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Toedliches Konto

Toedliches Konto

Titel: Toedliches Konto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hirsch
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auf.
    “Gut. Es gab eine Person, die unbedingt die Kopie haben wollte, Günther Bartol. Es ist anzunehmen - auch anhand der Telefongespräche -, dass Bock über den geplanten Zeitablauf mit Bartol gesprochen hatte. Zu der Zeit, als Bock mit der Kopie von Vera zurück sein musste, hat er sowohl Ina als auch Günther angerufen. Vera sagte, dass zunächst Ina zu ihm kommen sollte und dass er die Kopie erst am nächsten Tag seinem Freund Günther geben wollte. Das war vielleicht Günther zu spät. Und er sagte, dass er schnell bei Bock vorbei kommen wolle. Darauf sagte Bock Ina, dass sie noch eine halbe Stunde warten solle mit Kommen.”
    “Moment, dann hätte er ja zweimal bei ihr angerufen, hat er aber nicht.”
    “Wie war denn die Reihefolge der Telefonate. Lass mich schauen.”
    Sie blätterten kurz in den Listen. “Hm. Er hat erst mit Günther telefoniert und dann mit Ina. Dann könnte theoretisch der Ablauf so gewesen sein. Ina ist in Warteposition, Günther fährt zu Walter Bock, macht ihn kalt und nimmt sich die Kopie, ruft dann unter einem Vorwand Ina an und sagt ...”
    “Das macht doch hinten und vorne keinen Sinn”, wirft Kurt ein, “und es erklärt nicht im entferntesten, warum Inas Sachen fertig gepackt im Koffer waren.”
    “Das macht so oder so keinen Sinn. Die einzige Erklärung wäre die, dass der Mörder oder die Mörderin von Ina anschließend eine verwirrende Spur legen wollte und Koffer gepackt hat.”
    “So etwas gab es noch nie, dass ein Mörder nach dem Mord den Koffer des Opfers packte. Gute Reise!”
    “Dann nehmen wir an, dass Ina nichts mehr von Walter gehört hatte, weil er ja schon bewusstlos war. Sie fährt zu seiner Wohnung. Er öffnet nicht. Sie denkt, er spielt nur mit ihr, fährt zurück, packt ihre Koffer. Dann meldet sich Bartol bei ihr, erfindet einen Vorwand, um zu ihr zu kommen.”
    “Er müsste da schon etwas Gutes erfunden haben, aber sei’s drum. Er klingelt an ihrer Tür, wird herein gelassen und knallt sie ab. Toll! Und warum?”
    “Das ist ja wohl einfach. Wenn es so war, dann muss Bartol vermutet haben, dass Bock seiner Ina die ganze Geschichte mit dem Konto erzählt haben könnte. Wenn er plötzlich tot ist, wäre sie die Zeugin, die Bartol belasten kann.”
    “Nein, so kommen wir nicht hin. Dann wäre seine Frau eher die Person, die alles von der Kontogeschichte weiß. Dann hätte Bartol sie umbringen müssen. Und außerdem ist Bock ja so raffiniert umgebracht worden, dass normalerweise sein Tod als Insulinunfall ausgesehen hätte. Es war also überflüssig, noch eine Zeugin, die die Kontogeschichte kennt, aus dem Weg zu räumen.”
    “Wenn Bartol erst bei Bock erfahren hat, dass er Ina gerade für eine spätere Zeit bestellt hat, weil er noch von seinem Freund Günther Besuch bekommt, wäre ihre Aussage schon belastend. Außerdem wäre sie zu einem Zeitpunkt da, zu dem Bock noch gerettet worden wäre und der dann Bartol belasten würde. Er musste also Ina töten.”
    “Das ist ein wirres Hin und Her. Das ergibt keine runde Geschichte. Aber wenn es so wäre, könnte es theoretisch einen Beweis geben: Wir müssen überprüfen, ob unter den Fingerabdrücken, die wir in Inas Wohnung gefunden hatten, welche von Bartol dabei waren.”
    “Das heißt, wir müssen ihn besuchen und ihm Fingerabdrücke abnehmen? Da wird er sich weigern.”
    “Wir werden ein nettes Gespräch mit ihm führen, dann wird er sie uns freiwillig geben.”
    “Wir müssen sowieso auf der Kontoschiene ermitteln. Aber dann sollten wir lieber als erstes den Aumüller befragen. Schließlich war es sein Konto, das als Auslöser alles ins Rollen brachte. Für mich ist es unstrittig, dass seine Steuerhinterziehung und andere faule Geschäfte für ein paar Jahre Knast gut sind. Aber das wird separat untersucht werden müssen, unser Job sind die Morde.”
    “Gut, erst Aumüller, dann Bartol.”

11

    Alfred Aumüller führte wieder mal ein Gespräch mit einem einzelnen Petersburger. Dieser Inhalt ging die anderen nichts an.
    “Alex, langsam krieg ich jetzt doch kalte Füße. Und das will was heißen bei meinem unerschütterlichen Optimismus.”
    Alfred hatte Alexander Grohe zwar erst vor wenigen Tagen getroffen, aber inzwischen war dieser wieder zurück in Miami. Und die Dinge hatten sich weiter entwickelt. Unerfreulich entwickelt. Alfred wusste, dass es drüben erst sechs Uhr am Morgen war, aber unter Freunden ist so etwas zumutbar. Meinte Alfred.
    “Nichts für ungut, lieber Alfred, du rufst

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