen reparieren,
verstehen Sie, und dann kommt die Miete dazu - ich bin sie schuldig. Ja, wenn
Sie mir mit der Miete helfen könnten...«
    Ich seufzte. »Wieviel schulden Sie?«
    »Drei Monate. Das sind zusammen nur
hundertfünfzig. Das Zimmer ist billig.«
    »Ich geb Ihnen jetzt fünfzig. Wenn Ihre
Informationen zu Wintringhams Mörder führen, bekommen Sie den Rest.« Gott sei
Dank hatte ich vor kurzem einen Scheck eingelöst. »Ich weiß nicht.« Keefer
runzelte die Stirn. »Woher weiß ich, daß ich Ihnen trauen kann?«
    »Das können Sie jetzt nicht
feststellen. Es gibt für Sie nur zwei Möglichkeiten: Entweder Sie trauen mir
oder Sie landen auf dem Morddezernat. Da müssen Sie umsonst reden.«
    »Miststück.«
    »Beschimpfungen bringen kein Geld.«
    »Und Sie versprechen, daß Sie den Rest
später zahlen?«
    »Wenn Ihre Auskünfte mich
weiterbringen.«
    »Okay. French hat mir fünfhundert
gegeben, aber Kleinvieh macht auch Mist.« Er seufzte resigniert. »Gut, also er
kam heute morgen hier an und fragte nach der Lampe. Ich erzählte ihm, daß ich
sie verkauft habe, und er sagte, er habe nur prüfen wollen, ob ich ehrlich sei.
Er

Weitere Kostenlose Bücher