Toedliches Versprechen
Gefühl, sie zog sich wieder in ihr Schneckenhaus zurück.
»Was für eine Party?«
»4. Juli?«
»Oh, morgen ist der 4. Juli?«
Josh schluckte. Er hatte Hannah gerade zu den Colemans eingeladen. Das war an sich kein Problem. Das Fest war groß, und natürlich war er eingeladen. Er war Dom’s Partner und Freund, wie er ein Freund von Elena war. Für die Colemans gehörte er zur Familie. Aber er hatte noch nie eine Frau zu einer Feier mitgebracht. Noch nie. Maria würde vor Freude völlig aus dem Häuschen sein. Zu oft hatte sie in den letzten Jahren versucht, ihn mit den Töchtern ihrer Freundinnen aus dem Buchklub, dem Kochklub, dem Gartenklub und welchen Vereinen auch immer, zu verkuppeln.
Er hatte die Einladung nicht in irgendeiner Form der geistigen Umnachtung oder sexuellen Gier ausgesprochen. Nein, sie kam aus tiefstem Herzen. Er wollte sie den Colemans vorstellen. Er wollte, dass Maria ihr auf den Zahn fühlte, dass sie in den Kreis der Frauen aufgenommen wurde, dass Elena sie mochte. Er wollte sie vorzeigen, seine wunderschöne, kluge Ärztin. Er wollte mit ihr angeben. Ihrem Gesichtsausdruck zufolge preschte er zu schnell vorwärts. Aber er konnte einfach nicht anders.
Er beugte sich zu ihr hinüber und küsste sie. »Morgen ist der 4. Juli. Begleite mich, bitte.«
Er konnte zusehen, wie sich die Unsicherheit in ihr Gesicht zurückschlich und Vorsicht und Argwohn das Kommando übernahmen. »Was für eine Feier ist das?«
»Das Fest der Familie meines Partners Dom. Du hast ihn kennengelernt. Die Hälfte seiner Verwandtschaft sind Italiener, es wird lautstark und fröhlich zugehen. Das Barbecue ist amerikanisch, der Wein und die Nachspeisen traditionell italienisch. Das Feuerwerk ist einfach der Hammer. Da lässt sich Dominics Vater nicht lumpen. Es ist fast so gut …«, er drückte seine geöffneten Lippen auf ihr Schlüsselbein, »wie das, das wir vorhin gezündet haben .« Seine Lippen wanderten an ihrem Hals nach oben, seine Zähne kratzten an ihrem Kiefer entlang, bis er ihren Mund erreichte. Millimeter von ihren Lippen entfernt hielt er inne. »Sag ja.«
Den Bruchteil einer Sekunde zögerte sie. »Ja.«
»Perfekt.« Während er sie küsste, öffnete er die Knöpfe seines Hemdes. »Ich hole dich morgen Nachmittag ab.« Damit waren seiner Meinung nach alle notwendigen Details besprochen und er konnte sich den wirklich wichtigen Dingen zuwenden. Zum Beispiel dem Tal zwischen ihren Brüsten, das er gerade freilegte. Das Essen war unwichtig geworden. Er plante, in dieser Nacht noch das eine oder andere persönliche Feuerwerk zwischen Hannah und ihm zu entzünden. Persönlicher, aber deshalb nicht minder heftig als Ed Colemans Versionen.
Als Josh am nächsten Morgen aufwachte, war Hannah verschwunden. Er lauschte. Im Gegensatz zur letzten Nacht, die sie zusammen verbracht hatten, hörte er sie nicht im Bad rumoren. Er stand auf und ging nackt in ihre Küche. Sie hatte ihm Kaffee gekocht und in einer Thermoskanne neben der Kaffeemaschine für ihn stehen lassen. Gleich neben dem Zettel, der ihn darüber informierte, dass sie bereits in die Klinik gefahren war. Sie habe ihn nicht wecken wollen, weil er so fest schlief.
Ein leises Bedauern machte sich in ihm breit. Er wäre gern mit Hannah in seinen Armen aufgewacht, hätte ihre Gegenwart genossen. Oder sie vielleicht zu einem kleinen Quickie überredet, je nachdem, wonach ihnen in dieser trägen Aufwachstimmung der Sinn gestanden hätte. Die vergangenen Nächte, die Dominic und er sich mit Callens Observation um die Ohren geschlagen hatten, schienen ihren Tribut gefordert zu haben. Er hatte geschlafen wie ein Stein.
Hannah hatte währenddessen Kaffee für ihn gekocht, das einzige Mittel, das seinen Geist morgens auf Trab brachte. Allein diese gute Tat beförderte sie zu seiner Göttin. Er öffnete den Schrank, um eine Tasse herauszunehmen und fuhr fluchend zurück, als ihm die Schranktür schon wieder entgegenkam.
Das hatte er in seinem morgendlichen Tran fast vergessen. Nach seiner ersten Nacht mit Hannah hatte er seinen Werkzeugkoffer ins Auto gepackt. Er hatte gehofft, sie mit dem Werkzeuggürtel um die Hüften verführen zu können. Die meisten Frauen schienen voll auf Handwerker abzufahren, und er hätte gern gewusst, ob sie das auch anmachte. Genug anmachte, um ihn wieder ins Bett zu zerren. Aber es war schon Gold wert, an seinem freien Tag ausschlafen zu können. Er stürzte den Kaffee hinunter, holte sein Werkzeug und genoss eine
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