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Tokio Killer - 02 - Die Rache

Tokio Killer - 02 - Die Rache

Titel: Tokio Killer - 02 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Scheiß bin ich ein bisschen zu alt. Wenn ich jünger wäre, vielleicht. Aber diese Kämpfe gibt’s erst seit rund einem Jahr, vielleicht anderthalb, und da war meine Blütezeit schon längst vorbei.»
    Ich dachte daran, wie ich ihn im Gespräch mit Murakami beobachtet hatte, als müsste er ihm Rapport erstatten. «Die Leute im Club», sagte ich, «trainierst du die für diese Kämpfe?»
    «Ein paar.»
    «Und was ist mit Murakami?»
    «Was soll mit ihm sein?»
    «Was macht der denn so?»
    Er zuckte die Achseln. «So einiges. Er trainiert ein paar von den Jungs. Manchmal kämpft er selbst. Dann kommen immer viele Zuschauer.»
    «Warum?»
    «Weil Murakami seine Kämpfe immer zu Ende führt. Das gefällt den Leuten.»
    «Zu Ende führt?»
    «Du weißt schon. Wenn Murakami antritt, beißt mit Sicherheit einer der Kämpfer ins Gras. Und Murakami hat noch nie verloren.»
    Das glaubte ich ihm gern. «Was macht ihn so gut?», fragte ich.
    Er sah mich. «Hoffen wir, dass du das nie herausfinden musst.»
    «Stimmt es, dass er auch gegen Hunde kämpft?»
    Pause. «Wo hast du denn das gehört?»
    Mit einem Achselzucken antwortete ich. «Erzählt man sich so.»
    Noch eine Pause. Dann: «Ich weiß nicht, ob es stimmt. Ich weiß, dass er zu verbotenen Hundekämpfen geht. Er ist Züchter. American Pit Bulls. Und auch seine Hunde sind echte Killer. Er füttert sie mit Schießpulver, pumpt sie voll mit Anabolika. Einem Hund hat Murakami mal eine Chilischote in den Arsch gesteckt. Der hat hinterher gekämpft wie der Teufel.»
    Es klopfte an der Tür. Washio blickte mich an. Ich verneigte mich leicht, um zu bestätigen, dass wir fertig waren.
    Er streckte die Hand aus und hielt mich am Arm fest. «Moment. Du musst noch dein Handy abgeben.»
    Ich sah auf seine Hand. «Ich hab keins dabei», sagte ich.
    Er beäugte mich grimmig. Ich starrte zurück. Ich hatte die Wahrheit gesagt, obwohl im gegenteiligen Fall mehr als nur ein wütender Blick vonnöten gewesen wäre, um mich zu dem Geständnis zu zwingen, dass ich gelogen hatte.
    Sein Gesichtsausdruck wurde freundlicher, und er ließ meinen Arm los. «Ich werde dich nicht durchsuchen», sagte er. «Aber hier darf keiner mit Handy oder Pager rein. Zu viele Leute rufen gern mal einen Bekannten an und erzählen ihm, was sie gerade sehen. Das ist unsicher.»
    Ich nickte. «Leuchtet mir ein.»
    «Wenn dich einer von den Aufpassern mit einem erwischt, machen sie dich fertig. Nur damit du’s weißt.»
    Ich nickte, ging dann in eine Ecke und sah zu, wie mehr und mehr Leute hereinkamen. Manche erkannte ich vom Club wieder. Adonis trug eine Jogginghose. Ich fragte mich, ob er wohl kämpfen würde.
    Ich sah Murakami in Begleitung von zwei Bodyguards hereinkommen, andere als die, mit denen er im Dojo gewesen war. Er wechselte ein paar Worte mit Washio, der sich umsah und dann auf mich zeigte.
    Ich hatte plötzlich das ungute Gefühl, dass Murakami mir mehr Aufmerksamkeit schenkte, als mir lieb war.
    Ich sah, wie er seine beiden Männer anstieß. Die drei kamen auf mich zu.
    Adrenalin schoss mir in die Adern. Ich spürte es förmlich. Ich sah mich beiläufig um, suchte nach etwas, das sich als Waffe eignete. Es war nichts in greifbarer Nähe.
    Sie kamen näher und bauten sich vor mir auf, Schulter an Schulter, Murakami ein wenig vor den beiden anderen.
    «Ich war nicht sicher, ob du kommen würdest», sagte er. «Jetzt bin ich froh.»
    «Ich bin gern gekommen», sagte ich und rieb die Handflächen aneinander, wie aus Vorfreude auf das abendliche Ereignis. In Wahrheit nahm ich damit eine gute Verteidigungshaltung ein.
    «Wir machen drei Kämpfe oder dreißig Minuten, je nachdem, was zuerst kommt. So kriegt jeder was für sein Geld. Ich erklär dir die Regeln.»
    Ich verstand nicht, wieso er mir das erzählte. «Wer kämpft denn?», fragte ich.
    Er lächelte. Die überbrückten Zähne leuchteten weiß. Wie bei einem Raubtier.
    «Du», sagte er.
    Ach du Scheiße.
    Ich sah ihn an und sagte: «Das glaube ich kaum.»
    Das Lächeln verschwand, und seine Augen verengten sich. «Ich hab keine Lust, hier meine Zeit mir dir zu vertun. Washio sagt, du bist gut. Du hast einem Gegner innerhalb von dreißig Sekunden den Knöchel gebrochen. Jetzt will der Freund von diesem Typ sich revanchieren. Du wirst gegen ihn antreten.»
    Adonis. Ich hätte es mir denken können.
    «Oder …»
    «Oder du kannst gegen drei Männer antreten, die ich aussuche. Und weil du so gut bist, kriegen die Schlagstöcke. Das wird den Leuten

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