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Tokio Killer - 02 - Die Rache

Tokio Killer - 02 - Die Rache

Titel: Tokio Killer - 02 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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blieben, wo sie waren. Und sie bewegten sich jetzt noch dazu. Ich beobachtete sie wie aus weiter Ferne. Das Geräusch von Stoff auf Haut klang laut in dem engen Raum.
    Sie spielt mit dir, dachte ich.
    Und dann: Was soll’s? Es ist sowieso besser, du benimmst dich wie ein ganz normaler Kunde.
    Ich sank auf ein Knie, ließ dabei die Hände hinten über ihre Oberschenkel gleiten, stand dann wieder auf und zog gleichzeitig ihr Kleid nach oben. Sie trug einen schwarzen Tanga. Das Kleid hing leicht darüber, gerafft über der Wölbung ihres Hinterns. Mit einer Hand hielt ich das Kleid fest wie einen Zügel und umschloss mit der anderen ihr Gesäß.
    «Nur oberhalb der Taille», sagte sie lächelnd über die Schulter, und ihre kühle Stimme war ein starker Kontrast zu der Hitze in meinem Kopf und Unterleib. «Sonst muss ich den Türsteher rufen.»
    Ich spürte Wut in mir aufsteigen. Lass gut sein, dachte ich. Mach, dass du hier wegkommst. Du hättest schon viel früher abhauen sollen, bevor der ganze Mist hier losging.
    Ich nahm meine Hand von ihrem Hintern und machte einen Schritt zurück, doch die Wut übermannte mich. Mit ihrem Kleid noch immer in einer Hand, drehte ich die Hüften nach innen und schlug ihr fest auf die nackte rechte Backe. Es klatschte laut, und sie schrie auf, riss sich los, als hätte sie einen Elektroschock bekommen.
    Sie fuhr herum und funkelte mich an, eine Hand auf ihrem getroffenen Hinterteil. Sie hatte die Augen aufgerissen und ihre Nasenflügel bebten vor Schreck und Wut. Ich merkte, wie sie ihr Gewicht auf das hintere Bein verlagerte, als wollte sie zu einem Tritt ausholen.
    Doch stattdessen machte sie einen Schritt zurück und sah mich zornig an.
    «Mo owari, okyakusama?», fragte sie so verächtlich wie möglich. Sind wir fertig, ehrenwerter Kunde?
    «War das gegen die Regeln?», fragte ich lächelnd und sah ihr in die Augen.
    Sie zog das Kleid hoch und schob die Arme durch die Träger. Ihr Gesicht war noch immer zornesrot, und ich musste ihre Selbstbeherrschung bewundern. Sie zog den Reißverschluss ohne meine Hilfe zu und sagte dann: «Das waren drei Songs, also dreißigtausend Yen. Und dem Türsteher sollten Sie zehn Prozent Trinkgeld geben. Ken?»
    Ken war anscheinend der Nigerianer, denn eine Sekunde später wurde das halbrunde Sofa beiseite geschoben, und er stand vor uns. Ich nahm meine Brieftasche heraus und bezahlte beide.
    «Danke», sagte ich zu Naomi. Ich strahlte wie ein hochzufriedener Kunde. «Das war etwas … ganz Besonderes.»
    Bei dem Lächeln, mit dem sie mich bedachte, war ich heilfroh, dass sie keine Waffe bei sich hatte. «Kochira koso», antwortete sie. Das Vergnügen war ganz auf meiner Seite.
    Sie geleitete mich zurück zu meinem Platz. Unterwegs schaltete ich den Detektor wieder ein. Murakami und Yukiko warteten schon auf uns.
    «Yokatta ka? » , fragte Murakami mich und bleckte seine falschen Zähne. Gut?
    «Maa na», erwiderte ich. Ziemlich gut.
    Er nahm Yukikos Hand und stand auf. «Das Geschäftliche sollten wir ein anderes Mal erörtern», sagte er.
    «Wann?»
    «Bald. Wir sehen uns im Dojo.»
    Er traf genauso ungern Verabredungen wie ich. «Morgens? Abends?», hakte ich nach.
    «Morgens. Bald.» Er sah Naomi an. «Naomi, shikkari mendo mite yare yo.» Kümmere dich gut um ihn, Naomi. Sie neigte den Kopf, als wollte sie sagen, dass sie das ganz gewiss tun würde.
    Murakami und Yukiko gingen. Eine Minute später fing der Detektor an zu summen – durchgehend, also nur Audio-Überwachung. Ich hatte die Vorschriften des Hauses richtig eingeschätzt.
    Naomi und ich machten ein paar Minuten Small Talk für die Mikrofone. Ihr Ton war kühl und korrekt. Ich wusste, dass unser kleines Zwischenspiel nicht ganz so gelaufen war, wie sie geplant hatte, aber es war ihr immerhin gelungen, mich von meinen Fragen abzulenken, was ja auch ihr eigentliches Ziel gewesen war. Wahrscheinlich sagte sie sich, dass die Auseinandersetzung unentschieden ausgegangen war und dass sie sich damit begnügen konnte.
    Sie konnte ja nicht ahnen, dass das bloß die erste Runde gewesen war.
    Ich erklärte, ich sei hundemüde und müsse nach Hause. «Komm bald wieder», sagte sie mit einem sarkastischen Lächeln.
    «Zum nächsten Lapdance?», fragte ich, ihr Lächeln erwidernd. «Unbedingt.»
    Ich ging die Treppe hoch und hinaus auf die Gaienhigashi-dori. Als ich auf die Straße trat, hupte jemand. Ich sah Yukiko in einem weißen BMW M3 vorbeifahren, Murakami auf dem Beifahrersitz. Sie winkte und

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