Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once
gefunden?«
Brown blickte sie erwartungsvoll an.
Templetons Stimme klang aufgekratzt. »Und ob, Dana. Jedes der Mädchen hatte einen einzelnen Plastikbuchstaben in der Vagina. Genau die gleiche Sorte wie die, die wir in Jacinda Holloways Körper gefunden haben.«
Danas Hände zitterten, als sie ihr Notizbuch aufklappte, um die Buchstaben aufzuschreiben. »Schießen Sie los!«, sagte sie zu Templeton.
Er atmete tief durch. »In chronologischer Reihenfolge der Morde, angefangen bei Alice Maxwell bis Michelle Thompson, lautet die Reihenfolge der Buchstaben D, A, N und A. Es ist Ihr Vorname, Dana.«
DAS ZWEITE LEBEN DES
DENNIS RADER
17.
Die Tonaufzeichnung von Dennis Raders Geständnis aus dem Jahr 2005 erfüllte den Wagen, als Nathan mit neunzig Meilen in der Stunde den Pacific Coast Highway hinunterjagte. Der vorsitzende Richter Gregory Walter verhörte den berüchtigten Foltermörder in öffentlicher Sitzung.
»Bitte schildern Sie mir mit eigenen Worten, Bezug nehmend auf Anklagepunkt eins, was Sie am fünfzehnten Januar 1974 in Sedgwick County, Kansas, getan haben, dass Sie glauben, des Mordes schuldig zu sein.«
»Na ja, am fünfzehnten Januar 74 habe ich aus reiner Mordlust …«
»Schon gut, Mr. Rader. Ich benötige zuvor einige weitere Informationen. Können Sie mir sagen, wohin Sie an diesem Tag, dem fünfzehnten Januar 1974, gefahren sind, um Joseph Otero zu ermorden?«
»Äh … ich denke, die Adresse war 1834 Edgemoor.«
»Gut. Können Sie mir sagen, um welche Tageszeit das ungefähr war?«
»Ungefähr zwischen sieben und halb acht.«
»Kannten Sie die Leute, die dort wohnten?«
»Nein, das war Teil meiner … ich schätze, Sie würden es Fantasie nennen, oder Wunschvorstellung … ich weiß nicht. Jedenfalls, diese Leute waren auserwählt.«
»Sie hatten also eine Art Wunschvorstellung während der fraglichen Zeit?«
»Jawohl, Sir.«
»Sie haben auch den Ausdruck ›Fantasie‹ benutzt. Handelt es sich dabei um etwas, das Sie zu Ihrem persönlichen Vergnügen machen?«
»Es war eine sexuelle Fantasie.«
»Ich verstehe. Sie haben sich also zu dieser Wohnung begeben. Was geschah dann?«
»Ich habe darüber nachgedacht, was ich mit Mrs. Otero oder Josephine anstelle. Dann bin ich in das Haus eingebrochen … das heißt, nicht wirklich eingebrochen, aber als sie nach draußen kamen, bin ich reingeschlüpft, und von da an nahm alles seinen Lauf. Ich wusste nicht, dass Mr. Otero sich ebenfalls im Haus aufhielt.«
»Wie sind Sie ins Haus gekommen?«
»Durch die Hintertür. Ich hatte das Telefonkabel durchgeschnitten und wartete an der Hintertür. Zuerst hatte ich Bedenken und wollte eigentlich schon wieder weg, aber kurze Zeit später öffnete sich die Tür, und ich war drin.«
»Hat das spätere Opfer Ihnen geöffnet, oder …«
»Ich glaube, es war einer der Jungen. Der kleinere von beiden, Joseph, wenn ich mich nicht täusche. Er hat aufgemacht und den Hund rausgelassen, weil der Köter zu dem Zeitpunkt im Haus gewesen war.«
»Was geschah, nachdem Sie ins Haus eingedrungen waren?«
»Na ja, ich habe die Familie bedroht … ich habe eine Pistole gezogen und damit auf Mr. Otero gezielt. Ich habe ihm gesagt, dass ich den Wagen will und hungrig bin und was zu essen brauche … Ich habe ihm befohlen, sich im Wohnzimmer auf den Boden zu legen. Dann wurde mir klar, dass das keine besonders gute Idee war. Deswegen habe ich … der Hund, der war wirklich ein Problem, wissen Sie? Jedenfalls, ich habe Mr. Otero gesagt, er solle bitte den Hund nach draußen schaffen. Er schickte einen seiner Jungen. Und dann brachte ich alle ins Schlafzimmer.«
»Wen brachten Sie ins Schlafzimmer?«
»Die ganze Familie. Alle vier. Dann habe ich sie gefesselt.«
»Während Sie sie mit der Pistole bedroht haben?«
»Ich glaub schon. Ja.«
»Was geschah dann? Nachdem Sie die Familie gefesselt hatten?«
»Sie haben sich beschwert, weil die Fesseln zu eng saßen. Da habe ich sie ein wenig gelockert und versucht, es Mr. Otero so bequem wie möglich zu machen. Er hatte wohl eine gebrochene Rippe von einem Autounfall, und ich musste ihm ein Kissen für seinen Kopf geben. Ich glaube, er lag auf einem Parka oder einem Mantel, keine Ahnung. Er redete davon, mir seinen Wagen zu überlassen. Ich schätze, die Oteros hatten nicht viel Geld im Haus. Dann wurde mir klar, dass ich keine Maske trug, wissen Sie, und dass die Oteros mich jederzeit identifizieren konnten, also traf ich die Entscheidung, sie
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