Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Titel: Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
Vom Netzwerk:
deutlich gesehen. Kannst du ihn finden? Und den anderen auch?«
    Hilger überlegte kurz. Er sagte: »Ich habe ein paar Fotos, die ich dir zeigen will, bevor du wieder abreist. Dann wissen wir, ob die Männer, die ich im Kopf habe, die sind, die du gesehen hast."
    "Dann kannst du sie finden.«
    Hilger wusste, wenn er mit seinem Verdacht richtig lag, wäre die Identifizierung der Männer ein Kinderspiel - sie zu finden hingegen nicht. Dennoch sagte er: »Ich glaube ja.«
    Manny beugte sich vor. »Das rate ich dir auch. Und wenn du sie findest, dann lässt du sie erst noch leiden. Sie haben mich und meine Familie verfolgt! Sie hätten meinem Sohn was tun können!« Hilger nickte, um zu zeigen, dass Manny sich auf ihn verlassen konnte. Er sagte: »Und VBM? Kannst du mit ihm Kontakt aufnehmen, ein neues Treffen arrangieren?« Manny sollte ruhig wissen, dass er von ihm eine Gegenleistung erwartete.
    Manny zuckte die Achseln. »Ich hab ihm schon eine Nachricht hinterlassen. Aber er ist nicht leicht zu kontaktieren. Und es könnte sein, dass er kalte Füße kriegt, wenn er hört, was in Manila passiert ist.«
    Hilger bezweifelte, dass VBM so leicht kalte Füße bekommen würde. Männer wie er waren doch meist härter im Nehmen. Aber es wäre müßig, Mannys Einschätzung zu widersprechen.
    »Wenn er kalte Füße gekriegt hat, dann ist das eben so«, sagte er. »Aber ich glaube, wenn du ihm sagen würdest, was meine Leute für ihn tun können, dann wird er das Treffen trotzdem wollen."
    "Das hab ich ihm gesagt.«
    »Gut. Versuch weiter, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Wenn es dir gelingt, sag ihm, die Leute, die uns den Arger in Manila eingebrockt haben, sind kein Problem mehr. Sag ihm ...«
    »Das sag ich ihm erst, wenn es stimmt.«
    »Bis du ihn erreicht hast, wird es stimmen«, sagte Hilger mit einer Stimme, die so ruhig war wie sein Blick.
    Manny nickte, und Hilger fuhr fort.
    »Sag ihm, ich werde persönlich zu dem Treffen kommen. Dass es stattfinden kann, wo immer er möchte. Und gib ihm meine Handynummer. Er sollte mich jederzeit direkt kontaktieren können.«
    Manny nickte erneut und sagte: »In Ordnung.«
    Hilger bemerkte einen leicht mürrischen Zug um Mannys Mund, vermutlich eine Reaktion auf Hilgers Bereitschaft, über Dinge zu sprechen, die nicht unmittelbar mit Mannys jüngsten Schwierigkeiten zu tun hatten. Teils um wieder auf den Anlass ihres Treffens zurückzukommen, teils um den Mann zu besänftigen, fragte Hilger: »Was glaubst du, wer hinter der Sache steckt?« Manny lehnte sich zurück und zuckte mit den Schultern. »Woher soll ich das wissen? Es könnte jeder sein.«
    »Das hilft mir nicht, den Kandidatenkreis einzugrenzen."
    "An wen denkst du denn?«
    »Manny, ich habe so meine Ideen, aber ich finde, keiner ist da in einer besseren Position als du. Verschweigst du mir irgendwas? Das würde mir die Arbeit nur zusätzlich erschweren.«
    Manny schüttelte den Kopf. »Ich verschweige gar nichts. Ich weiß es einfach nicht. Vielleicht steckt der Mossad dahinter. Könnte mir denken, dass die von der Wahl meiner Freunde nicht begeistert sind, diese verdammten Heuchler.«
    Hilger hatte schon an die Israelis gedacht. Sie standen ganz oben auf seiner kurzen Liste. »Wer noch?«, fragte er.
    Manny blickte ihn an. »Die CIA natürlich.«
    Hilger nickte. »Meine Kontakte da gehen der Sache bereits nach. Sonst noch jemand? Vielleicht BIN?«
    »BIN?«
    »Der Badan. Der indonesische Geheimdienst. Die hatten jede Menge Probleme - Bali, das Jakarta Marriott, die australische Botschaft... «
    »BIN, ja. Möglich. Möglich.«
    Hilger erkannte, dass Manny diesbezüglich keine große Hilfe war. Er gehörte zu der Sorte Männer, denen unwohl bei dem Gedanken war, dass sie reale Feinde hatten - was in Anbetracht seiner Aktivitäten schon fast komisch war. Allem Anschein nach hatte Manny hier zum ersten Mal richtig gespürt, dass jemand ihm wirklich und ohne jeden Zweifel nach dem Leben trachtete und das mit allen Mitteln in die Tat umsetzen wollte. Manny würde eine Weile brauchen, um sich dieser Realität zu stellen. Bis dahin würde Hilger auf eigene Faust ermitteln müssen. Immerhin war er es gewohnt, allein zu arbeiten. Manchmal war das die einzige Möglichkeit, die erwünschten Resultate zu bekommen.
    Hilger beschloss, noch einmal auf die früheren Fragen zurückzukommen, bei denen Manny hilfreicher gewesen war. »Du hast gesagt, der Asiat habe dich angesehen und sei dann irgendwie erstarrt«, sagte er. »Könnte es deshalb

Weitere Kostenlose Bücher