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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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dass man ihre Integrität infrage stellte, selbst wenn sie bewusst log. »Wie bitte?«
    Brown hob abwehrend die Hände. »Regen Sie sich nicht auf, Dana, ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Ich habe einfach nur das Gefühl, als würden Sie mir etwas verschweigen.«
    »Nun, das tue ich nicht.«
    Brown schürzte die Lippen. »Wie Sie meinen. Trotzdem. Wenn wir zusammenarbeiten wollen, müssen wir einander vertrauen, okay? Es ist die einzige Möglichkeit, etwas zu erreichen.«
    Dana nickte.
    Nach einer verlegenen Pause blickte Brown auf seine Uhr. »Ich sage Ihnen was. Wir machen zehn Minuten Pause, um ein wenig frische Luft zu schöpfen und uns zu sammeln. Dann reden wir mit der Zeugin. Ich gehe mir einen Kaffee holen. Möchten Sie auch einen?«
    Dana schüttelte den Kopf. »Danke, nein. Ich brauche keinen.«
    Als Brown aus dem Konferenzraum gegangen war, beugte Dana sich auf ihrem Stuhl nach vorn und vergrub das Gesicht in den Händen. Brown hatte vollkommen recht. Sie verschwieg ihm tatsächlich etwas, und sie hätte genauso reagiert wie er, wäre sie an seiner Stelle gewesen. Wenn man schon kein Vertrauen zu seinem Partner hatte, dann hatte man in diesem Job überhaupt nichts.
    Auf der anderen Seite konnte sie nicht gegen das Gefühl an, dass ihr Verdacht richtig war. Ihr Leben lang hatte sie sich davor gefürchtet, der Killer ihrer Eltern könnte zurückkehren und sie holen. Sie hatte gegen ihre Fantasie angekämpft, hatte versucht, sie zu überwinden, sie zu vergessen – und trotzdem wurde sie immer noch von ihr verfolgt. Sosehr sie sich scheute, es zuzugeben, tief im Innern wusste sie, was die Buchstaben bedeuteten. Und jetzt wusste sie auch, warum sämtliche Opfer des Cleveland Slashers unschuldige kleine Mädchen gewesen waren. Das Monster aus ihren Albträumen hatte ihr eine unmissverständliche Botschaft geschickt. Es erinnerte Dana daran, dass dieses Ungeheuer noch eine Rechnung mit ihr offen hatte.
    Aber wieso ausgerechnet jetzt? Was war geschehen, dass seine Wut wieder aufgeflammt war – nach so vielen Jahren?
    Dana erhob sich unsicher. Ihre Beine zitterten. Sie musste wirklich an die frische Luft. Und sie brauchte dringend ein neues Leben. Ihr derzeitiges Leben taugte nicht mal für einen Hund.
    Eine Million Fragen gingen ihr gleichzeitig durch den Kopf. Sie hatte nicht eine einzige Antwort, doch sie wusste, dass sie besser daran tat, einige Antworten verdammt schnell zu finden.
    Das Leben vieler Menschen hing davon ab.
    Einschließlich ihrem eigenen, wie es aussah.
    19.
    Nathans Daumen fand das Einstellrad des Fernglases, und er stellte das Bild scharf, bevor er sich zu einem knappen Grinsen hinreißen ließ.
    Ausgezeichnet . Endlich war Dana Whitestone an der Westküste und auf seiner Fährte. Genau da, wo er sie haben wollte. Was nur bedeuten konnte, dass sie endlich die Botschaft erhalten hatte, die er ihr im Verlauf der letzten drei Monate Stück für Stück hatte zukommen lassen.
    Wurde auch verdammt Zeit.
    Sie war älter geworden, keine Frage, sah aber immer noch fantastisch aus. Nur ganz leicht zeigten sich die ersten Fältchen um ihren schönen Mund und die hellen blauen Augen. Selbst mit achtunddreißig sah sie um Klassen besser aus als die meisten zehn Jahre jüngeren Frauen.
    Als sie aus dem FBI-Büro in Los Angeles ins Freie trat und das Gesicht mit geschlossenen Augen der Sonne zuwandte, fragte Nathan sich müßig, was sie auf die Idee brachte, dass sie etwas Besseres war als alle anderen. Falls sie glaubte, dass sie die Einzige war, die sich darauf verstand, dieses tödliche kleine Spielchen zu spielen, täuschte sie sich gewaltig. Wahrscheinlich lag es an ihm, ihr diesen Irrtum zu verdeutlichen. Schmerzhaft zu verdeutlichen.
    Er hatte Danas Karriere von Anfang an und mit größtem Interesse aus der Ferne verfolgt – manchmal auch aus gar nicht so großer Ferne. Verdammt, er war im Publikum gewesen an jenem Tag, als sie nach einer brutal harten Ausbildung an der FBI-Akademie ihr Diplom in Empfang genommen hatte. Niemand hatte sich mehr gefreut als er, niemand war stolzer gewesen als er, als sie an jenem Tag über das Podium in ihr neues Leben als ein Agent des Federal Bureau of Investigation marschiert war.
    Sie war ein paar Mal gestolpert, ganz zu Anfang ihrer Karriere, wie es unausweichlich war – alle stolperten –, doch die Versetzung nach Cleveland hatte ihr offensichtlich sehr gutgetan. Endlich hatte sie die Sicherheit des Nests in Quantico hinter sich gelassen und die

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