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Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Titel: Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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diverse Separatistengruppen in der Region. Verdächtigt, eine Art »»Mord & Co. «-Organisation zu betreiben, wobei er sich frühere Militär- und möglicherweise Geheimdiensterfahrungen und -kontakte zunutze macht.
    Mitchell William Winters: Veteran aus dem ersten Golfkrieg, Third Special Forces. Keine weiteren Informationen.
    Freu mich auf das Treffen mit dir. Pass auf dich auf.
    Na bitte, je mehr ich erfuhr, desto mehr sah es so aus, als ob Dox und ich richtig lagen. Hilger arbeitete entweder auf eigene Faust, oder er hatte sich so weit von den Vorgaben der CIA entfernt, dass es schon keine Rolle mehr spielte.
    Ich gab ins Google-Suchfeld »Zwei getötete Amerikaner angeblich CIA-Officer« ein, um zu sehen, was nach dem Washington-Post-Artikel vom Vortag alles zu der Sache erschienen war. Diesmal bekam ich Dutzende von Treffern - die anderen Pressedienste hatten die Story aufgegriffen. Ich ging auf die Webseite der Post, weil sie die Nachricht anscheinend zuerst gebracht hatte. Es war ein neuer Artikel erschienen, mit der Überschrift: »In Manila getötete Amerikaner hatten Verbindung zu mysteriöser Firma«.
    Die Post hatte irgendwie Informationen über die Gird Enterprises bekommen und war ihnen nachgegangen. Sie hatte herausgefunden, dass sich hinter der Adresse, die im Gründungsvertrag der Firma aufgeführt war, leere Büros in einem Gewerbepark in New Jersey verbargen. Die Post hatte in der Anwaltskanzlei angerufen, die den Vertrag aufgesetzt hatte, und war mit dem zuständigen Anwalt verbunden worden. Als der jedoch hörte, wer da anrief und warum, hatte er einfach aufgelegt. Interessant.
    Ich nahm ein Taxi zum Grand Hyatt und rief Delilah aus der Lobby an.
    »He«, sagte sie. »Ich hab mich schon gefragt, wann du endlich anrufst.«
    »Tut mir leid. Ich hatte einiges vorzubereiten. Wie schnell kannst du in der Lobby vom Grand Hyatt sein?"
    "In fünfzehn Minuten."
    "Gut. Bis gleich.« Ich legte auf.
    Ich ging zu der schwarzen Granittreppe, die im Bogen an der Wand entlang zum Mezzanin hinaufführte. Das Mezzanin war zur luxuriösen Lobby hin offen, ein guter Aussichtspunkt, um zu kontrollieren, ob Delilah allein kam.
    Dox war noch nicht da. Ich blieb stehen und schaute hinunter in die Lobby. Als eine Angestellte mir anbot, Platz zu nehmen, erklärte ich ihr, dass ich auf Bekannte wartete, die jeden Augenblick kommen müssten, und ich lieber weiter nach ihnen Ausschau halten würde.
    Delilah traf wie versprochen nach fünfzehn Minuten ein. Sie sah sich in der Lobby um und blickte dann hoch zum Mezzanin. Ich nickte, als sie mich sah, beobachtete dann, wie sie die Lobby durchquerte und die lange gewundene Treppe hinaufging. Niemand folgte ihr. Wenn Gil sie im Auge behielt, dann aus einigem Abstand. Bisher.
    Wir begrüßten uns mit Handschlag, als sie bei mir war, zwei Geschäftsleute, die sich nach einer Besprechung noch auf einen Drink treffen. Dann sahen wir hinunter in die Lobby. Harrys Wanzendetektor in meiner Tasche regte sich nicht.
    »Dox ist auf dem Weg hierher«, sagte ich. »Wir warten noch, bis er da ist.«
    »Okay.«
    In Wahrheit wollte ich die Lobby noch ein Weilchen im Auge behalten, um ganz sicherzugehen, dass sie wirklich allein gekommen war. Sie wusste das natürlich, aber unter den gegebenen Umständen konnte sie sich wohl kaum beschweren.
    »Wo ist Gil?«, fragte ich.
    »Er ist in der Stadt. Ich habe ihm erzählt, dass du dich gemeldet hast und dich mit mir in Hongkong treffen willst. Im Moment hockt er wahrscheinlich in seinem Hotelzimmer und wartet auf meinen Anruf.«
    Ich hätte mich gern mit ihm angelegt. Einfach weglaufen und mich verstecken war noch nie meine Sache gewesen. Ein taktischer Rückzug, ja, aber dabei legst du wenigstens noch ein paar Sprengminen aus. Oder du schleichst dich in den Rücken der Leute, die dich jagen, bis du es bist, der sie jagt. So arbeite ich nun mal, schon immer.
    Aber ich sagte bloß: »Dann sollten wir die Sache möglichst rasch über die Bühne bringen, bevor er zu nervös wird.«
    Dox tauchte zehn Minuten später auf. Mann, so hatte ich ihn noch nie gesehen - tadelloser anthrazitfarbener Maßanzug, weißes Hemd mit Spreizkragen und blaue Krawatte. Nur der Spitzbart passte nicht ganz, daran hatte ich nicht gedacht. Er war zu einprägsam, und wir mussten sein Aussehen ohnehin so weit es ging verändern. Ich fand, er gehörte abrasiert.
    Anders als Delilah blickte Dox sofort hoch, bevor er irgendwo anders hinsah. Er war darauf gepolt, nach

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