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Toete John Bender

Toete John Bender

Titel: Toete John Bender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Voss
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Spaten wie ein Berserker in den Boden, schleuderte den Sand blind zur Seite, sodass Frederik erschrocken zurückwich. Silvia teilte sich von Anfang an ihre Kräfte ein und hatte schnell ihren Rhythmus gefunden, mit dem sie allerdings im Tempo zurücklag.
    »Wenn sie nicht einen Zahn zulegt, verlieren wir«, murmelte Wolfgang an Doris gewandt.
    »Warte mal ab. So lange hält Sascha das Tempo nicht durch. Ich glaube, er unterschätzt die Anstrengung«, entgegnete sie.
    Sascha grub sofort in die Tiefe, Silvia trug den Sand erst großflächig an der Oberfläche ab. Tom und Jens hielten sich beobachtend im Hintergrund und wechselten bedeutungsvolle Blicke. Doris hatte Recht, Sascha würde die Geschwindigkeit auf Dauer nicht durchhalten, aber vielleicht vergrößerte er den Abstand so sehr, dass es zum Sieg reichte. Nachdem Sascha mehrere Schaufeln schweren, feuchten Sandes zu einem kleinen Hügel angehäuft hatte, kam er ins Schnaufen und Schweiß perlte ihm durch die Anstrengung, aber auch durch die Schwüle hervorgerufen, von der Stirn. Silvia lag zwar zurück, zeigte aber keine Zeichen von Überanstrengung.
    »Mann, bin ich unfit«, stöhnte Sascha und stützte sich auf dem Griff seines Spatens ab.
    »Soll ich weitermachen?«, bot sich Frederik an.
    Sascha schüttelte den Kopf, wischte sich den Schweiß von der Stirn und setzte seine Arbeit fort. Silvia holte auf.
    »Tja, da war wohl die ein oder andere Firmenfeier zu viel«, stichelte Wolfgang.
    »Firmenfeier! Quatsch!«, keuchte Sascha.
    »Lass dich nicht stören, Sascha. Konzentrier dich ganz auf deine Aufgabe«, riet Tom und beobachtete weiter den Wettkampf.
    Wie immer traten an dieser Stelle die gleichen Phänomene zutage, die ihn auch heute noch wunderten. In seiner ganzen Laufbahn hatte er erst eine Gruppe gecoacht, die selbstständig Initiative ergriffen hatte. Er warf Jens einen fragenden Blick zu, ob dieser das besagte Phänomen auch erkannt hatte, aber Jens starrte wie gebannt auf den Fortgang des Duells. Nach wie vor fragte sich Tom, ob Jens der Saboteur war und einfach verdammt gut die Rolle des Unwissenden spielte oder ob er ihn zu Unrecht verdächtigte. Sascha übergab Frederik den Spaten und ließ sich in den Sand fallen.
    Frederik begann zu graben. Er sah in seinen Bewegungsabläufen zwar ungelenk aus, ging aber dennoch sehr effizient zu Werke. Silvia beharrte ihrerseits darauf, weiterzugraben. Tom entschied, noch nicht moderierend einzugreifen, sondern weiter abzuwarten. Frederik benötigte eine Zeit lang, um seine Bewegungen zu koordinieren, aber nachdem er seinen Rhythmus gefunden hatte, baute er den Vorsprung seines Teams aus. Da Silvia nun die ersten Zeichen von Erschöpfung zeigte und Frederik maschinengleich und ohne Tempoverlust Erde aushob, entschloss sich Tom, einzugreifen.
    »Überlegt doch mal, was genau eigentlich eure Aufgabenstellung war«, warf er in die Runde.
    Silvia übergab indessen Wolfgang die Schaufel, der sofort wie ein Derwisch zu graben begann.
    »Wie meinst du das?«, fragte Sascha, der sich mittlerweile in den Sand gelegt hatte und die Wasserflasche absetzte.
    Tom zuckte vielsagend mit den Schultern. Er sah, dass Sascha und Silvia über seinen Einwand nachdachten.
    »Wir sind zwei Gruppen, die einen Schatz bergen sollen«, begann Sascha seine Überlegung laut.
    »Jede Gruppe hat einen Spaten bekommen und wer als Erstes den Schatz geborgen, also jemanden bis zum Hals eingegraben hat, hat gewonnen«, ergänzte Doris.
    »Und?«, fragte Tom nach und lächelte.
    »Ja, was und? Mehr hast du uns nicht gesagt«, antwortete Sascha an der Grenze zur Patzigkeit.
    »Eben«, konterte Tom.
    Deutlicher wollte er nicht werden. Sascha trank einen weiteren Schluck Wasser und stellte seine Überlegungen ergebnislos ein. Tom vermutete Trotz hinter dieser Reaktion. Er wollte warten und schauen, ob Doris erfolgreicher war. Ihr wäre es zu wünschen gewesen, denn ihr Team lag mittlerweile hoffnungslos zurück und Frederik ließ den schwer arbeitenden Wolfgang nicht aufholen. Ohne einen Kommentar zu verlieren, ging Doris zu Wolfgang, kniete sich in der Grube an einer Stelle hin, an der er nicht grub, und schaufelte mit den Händen Sand heraus.
    »Hey!«, empörte sich Sascha und sah zu Tom auf.
    Tom rührte sich nicht. Plötzliches Begreifen zeigte sich in Saschas Miene. Er lachte, stürzte zu Frederik, um ihm beim Graben zu helfen. Silvia verschnaufte noch einen Augenblick, ehe sie ihr Team unterstützte.
    »Scheiße, du hast nie gesagt, dass man

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