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Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Titel: Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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sie. »Alles okay.«
    »Willst du reden?«
    »Nein, ich will hier weg.«
    »Meinst du, das hilft?«
    »Nein.«
    »Dann sollten wir vielleicht doch reden.«
    Eine Pause entstand. Sie blickte nach unten auf das, was von ihrer Bluse und ihrem BH übrig war, schob dann die Sachen von den Armen und ließ sie zu Boden fallen. Sie zog ihren Rock aus.
    »Sag mir, was los ist«, bat ich sie.
    Sie ging zur Dusche hinüber und nahm einen Bademantel von dem Haken daneben. Sie zog ihn an. Ich tat es ihr nach. Wir gingen zum Bett und setzten uns darauf.
    »Die Männer, die du in Manila getötet hast«, sagte sie, und blickte dabei auf ihre Hände. Ihre Stimme war ein wenig heiser. »Zwei von ihnen waren CIA-Officer.«
    Ich blickte sie an. Ich sah, dass sie aufrichtig zu mir war.
    »Scheiße«, sagte ich.
    Sie erwiderte nichts. Nach einem Augenblick sagte ich: »Wie schlimm ist es?«
    »Meine Leute befürchten, dass die Agency dich findet und dass du reden wirst. Sie wollen das Risiko nicht eingehen.«
    »Und deshalb haben sie dich geschickt.«
    Sie zuckte die Achseln. »Was hättest du getan?«
    »Du bist hier, um mich in eine Falle zu locken?«
    »Das dachte ich. Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher.«
    »Das ist nicht ganz das, was ich gern hören wollte.«
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Konntest du die Sache nicht selbst erledigen?«
    »Was ich tue, ist schon schwer genug.«
    Wir schwiegen eine Minute, während ich die Nachricht verdaute. Ich sagte: »Wie geht's jetzt weiter?«
    Sie strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Ich soll meinen Kontakt anrufen, ihm sagen, wann und wo du verwundbar bist.«
    »Was wirst du ihm erzählen?«
    Sie blickte zur Decke und sagte: »Ich habe absolut keine Ahnung.«
    »Wieso hast du es dir anders überlegt?«, fragte ich und dachte: Vielleicht hast du das ja gar nicht. Vielleicht ist das hier die beste Falle, die du je gestellt hast.
    Ich würde vorsichtig sein müssen. So wie ihr Körper reagiert hatte, konnte ich mir zwar nicht vorstellen, dass sie mir was vorspielte. Aber vielleicht gab es ja einen ganzen Haufen toter Männer, die sich das Gleiche eingeredet hatten. Und vielleicht wäre es ja dumm von mir anzunehmen, dass der Körper sich immer nach dem Verstand richtet. Oder umgekehrt.
    Wir schwiegen lange. Dann sagte sie: »Du hast bisher Glück gehabt. Ich kenne keinen, der länger Glück gehabt hat. Aber niemand ist kugelsicher. Ich kann dir nicht ständig aus der Patsche helfen."
    "Aus der Patsche helfen?«
    »Ich habe dich vor dem Typen in deinem Zimmer in Macau gewarnt.«
    »Ich brauchte deine Warnung nicht."
    "Ach nein? Du hast sie angenommen.« Ich sagte nichts dazu. »Und diesmal?«
    Sie blickte mich an. »Es reicht, okay? Du weißt warum. Ich will nicht für deinen Tod verantwortlich sein. Du hast in Manila Mist gebaut, und ich weiß nicht, ob du das überleben wirst. Ich will nur einfach nicht diejenige sein, die dich umbringt. Oder dabei hilft.«
    »Ich würde dich auch nicht gern ausschalten müssen.«
    Sie funkelte mich an. »Sei nicht albern. Du bist schuld an der Situation, und jetzt steck ich mit drin.«
    Ich schwieg und atmete tief durch. Ich musste nachdenken. Es musste einen Ausweg geben.
    »Was haben sie dir über Manila erzählt?«, fragte ich.
    »Nur was du ihnen erzählst hast. Dass du Lavi auf einer Toilette aufgelauert hast und sein Sohn dir in die Quere gekommen ist. Dann sind der Bodyguard und die anderen zwei Typen reingestürmt, und Lavi und der Junge konnten abhauen.«
    »Ja, so war es ungefähr.«
    »Erzähl mir die Sache aus deiner Perspektive, genau.« Ich tat es, nur Dox erwähnte ich nicht.
    Als ich fertig war, sagte sie. »Das deckt sich mit allem, was meine Leute mir erzählt haben. Wenigstens waren sie ehrlich zu mir.«
    »Wissen sie, was Manny mit diesen CIA-Leuten zu tun hatte?«
    »Wenn ja, haben sie es mir nicht verraten. Nur dass Lavi ein CIA-Informant ist.«
    Irgendetwas nagte an mir, verlangte meine Aufmerksamkeit.
    Ich analysierte die Fakten, überlegte, was ich übersehen hatte. Dann fiel der Groschen.
    »Woher wissen deine Leute, dass die beiden Männer von der CIA waren?«, fragte ich.
    Sie zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Ich hab nicht gefragt.«
    Ich überlegte einen Moment, dann sagte ich: »Nach dem, was deine Leute mir erzählt haben, ist Manny ein böser Bube der Extraklasse. Weiß Gott keiner, von dem die Agency zugeben kann, dass er bei ihnen auf der Gehaltsliste steht. Gerade nach dem elften September ist es höchst

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