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Toedliches Versprechen

Toedliches Versprechen

Titel: Toedliches Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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nicht mehr aus der Schlinge bekommen.
    Sein Blick fiel auf Judy. Sie verzog schmerzlich das Gesicht. »Ist wohl nicht besonders lustig, der Sohn eines Bundesrichters zu sein.«
    Dominic zuckte die Achseln. »Zumindest nicht dieses Bundesrichters. Aber ich glaube, das ist im Endeffekt egal. Er ist zu verknallt, um sich großartig Gedanken über seinen Vater zu machen.«
    Judy pfiff durch die Zähne. »Die Ärztin?«
    »Genau die.« Außer ihnen war das Büro leer. Alle versuchten, das lange Wochenende zu genießen, so gut es ging. »Warum hängst du noch hier rum?«, wollte er von Judy wissen.
    Ihr Gesicht wurde eine Spur grüner. »Eine Jane Doe. Wasserleiche.«
    Ihm entschlüpfte ein Ton, der seinen Ekel zum Ausdruck brachte. »Wie lange lag sie im Fluss?«
    »Ungefähr eine Woche, sagt Charly.«
    Dominic schüttelte sich. »Das ist wirklich kein Spaß. Und ihr habt keinen Anhaltspunkt auf die Identität?«
    »Negativ. Alles was ich weiß, ist, dass sie erwürgt wurde, vermutlich mit einer Drahtschlinge. Und dass ihr beide Hände abgetrennt wurden.«
    Jetzt war es an Dominic, sein Gesicht zu verziehen. »Wenn du mich nicht mehr brauchst, überlasse ich dich deinem Schicksal.« Er stand auf und steckte Handy und Schlüssel ein.
    »Ja, ja. Haut nur alle ab. Ich brauche keine Hilfe und kein schönes Wochenende«, murmelte sie. Aber sie lächelte, als Dominic an ihrem Schreibtisch vorbeiging. »Grüß Ellie von mir.«
    »Mach ich.« Er drückte ihr aufmunternd die Schulter. Er würde seine Frau von Judy grüßen. Aber vorher würde er noch an einem Ice Cream Parlor vorbeifahren und ihr eine Sorte Eis suchen, die sie noch nicht kannte. Dann würde er nach Hause fahren, ihr die geschwollenen Füße massieren und die Hand auf ihren Bauch legen, um zu erkunden, was sein Nachwuchs trieb, während dessen Mommy das Eis probierte. Ja, das klang nach einem perfekten Freitagabend.

17.
     
     
     
    J osh sah Hannah am Fenster stehen, als er seinen Wagen parkte. Sie erwartete ihn. Er runzelte die Stirn, nicht sicher, was er davon halten sollte. Was ihm bis jetzt am besten an ihr gefallen hatte, war ihre Unabhängigkeit. War sie gerade dabei, sich in eine Klette zu verwandeln? Er stieg mit einem Seufzen die Treppen zu ihrer Wohnung hinauf. Er würde es gleich erfahren.
    Das Männchen in seinem Kopf hämmerte bei jeder Stufe. Wenn er clever gewesen wäre, hätte er im Department noch eine Tablette genommen. Aber Denken schien heute nicht seine Stärke zu sein.
    Sie öffnete die Tür, sobald er auf den Treppenabsatz trat. Sie trug noch ihre Krankenhauskluft, ihr Pferdeschwanz saß schief und war verstrubbelt. Strähnen hatten sich gelöst und hingen ihr wie dunkelrotes Feuer um das blasse Gesicht.
    »Hi.« Er küsste sie auf die Wange und schob sich an ihr vorbei in die Wohnung. »Was gibt’s?«
    Hannah folgte ihm in ihr Wohnzimmer. »Können wir zu dir gehen?«, fragte sie leise hinter ihm.
    »Zu mir?« Joshs Blick fiel auf das Gepäck neben ihrer Couch. Ein kleiner Koffer, eine Reisetasche, eine Laptoptasche und ihr Cello. Entnervt fuhr er sich durch die Haare. Was sollte das? Wollte Hannah bei ihm einziehen? Gegen die Idee an sich hatte er nichts einzuwenden. Aber er hätte sie schon gern vorher gefragt, ob sie mit ihm zusammenleben wollte. Er ließ sich ungern vor vollendete Tatsachen stellen. Aber klar, sie hatte sein Haus gesehen, kein Vergleich zu dieser schäbigen kleinen Wohnung. Kein Wunder, dass sie sofort bei ihm einziehen wollte. Sein Vater hatte ihm immer eingebläut, vorsichtig mit Frauen zu sein. Wenn sie einmal herausfanden, wie viel Geld er hatte, wäre er vor ihnen nicht mehr sicher. Wie Hyänen würden sie sich auf ihn stürzen. Und er hatte schon Frauen kennengelernt, die genau darauf aus gewesen waren. Bei Hannah hatte er das eigentlich nicht erwartet. Langsam drehte er sich zu ihr um. Abwartend stand sie hinter ihm. Als sie seinen Blick sah, änderte sich etwas in ihrem Gesichtsausdruck. Sie wandte sich ab und trat ans Fenster.
    Die Arme um ihren Oberkörper geschlungen, als friere sie, sah sie hinaus. Ihr Rücken war schmal, und doch schirmte er sie vor ihm ab wie eine Mauer. »Hör zu, Josh. Es geht mir nicht darum, mich bei dir einzunisten.« Sie schwieg einen Moment und räusperte sich.
    Dann drehte sie sich wieder zu ihm um und jetzt begriff er, was sich an ihrem Ausdruck geändert hatte. Es waren ihre Augen. Sie hatten immer noch denselben Grünton. Aber sie waren leer, bar jeder Emotion. Hoffnungslos.

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