Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Titel: Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
Vom Netzwerk:
ergaben keinerlei Verbindungen zwischen den Frauen.
    Das Einzige, was Sarah ins Auge stach, waren die Abstände zwischen den vermeintlichen Morden, die immer kürzer wurden. Vier-drei-zwei Monate. Zwischen dem letzten Opfer und Hilde waren ebenfalls zwei Monate vergangen. Aber wie passte ihre Kollegin in dieses Muster?
    Überhaupt nicht.
    Dennoch hatte Herbert Kunz behauptet, dass Hilde Jahn niemals etwas tat, was bedeutungslos war, und nach allem, was Sarah inzwischen über ihre tote Kollegin wusste, glaubte sie dem Chef vom Dienst. Hilde Jahn hätte sich niemals mit dem Sammeln von Daten und Erstellen von Dossiers aufgehalten, wenn sie nicht fest daran geglaubt hätte, dass es diesen Serientäter tatsächlich gab. Aus diesem Grund glaubte auch sie, Sarah, fest daran.
    Vier. Drei. Zwei. Das konnte bedeuten, dass er in einem Monat erneut zuschlug.
    Mittags ging sie mit Herbert Kunz in die Kantine, aß eine Kleinigkeit, nahm eine Flasche Mineralwasser mit und kehrte wieder ins Büro zurück. Die Lektüre der alten Artikel hatte sie ziemlich angestrengt. Sie überlegte, sich für einige Minuten in ihrem Sessel zurückzulehnen und die Augen zu schließen, als Gruber anrief. Er erkundigte sich nach ihrem Fortschritt. Sie erzählte ihm, zu welcher Erkenntnis sie gekommen war.
    » So weit waren wir schon«, sagte Gruber müde. » Ich möchte endlich etwas Handfestes, Sarah.«
    Sie verspürte einen leichten Druck auf ihrer Brust, ihr vermeintliches Unvermögen machte ihr zu schaffen.
    » Ich werde gleich mal mit Brenneis reden, ihn um die Liste der möglichen Opfer bitten, obwohl ich nicht glaube, dass er sie mir einfach so geben wird.«
    » Mach das! Halt dich aber bedeckt. Er braucht nicht über alles Bescheid zu wissen. Ein Informationsvorsprung ist in unserer Branche Gold wert. Wenn nur irgendwer davon Wind bekommt, können wir einpacken. Verstanden?«
    » Alles klar! Bedeckt halten, keine Informationen weitergeben. Aber wie soll ich ihn dann befragen?«
    » Das ist die Kunst guter Journalisten. Zuhören ist das Zauberwort, meine Liebe. Morgen früh will ich einen Artikel auf dem Schreibtisch haben. Nicht die große Story, für die hast du, wie versprochen, vier Tage Zeit. Irgendwas. Hauptsache, wir können behaupten, Hilde hat daran gearbeitet. Die Konkurrenz setzt mich hier ziemlich unter Druck, ständig sind neue Gerüchte im Umlauf. Ich will nicht, dass sie uns mit ihren Vermutungen Hildes wahre Geschichte abschießen. Wenn du das Gefühl hast, dass sie einen Artikel über Kakerlaken vorbereitet hat, dann schreib das bitte.«
    Er legte auf.
    Sarah saß sekundenlang regungslos auf ihrem Stuhl und dachte über das Thema nach, das der Artikel behandeln würde. Dann rief sie Brenneis an. Sie würde das schon irgendwie hinbekommen.
    Eine Stunde später saß sie ihm gegenüber in seinem Büro.
    » Das mit Ihrer Kollegin tut mir sehr leid. Schrecklich, was da passiert ist. Ich frage mich manchmal, in welcher Zeit wir leben. Mord und Totschlag, wohin man schaut. Grauenvoll. Da traut man sich ja bald nicht mehr auf die Straße. Sie war eine großartige Journalistin. Aber das habe ich bei Ihrem letzten Besuch schon erwähnt«, sagte Brenneis.
    Sarah nickte. » Danke, dass Sie so schnell Zeit für mich haben. Jetzt wissen Sie auch, warum ich bei unserem letzten Gespräch so wenige Informationen hatte. Ehrlich gesagt, ich wusste nicht, woran Hilde Jahn gearbeitet hat, und hoffte, von Ihnen Informationen zu erhalten, die mich auf eine Spur bringen würden.«
    » Konnte ich Ihnen helfen, haben Sie jetzt eine? Eine Spur, meine ich.«
    » Ich denke ja. Ich stoße bei Hildes Notizen immer wieder auf Artikel, die das Arbeitsrecht und vor allem die Situation von Arbeitslosen zum Inhalt haben.«
    Er sah sie stirnrunzelnd an.
    » Das wundert Sie? Schauen Sie sich doch einmal an, in welcher Zeit wir leben, Frau Pauli. Steigende Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, Unternehmen, die Konkurs anmelden müssen. Das Leben ist nicht leicht, für niemanden.«
    » Das ist ja alles gut und schön. Entschuldigen Sie, wenn ich jetzt taktlos erscheine. Aber Sie wissen, dass Hilde Jahn eine Enthüllungsjournalistin war. Das Normale war ihr zu wenig. Sie suchte nach Skandalen, nach Angelegenheiten, die die ganze Ungerechtigkeit unserer Gesellschaft zeigen. Ich verstehe ja, dass die ganze Sache tragisch ist und so schnell wie möglich eine Lösung auf den Tisch muss. Aber ich habe bisher nichts – entschuldigen Sie – Spektakuläres gefunden. Nichts, was das

Weitere Kostenlose Bücher