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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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soeben gereicht hatte, und ihr Herzschlag drohte auszusetzen. »Das ist die Nummer aus Cleveland? Von der aus der Anruf getätigt wurde?«
    »Allerdings … Agent Whitestone? Alles in Ordnung? Geht es Ihnen nicht gut?«
    Dana kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit an. »Alles bestens«, log sie.
    Die Wahrheit sah so aus, dass Dana sich alles andere als bestens fühlte, denn die Nummer auf dem Blatt war die Telefonnummer ihres Elternhauses.
    Dana bedankte sich bei Lecroix und wählte Crawfords Nummer in D. C. Auf die Gefahr hin, eine interne Untersuchung zu provozieren, verschwieg sie ihm die Information über ihre Telefonnummer. Crawfords nächste Worte zeigten, dass ihre Vorsicht begründet war.
    »Ich kriege eine Menge Druck vom Direktor, Dana. Ich soll Ihnen die Unterstützung in diesem Fall entziehen. Ich wehre mich mit allem, was ich habe, aber ich weiß nicht, wie lange ich Krugman noch aufhalten kann.«
    Dana schüttelte den Kopf. Wenn sie erfuhren, was es mit der Telefonnummer auf sich hatte, war das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Scheiß auf die Vorschriften! Crawford hatte recht. Die Sache war persönlich geworden. »Wir machen hier gute Fortschritte«, sagte sie. »Ich brauche nur noch ein bisschen mehr Zeit. Tun Sie bitte, was Sie können.«
    »Ich tue mein Bestes, Dana. Aber Sie müssen sich beeilen. Und vergessen Sie nicht, inzwischen steht unser beider Hintern in der Schusslinie. Enttäuschen Sie mich nicht, okay?«
    34.
    In ärmlichen Verhältnissen in West Virginia aufzuwachsen war schon unter normalen Umständen ein schwieriges Unterfangen, doch irgendwann hatten die Götter auf Nathan herabgelächelt und ihm den Schlüssel zu einem anderen Ort gegeben, an dem er sich sicher fühlen konnte.
    Einen Büchereiausweis.
    Als Knabe war er glücklich gewesen, die wunderbare Welt der Bücher zu entdecken. Als er seine erste Anthologie über wahre Verbrechen las, hatte es ihn anfangs mit Entsetzen erfüllt, doch dann hatte ein starker, namenloser Zwang die Kontrolle übernommen.
    Er musste das Buch ein zweites Mal lesen.
    Und ein drittes Mal.
    Er las, bis seine Augen brannten und die Buchstaben verschwammen. Er las, bis die Bücherei schloss. Er lieh sich das Buch aus und las zu Hause weiter. Er las die Geschichten so oft, dass die mörderische Bande von Charakteren zu einem integralen Bestandteil seiner Psyche wurde, die ihn Nacht für Nacht in seinen Träumen besuchte.
    Zum ersten Mal im Leben hatte Nathan Stiedowe Freunde gefunden.
    Mithilfe der Bücher gelang es ihm, seine grausame Kindheit zu überstehen und sich mit achtzehn Jahren bei der Navy einzuschreiben. Er diente als Funker auf der USS William H. Standley in Norfolk, Virginia – einem grauen Lenkwaffenzerstörer, der achtzig Prozent der Zeit auf See war. Er war Vietnam entgangen und hatte stattdessen Länder wie Frankreich, Schweden, Griechenland und Ägypten besucht. Es waren schöne Länder, ohne Zweifel viel schöner als West Virginia, doch selbst in den abgelegensten Häfen der Welt konnte Nathan den Zorn seines Vaters spüren, der die Hand über Tausende von Meilen hinweg nach seiner Kehle ausstreckte. Entfernung bedeutete keine Rettung.  
    Als Nathans Dienstzeit nach vier Jahren endete, kehrte er zögerlich für kurze Zeit nach Hause zurück, bis er sich darüber klar geworden war, was er als Nächstes machen wollte – hauptsächlich, weil er sonst niemanden hatte, zu dem er hätte gehen können.
    Das war der Zeitpunkt, an dem sein Leben sich für immer veränderte.
    Seine Eltern waren in der Kirche gewesen an jenem schicksalhaften Sonntagmorgen, als er nach seinen Entlassungspapieren suchte, die er für eine Bewerbung am College brauchte – der Staat würde die Kosten des Studiums übernehmen. Was er anstelle der Papiere in einer Schachtel voller Dokumente fand, raubte ihm den Atem.
    Adoptionsunterlagen.
    Einen ganzen Monat verschloss er die Ohren vor den Stimmen in seinem Kopf, bis er schließlich nachgab. Die Stimmen redeten auf ihn ein, bis ihm schwindlig wurde.
    Sie müssen bezahlen. Für die Misshandlungen. Für die Schläge. Dafür, dass sie dir die Kindheit geraubt haben. Sie müssen bezahlen. Sorge dafür, dass sie bezahlen.
    Nathan hatte schließlich nachgegeben. Ich werde dafür sorgen. Okay.
    Nicht mehr lange, und jeder würde bezahlen. Jeder Einzelne.
    Ganz besonders dieses diebische Miststück.
    35.
    Am nächsten Morgen verabschiedete Dana sich vor dem Terminal des Flughafens in Wichita von

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