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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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durch seinen Körper schoss, raschelte das Bettzeug, und die Erinnerung verblasste, lenkte seine Aufmerksamkeit von Vergangenheit wieder hin zu seinen Verletzungen. Die Schwere seiner Glieder gab ihm Sicherheit. Er war da, nichts Lebensnotwendiges fehlte ihm. Gott sei Dank. Mit dem Druck an seiner linken Seite und dem fernen Schmerz unter seinem Knie wurde er fertig. Aber ein fehlender Arm oder ein fehlendes Bein?
    Auf gar keinen Fall.
    Jetzt brauchte er nur noch sein Gehirn zurück. Er war vollkommen ohne Erinnerung. Nichts rührte sich. Sein Kopf war ein Durcheinander aus wirren Gedankenfetzen, die nicht zusammenpassten.
    In der Hoffnung, Bewegung würde den Puzzleteilen helfen, an ihren angestammten Platz zu rutschen, stemmte Bastian sich auf einen Ellbogen hoch. Die Decke glitt hinab auf seine Hüften, als er einen tiefen Atemzug nahm und die Augen öffnete. Neonlicht traf ihn wie ein Blitz, der grelle Schein bohrte sich direkt bis in die Rückseite seines Schädels.
    »Verdammt.«
    Mit einem Klicken erlosch das Licht. Der gute, alte Rikar. Hatte schon immer schnell verstanden und noch schneller reagiert.
    Bastian rieb sich die Brauen und versuchte es erneut. Als er die Augen öffnete, schaltete sich direkt seine Nachtsicht ein, und das Bild wurde gestochen scharf. Am anderen Ende des Raumes stieß Rikar sich von der Reihe Stahlschränke ab und drehte sich um. Mit einer steilen Falte zwischen den Brauen begegnete er dem Blick seines Freundes. Bastians Alarmglocken begannen zu schrillen. Irgendetwas stimmte hier nicht, und zwar mehr als der normale Alltagskram.
    Mit besorgtem Blick und einer Tasse in der Hand kehrte Rikar an sein Bett zurück. »Durst?«
    Die höfliche Frage schraubte die Lautstärke von Bastians Alarmsystem noch ein wenig höher. Rikar war niemals höflich. Direkt wie ein Vorschlaghammer? Ja, immer. Doch er hatte noch nie um ein Problem herumgeredet. Aber jetzt steckte ihm eines im Hals, und wie es aussah, schmeckte es nicht gut.
    Bastian ließ den Blick auf das Gesicht seines Freundes gerichtet und griff nach dem Becher. Was zum Teufel? Seine Hand zitterte. Und sein Arm fühlte sich an wie Blei, schwer und unkooperativ. Er ignorierte das Gewackel und trank mit langen Zügen, leerte die ganze Tasse, bevor er sie Rikar zurückgab. Als sein oberster Befehlshaber danach griff, hielt Bastian sie fest und durchbohrte ihn mit seinem Blick.
    »Spuck’s aus.«
    »Es tut mir leid …« Rikar senkte den Blick, Reue flackerte über seine Miene. »Es tut mir leid. Sie ist … sie ist …«
    »Verdammte Scheiße.« Die Erinnerungen fluteten zurück, das Puzzle setzte sich plötzlich zusammen. Adrenalin schlug ein wie ein Güterzug. Er schoss hoch, sprang in einer einzigen, fließenden Bewegung aus dem Bett. »Myst!«
    Als seine nackten Füße den Boden berührten, gab sein linkes Bein nach. Bastian bemerkte es kaum, kriegte die Bettkante zu fassen und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Leer, bis auf ihn, Rikar und das Doppelbett. Wo zum Teufel war Myst? Sie sollte bei ihm sein und nicht alleine.
    Bastian warf sich nach vorne, ignorierte den Schmerz. Er musste sie finden. Was, wenn … o Gott. Wenn er ihr zu viel Energie genommen hatte, würde sie entsetzliche Schmerzen leiden. War es das, was Rikar ihm nicht sagen wollte? War sie verletzt und …
    »O Gott«, flüsterte er. Seine Kehle war so zugeschnürt, dass er kaum atmen konnte. Als Angst sein Herz packte und es gegen sein Brustbein donnerte, hasste er sich für das, was er war … für das, was er der Frau hatte nehmen müssen, die er mit aller Macht beschützen wollte. »Wo ist sie?«
    Rikar streckte die Hand aus und stützte ihn, als er um das Bett herumging. »Bas … hör mir zu. Es ist …«
    »Sag es mir.« Bastian wandte sich seinem Freund zu und packte ihn an der Kehle. Mit einem heftigen Stoß schob er Rikar nach hinten, bis seine Schultern an die Wand trafen. Bastian drückte zu und nahm seinen Freund in die Mangel. »Sag mir, wo sie ist, oder ich bringe dich um, verdammt noch mal, ich …«
    »Sie ist nebenan, aber Bas … du musst jetzt stark sein.« Rikar wandte den Blick ab. »Es geht ihr nicht gut … ihre Lebensfunktionen werden immer schwächer. Alle wichtigen Organe versagen langsam.«
    »Du verfluchter Hurensohn … du hast versprochen einzugreifen.« Bastians Stimme brach, Trauer und Selbsthass überwältigten ihn. »Du hast es versprochen!«
    »Gottverdammt!« Rikar packte Bastians Handgelenk, um den Druck auf seine Kehle zu

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