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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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ein neuer Gedanke.
    Der Gedanke an den Killer, den sie wirklich suchte. Den Killer, der der Hauptgrund war dafür, dass sie zum FBI gegangen war.
    Das Ungeheuer, das kaltblütig ihre Eltern ermordet hatte, als sie vier Jahre alt gewesen war.
    15.
    Nathan Stiedowe saß in seinem gemieteten Porsche Boxster auf dem Timber Drive in der hübschesten Gegend von Ventura, Kalifornien, eine Stunde nördlich von Los Angeles. Aus der Stereoanlage erklang Ashley Balls Malaguena . Nathan steckte sich eine Zigarette an und inhalierte in tiefen Zügen. Der schicke Sportwagen weckte in der Gegend nicht viel Aufmerksamkeit, und das war gut so. Er passte unauffällig unter all die Jaguars und Corvettes und BMWs, die hier unterwegs waren. Es war nicht einmal der schickste Wagen – diese Auszeichnung ging zweifelsfrei an den gelben Lamborghini in der Auffahrt des größten Hauses an der Straße, einer Villa im Kolonialzeitstil, die sich über alle anderen Häuser erhob und den Eindruck erweckte, als blickte sie hochnäsig auf ihre Nachbarn hinunter.
    Nathan hob das Fernglas an die Augen und suchte die Fenster des Schlafzimmers im ersten Stock ab. Die Vorhänge waren zurückgezogen und gaben den Blick auf eine atemberaubende Blondine frei. Sie war splitternackt und für jeden in der Straße zu sehen, und trotzdem war Nathan der Einzige, der sie beobachtete.
    Er hatte Brenda McCarthy über die Webseite des Lonely Hearts Club gefunden, der Internetkontaktseite, die von nun an sein Jagdgebiet werden würde. Seine mobile Internetkarte verschaffte ihm die nötige Flexibilität; er konnte sich einloggen, wann und wo es ihm passte.
    Brenda McCarthy war nichts weiter als ein Ablenkungsmanöver – falls sie überhaupt je mit ihm in Verbindung gebracht würde. Nathan war es herzlich egal, was die Behörden über ihn dachten. Er hatte das Kommando hier; er war der Erzähler, der das Skript schrieb, und nun war es an der Zeit für ein bisschen Spaß. Er hatte sich ein bisschen Spaß verdient .
    Die Frau schien zu spüren, dass sie beobachtet wurde, denn sie drehte sich in seine Richtung. Ihre Doppel-Ds bewegten sich nicht wie natürliche Brüste; im Grunde bewegten sie sich überhaupt nicht. Sie waren aus dem besten Silikon, das man für Geld kaufen konnte.
    Trotzdem war sie für ihre achtundfünfzig ein aufregendes Miststück, keine Frage. Als sie Nathan bemerkte, weiteten sich ihre Augen vor Erstaunen, bevor sie lächelte und ihm mit dem gekrümmten Finger winkte.
    Nathan erwiderte das Lächeln und schaltete die Zündung ab, bevor er die Zigarette im Aschenbecher ausdrückte. Brenda McCarthys Ehemann war ein erfolgreicher Börsenmakler, der sich nicht im Geringsten um die Indiskretionen seiner Frau scherte, sodass Nathan keine Sorge hatte, ihr Göttergatte könne überraschend nach Hause kommen und sie in flagranti erwischen. Brenda mochte es eben, sich ein wenig lasterhaft zu geben, jedenfalls hatte sie das in ihren E-Mails geschrieben – daher auch das Rollenspiel, bei dem er sie von der Straße aus beobachtete und vorgeblich von ihr dabei überrascht wurde.
    Nathan seufzte. Was manche Leute so anmachte. Na ja, jeder hatte seine eigenen kleinen Marotten. Er wusste es besser als die meisten anderen.
    Er stieg aus dem Porsche und wartete, um einen Schulbus vorbeizulassen. Ein junges Latinamädchen grinste ihn zahnlos aus einem der hinteren Fenster an. Nathan lächelte zurück, als er die Straße überquerte.
    Die Haustür würde unverschlossen sein. Das wusste er, weil sie das gesamte Szenario via E-Mail bis ins kleinste Detail abgesprochen hatten – bis hin zu den Zeilen, die er aufsagen würde.
    Oder besser gesagt, von denen Brenda McCarthy glaubte , er würde sie aufsagen.
    Seine Ohren brannten, als er den gepflasterten Weg zum Haus hinaufging. Der Weg war gesäumt von roten Rosen. Drei Häuser weiter bellte ein Hund.
    Kurz darauf stand er in einem mit Marmor ausgekleideten Foyer. An der Decke funkelte ein Kristallleuchter. So weit, so gut.
    Eine kunstvolle Doppeltreppe führte hinauf in den ersten Stock. Nathan stieg die rechte Treppenseite hinauf und ging dann den Flur hinunter bis zur großen Doppeltür am Ende. Dort angekommen atmete er tief durch, bevor er die Tür aufstieß.
    Brenda McCarthy lag auf dem Rücken in einem riesigen Himmelbett. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt und die gebräunten Beine leicht geöffnet. Ein leises Summen erfüllte den Raum. Nathan blickte hinunter zwischen ihre Beine und sah, dass sie sich mit

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