Toedliches Vorspiel - Roman
können. Grandpa wird wahrscheinlich lieber mit uns dort bleiben wollen, anstatt zu eurer Unterhosenparty zu kommen.« Joel verzog angeekelt das Gesicht.
»Wäsche, Joe!« Angel ging vorbei und gab ihm spielerisch einen Klaps auf die Schulter.
»Was auch immer.« Joel verdrehte die Augen.
Ich ging in mein Schlafzimmer, zog mich aus und duschte, dabei überlegte ich mir, was ich anziehen sollte. Viele der Gäste heute Abend waren Mütter aus meinen Tagen beim Fußballverein und der Elternvereinigung. Die Tatsache, dass ich mich von dieser Welt verabschiedet hatte und ihr auch nicht nachweinte, brachte es mit sich, dass unser Verhältnis bestenfalls unklar war.
Solange ich mich erinnern kann, haben mich Beziehungen fasziniert. Deswegen las ich Liebesromane und rezensierte sie für Zeitschriften. Und deswegen hatte ich Heart Mates gekauft. Ich liebte es zu versuchen, Leute erfolgreich zusammenzubringen. Es faszinierte mich unglaublich herauszufinden, was meine Kunden wirklich wollten, und Partner für sie zu finden.
Die andere Seite der Beziehungen, warum sie kaputtgingen, faszinierte mich genauso sehr. Und deswegen arbeitete
ich zeitweise als Privatdetektivin für Gabe. Ich hatte den Mann, den ich geheiratet hatte, nicht gekannt. Okay, in Wahrheit war es wohl so, dass ich den Mann, mit dem ich verheiratet war, nicht wirklich erkennen wollte.
Was bringt eine Frau dazu, die Wahrheit nicht sehen zu wollen? Sieh dir nur das Unglück an, zu dem diese Weigerung führte.
Wie bei Janie. Sie hatte zwar gewusst, dass Chad nicht ganz der strahlende Fußballheld war, den die Stadt in ihm sah, aber sie konnte es nicht zugeben. Sie hat es zugelassen, dass die Stadt sie aus dem Fußballverein vertrieben hatte, nachdem er sie wegen Dara verlassen hatte. Warum? Aus Liebe? Sogar aus Liebe, die erloschen war? Oder wegen etwas anderem? Und jetzt, da sie versuchte, der Wahrheit ins Auge zu blicken, was auch die Suche nach Chads Mörder und dessen Motiv einschloss, wollte ich Janie dabei helfen.
Aber die Frauen, mit denen ich Jahre in der Elternvereinigung und dem Fußballverein verbracht hatte, verstanden nicht, was mich antrieb. Ich hatte mit Mitte dreißig eine Hundertachtzig-Grad-Wende vollzogen und mein Leben verändert. Sie hatten mich nur als die hingebungsvolle Fußballmutter gekannt. Ich hatte einfach die Regeln verändert, und sie wussten nicht, wie sie darauf reagieren sollten.
Ich stellte die Dusche ab, trat hinaus und trocknete mich ab. Ich glättete die krausen Haare mit dem Föhn und zauberte ein bisschen mit Wimperntusche, Rouge und Lippenstift. Dann zog ich meinen stahlblauen Stringtanga und das passende Hemdchen an. Ich ging aus dem Badezimmer.
Angel saß auf meinem Bett und las meinen Liebesroman.
»Wage es nicht, mir das Ende zu verraten!«, warnte ich sie, während ich zu meinem Schrank ging. Natürlich hatten alle echten Liebesromane ein Happy End, aber wie sie dorthin gelangten, war der Schlüssel. Ich zog ein paar Hüftjeans an und dazu ein stahlblaues, transparentes Top, durch das mein Hemdchen zu sehen war. Sexy, aber nicht ordinär. Hoffentlich. Ich schlüpfte in ein Paar hochhackige Schuhe und drehte mich um. »Und?«
Angel sah vom Buch auf. »Hängt davon ab. Die Frauen werden dich hassen, aber falls Gabe vorbeikommt, wird er dich für wilden Affensex entführen.«
Ich verzog das Gesicht. »Ich habe nie verstanden, was, zum Teufel, wilder Affensex sein soll? Warum sollte sich irgendjemand gern nackt von Baum zu Baum schwingen?«
Angel lachte, beugte sich vor und legte das Buch auf meinen Nachttisch. »Also, Barney hat einen Plan erwähnt, ein paar Leute betrunken zu machen und sie dann nach Informationen auszuquetschen. Ach, und er hat was über Dara herausgefunden, davon will er dir heute Abend noch erzählen. Er und die Jungen sind gegangen. Dom ist in der Küche und kocht frischen Kaffee. Er hat seine eigene Kaffeemaschine mitgebracht, Alkohol und Zeug, um Kaffeedesserts zu machen.«
Ich ging an meinen Schreibtisch und holte meinen gelben Block. »Ich habe mir ein paar Notizen gemacht. Die Erste auf meiner Liste ist Sophie Muffley. Wir wollen sie betrunken machen und mehr über Chad erfahren, über das fehlende Fußballgeld und wonach Sophie in Chads Büro gesucht hat.« Ich erzählte Angel schnell von meinem Treffen mit Vance in Chads Büro am vergangenen Abend.
Als sie aufhörte, darüber zu lachen, dass Gabe den Sender
an Vances Auto geklebt hatte, sagte sie: »Du spionierst jetzt also für
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