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Toedliches Versprechen

Toedliches Versprechen

Titel: Toedliches Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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der, der den größeren Gehaltsscheck nach Hause trägt. Ich brauche nicht auf ein hübsches College zu gehen, um das Prinzip von Angebot und Nachfrage zu kennen. Ich bin derjenige, der den Generalschlüssel hat und Sie sind ein Spinner, der eine Studentin stalkt. Wer bestimmt wohl die Bedingungen dieses Deals?«
    Griffin fuhr zu ihm herum. Jenkins schien doch mehr zu begreifen, als er zunächst angenommen hatte.
    Er zog gelassen an seiner Zigarette und blies Griffin den Rauch mitten ins Gesicht. Eine Geste tiefster Verachtung. Nur mit größter Mühe gelang es ihm, sich zu beherrschen und nicht auf den Wachmann loszugehen. »Schön«, presste er hervor. »Zweitausend.« Bevor er etwas Dummes tat, drehte er sich um und verließ das Wäldchen.
    So dreist Jenkins auch geworden war, er hielt Wort. Ein Umschlag mit dem Nachschlüssel lag zwei Tage später in seinem Briefkasten. Er hatte jetzt die Wahl. Wenn Nadine in der Bar arbeitete, konnte er sie dort besuchen oder die Zeit in ihrem Zimmer verbringen. Ihr Zimmer gehörte zur kleinsten Kategorie. Hier waren nicht viele Geheimnisse verborgen. Aber Griffin liebte ihren Duft, der in der Luft hing, stöberte gern durch ihren Kleiderschrank oder ihre Schulbücher. Zweimal hatte er nicht widerstehen können und ein kleines Andenken mitgenommen. Einmal waren es die Ohrringe, die sie bei ihrer ersten Begegnung getragen hatte und die im Licht der Bar gefunkelt hatten. Beim zweiten Mal steckte er die kleine Schneekugel mit dem Einhorn ein, die als Briefbeschwerer auf ihrem Schreibtisch stand. Er hatte beobachtet, dass sie oft gedankenverloren damit herumspielte, wenn sie lernte. Natürlich hatte Nadine die beiden Diebstähle, wie sie es nannte, angezeigt. Das gehörte zu ihrem Spiel. Die Campuspolizei, allen voran Jenkins, hatte es als dumme Studentenscherze abgetan. Dass sie ihn verdächtigte, begann den Captain langsam zu nerven. Gut, das hielt das Spiel interessant.
    In dieser Konstellation aus Katz und Maus hätte er es noch eine Weile ausgehalten, aber die Semesterferien machten ihm schwer zu schaffen.
    Nadine verbrachte sie nicht an der Uni und sein Verlangen nach ihr wuchs von Tag zu Tag. Solange er sie täglich sehen und sich den Rest zwischen ihnen ausmalen konnte, hatte er mit ihrer Hinhaltetaktik leben können. Aber jetzt wuchs sein Verlangen, sie zu besitzen ins Unermessliche. Er schlich sich nachts in ihr Zimmer und schlief in ihrem Bett. Das war am Anfang aufregend und intim, aber nach ein paar Nächten fühlte er sich ihr auch auf diesem Wege nicht mehr nah genug.
    Er musste sie sehen. Jenkins rückte für weitere tausend Dollar ihre Heimatadresse im Mittleren Westen heraus. Griffin flog noch am selben Tag hin, um sie zu überraschen. Ihr temperamentvoller Auftritt auf ihrer Veranda bestätigte ihm einmal mehr, wie sehr er sie wollte. Sie und keine andere. Sie schrie herum, dass er verschwinden solle und sie die Bullen rufen würde. Dann warf sie einen Blumentopf nach seinem Mietwagen. Er fuhr zu seinem Motel und ließ es sich in dieser Nacht einmal mehr von einer Nutte besorgen, die die rote Perücke für ihn trug. Alles, was er vor sich sah, während er sich die Seele aus dem Leib fickte, waren Nadines Funken sprühende Augen, als sie den Geranientopf nach ihm geworfen hatte. So würden ihre Augen blitzen, wenn er sie endlich unter sich in seinem Bett hatte.
     
    Griffin sah sich noch einmal in Nadines Zimmer um. Die Rosen standen auf ihrem Schreibtisch und würden ihr als Erstes ins Auge fallen, wenn sie zurückkehrte. Morgen reisten die Studenten für das neue Studienjahr an. Er war bereit für die nächste Ebene ihres Spiels. Langsam mussten sie ernst machen. Seine Geduld war nicht unendlich. Mit einem letzten Blick auf die wunderschönen Blumen stahl er sich aus ihrem Zimmer und schloss sorgfältig die Tür hinter sich ab.

12.
     
     
     
    An das St. Josephs Hospital Boston 03. Juli 2013
    Klinikleitung / Klinikvorstand
    Dr. Bernard Barnes
     
    Sehr geehrter Dr. Barnes,
     
    ich wende mich in einer sehr heiklen Angelegenheit an Sie. Mittlerweile sind Monate seit dem unerwarteten und schmerzvollen Tod meines Mannes, Jeffrey Evans, vergangen. Ich habe begonnen, den Schmerz zu verarbeiten und dabei wurden mir Ungereimtheiten, Ihre Klinik betreffend, bewusst.
    Mein Mann starb am 13. Januar 2013 nach einer Blinddarmoperation im St. Josephs Hospital. Ich bin mir sicher, die Ärzte haben alles Menschenmögliche getan, um ihn zu retten. Als er operiert wurde, war es

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