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Toedliches Konto

Toedliches Konto

Titel: Toedliches Konto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hirsch
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kaufen wollte. Zurück kam sie mit einem griesgrämigen Gesicht.
    “Tut der Knöchel weh?”, fragte Kurt.
    “Nein.”
    “Welche Laus ist dir dann über die Leber gelaufen?”
    “Ich mache mir nur Gedanken wegen unserer Miriam. Sie ist schließlich erst 24.”
    “Wie bitte?”
    “Ich meine nur, ich habe sie in der Eisdiele mit Gero gesehen. Sie ist viel zu jung für ihn.”
    Es bedurfte viel Selbstbeherrschung von Kurt, um nicht schallend loszuprusten. “Was ist denn schon dabei, wenn die beiden zusammen Eis essen?”
    “Aber nicht so. Er hatte eine Hand auf ihrem Knie, und dann haben sie sich auch noch geküsst. Oder so ähnlich.”
    Kurt war wieder beherrscht. “Ich verstehe. Willst du lieber nach Hause gehen, oder kommst du mit zu Aumüller und Bartol?”
    “Ich freue mich doch immer, wenn ich dich begleiten kann.”
    “Wir könnten ja statt dem Begleiten auch mal das Entkleiden zusammen üben.”
    Kurt hätte am liebsten gleich die Löschtaste gedrückt. Gerade jetzt war das eine besonders unpassende Bemerkung.
    “Warum nicht gleich heute Abend?”
    Im ersten Moment war Kurt sprachlos, danach war er sich nicht sicher, ob das nur eine freche Antwort auf seine freche Bemerkung oder am Ende sogar ernst gemeint war. Er beschloss, mit einem frivolen Grinsen beide Möglichkeiten offen zu lassen.

    Aumüller hatte den beiden in seiner Firma im Industriegebiet einen Termin gegeben. Das Firmengelände umfasste ein nicht allzu großes Verwaltungsgebäude und zwei kleinere Fabrikhallen. Lena hatte im Internet nachgeschaut und erfahren, dass die Firma ‘Introl GmbH’ intelligente Steuerungen für Automatisierungssysteme liefert. Kurt und Lena wurden vom Pförtner abgeholt und zu Aumüllers Büro im 1. Stock gebracht. Die Firma legte offenbar keinen Wert auf ein repräsentatives Erscheinungsbild. Alles wirkte fabrikmäßig, auch im Verwaltungsbau nichts großzügig, keine besondere Ausstattung, alles nur einfach und zweckmäßig. Auch das Büro von Aumüller war nicht mal so schön wie das vom Kripo-Chef.
    Kurt hielt das Vorgeplänkel kurz und kam schnell zur Sache.
    “Herr Aumüller, die Ermordung von Herrn Bock muss Sie ja ganz schön erschreckt haben.”
    “Wie meinen Sie das?”
    “Ausweichende Antworten versehe ich mit einem Minuspunkt. Sie stehen jetzt auf eins.”
    “Sie meinen, weil Herr Bock dummerweise Einblick in ein schon längst aufgelöstes Konto von mir genommen hatte?”
    “Woher wussten Sie eigentlich, dass es Herr Bock war, der Ihre Kontodaten hatte?”
    Aumüller machte eine Pause und schien nachzudenken. “Das hatte ich von meiner Bank erfahren, bei der dieses Konto damals geführt wurde.”
    “Da kommt doch einiges für Sie zusammen”, warf Lena ein. “Ein Schwarzgeldkonto von beachtlichem Wert, dazu ausgesprochen dubiose Zahlungsvorgänge, die den Verdacht auf illegale Geschäfte aufkommen lassen. Da werden unsere Kollegen vom Betrugsdezernat noch viel Freude mit Ihnen haben. Und dann wird dieser Bankbeamte Bock, der all das mitbekommen hatte und somit Ihnen als Gefahr erscheinen musste, ermordet. Wer könnte denn außer Ihnen noch Interesse an dem Mord gehabt haben?”
    Aumüller lachte und tat total entspannt, indem er sich weit in seinem Bürosessel zurücklehnte. “Wissen Sie, normalerweise hätte ich Sie jetzt rausgeworfen und ein weiteres Gespräch nur in Anwesenheit meines Anwalts geführt.”
    “Ah, Sie sehen wohl auch gerne die CSI-Serien im Fernsehen?” Lena wollte zeigen, dass sie sich nicht einschüchtern lassen wollte. Doch Aumüller ging darüber hinweg.
    “Ich habe ein lupenreines Alibi. Ich hatte mich an jenem Freitag am Nachmittag bis 17 Uhr mit meinem Freund Alexander Grohe getroffen, der aus Miami zu Besuch bei seinem schwer erkranken Vater gekommen war.”
    “Ist das auch ein Petersburger?” Bei Kurt und Lena klingelte es gleichzeitig im Kopf. Schließlich ging bei der Auflösung des Aumüller-Kontos die gesamte Summe auf ein Konto nach Miami.
    “So ist es, Alex gehört zu unserem Kreis. Danach war ich bis 18 Uhr hier im Büro, wofür es viele Zeugen gibt, und eine halbe Stunde später hatte ich mich mit einem Freund in der Stadt getroffen, wo wir zusammen Essen waren. Die Rechnung habe ich noch, wir waren bis nach 22 Uhr zusammen.”
    “Haben Sie auch noch den Drohbrief, den Sie einige Tage vorher erhalten hatten?”, fragte Kurt.
    “Welchen Drohbrief? Ich hatte noch nie in meinem Leben einen Drohbrief bekommen. Gott sei Dank.”

    “Was hältst du

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