Toedliches Verlangen
Freundes.
Aus vollem Flug hielt er an, schwebte eine Sekunde über der Landezone und setzte dann sanft auf. Seine hinteren Klauen kratzten über den Granit, Staub wirbelte auf. Wick fluchte, als seine nackten Füße den Boden berührten. Er taumelte seitlich gegen Mysts abgestellten Honda. Bastians Knie gaben unter ihm nach, und er brach auf dem Höhlenboden zusammen.
Rikar nahm Menschengestalt an. Besorgt ging er neben Bastian in die Hocke. Der Krieger stöhnte und stieß sich mit den Handflächen vom Boden ab. Um ihm nicht mehr wehzutun als nötig, wechselte Rikar hinüber zur unversehrten Seite seines Freundes, um ihm aufzuhelfen.
Elektrische Funken stoben auf, als Venom durch die Höhlenwand trat. Fluchend und mit rot glühenden Augen ließ der Krieger seinen Blick durch die Halle schweifen und rannte auf Wick zu.
Rikar legte sich Bastians Arm um die Schultern und wandte sich Richtung Eingang. »Wo ist sie?«
»In der Klinik.« Mit Wick im Arm begegnete Venom seinem Blick über den Kopf seines Freundes hinweg. »Ich habe sie nicht gewarnt.«
»Nein …«, stöhnte Bastian unter sichtbaren Schmerzen. »Rikar … nicht …«
»Du brauchst sie.«
»Ich bin … zu hungrig.« Er zuckte zurück, wehrte sich, während Rikar ihn halb über die Landezone trug, halb zerrte. »Bitte … nicht. Ich würde … sie … töten. Kann nicht …«
»Ich bleibe bei dir. Wenn es kritisch wird, greife ich ein.«
»Schwach…sinn. Das wirst du nicht schaff…«
»Kein Wort mehr.« Mit einem Knurren schob Rikar seinen besten Freund durch die unsichtbare Barriere. Statische Elektrizität brandete auf und ließ die feinen Härchen auf seinem Nacken zu Berge stehen. Noch ein Schritt und er war durch, die Sohlen seiner Stiefel trafen auf den polierten Betonboden des inneren Flurs. Gott sei Dank. In wenigen Sekunden konnte er Bastian mit dem versorgen, was er brauchte. Die Klinik lag ein Stück den Flur hinunter. Dort war Myst, wartete auf ihn. »Ich lasse nicht zu, dass du stirbst.«
Mit dem Kinn an seiner Brust schüttelte Bastian den Kopf. »Rikar, bitte. Bitte.«
Rikar ignorierte sein Flehen. Im Augenblick war es ihm egal. Er würde seinem besten Freund bringen, was er brauchte … auch wenn er dabei das Leben einer Frau aufs Spiel setzte.
Die extrabreiten Glasflügel der Kliniktür glitten auf und …
»O mein Gott!« Mit weit aufgerissenen Augen sog Myst den Atem ein, bevor sie auf nackten Füßen losrannte. »Rikar, wir müssen ihn in die Klinik schaffen. Ich habe …«
»Nein! Bleib weg!«
Bastians verzweifelter Schrei hallte zwischen den Wänden wider, aber Myst verlangsamte ihre Schritte nicht. Wie ein weiblicher Hurrikan stürmte sie den Flur entlang, den Blick fest auf Bastian gerichtet. Gott sei Dank. Je schneller sie ihn erreichte, desto schneller würde er den Kampf verlieren und aufhören, sich zu wehren. Und trotzdem, als sie in Reichweite kam, bäumte Bastian sich auf, versuchte zurückzuweichen. Rikar hielt ihn fest, seine starken Arme schoben ihn Myst entgegen.
Ihre Nähe gab Bastian den Rest.
Urtümlicher Instinkt übernahm die Kontrolle und trieb ihn in Richtung seiner Beute. Mit einem Knurren stürzte er sich auf sie. Rikar ließ ihn los, sah zu, wie sein Freund sie fest umschlang. Als sein gebrochenes Bein nachgab und sie zur Seite taumelten, keuchte Myst auf. Der erschrockene Laut war kaum verklungen, bevor Bastian sie umfing, sie mit dem Rücken an die Wand presste, mit den Lippen über ihre Kehle fuhr und die Hände suchend unter ihr Trägershirt schob. Als ihre Körper sich berührten und Haut auf Haut traf, bog sie den Rücken durch, und Energie schwoll an. Rasende Hitze explodierte und ließ Rikar einen Schritt zurücktaumeln.
Herr im Himmel. Diese Frau, sie …
Verströmte weiß glühende Energie.
Sie wand sich und zog Bastian an sich, schmiegte sich an seinen Körper und hieß den Mann willkommen, der sie umschlungen hielt.
»Bellmia …«
»Ich bin hier.« Die zierlichen Hände in seinem dunklen Haar vergraben, öffnete sie die Lippen, als Bas seinen Oberschenkel zwischen die ihren schob. Mit einem Stöhnen machte sie ihm Platz, schlang die Beine um seine Hüften.
Bastian achtete nicht länger auf seine Verletzungen, mit den Lippen an ihrer Kehle stöhnte er auf, sog mit aller Macht ihre Energie ein. »Bellmia … meins.«
Dieses Paar war außergewöhnlich. Wunderschön. Glich nichts, was Rikar je gesehen hatte. Und Himmel, er stand einfach nur da und sah ihnen zu … wie irgendein
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