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Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Titel: Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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den Lieferwagen. Genau, deshalb hatten sie auch im Handschuhfach das Atropin und Naloxon - als Gegenmittel bei Herz- oder Atemstillstand, damit sie den Patienten nicht aus Versehen verlieren. So war auf jeden Fall der Plan.«
    »Und was ist mit mir?«
    Ich überlegte kurz. »Ich weiß nicht genau. Aber ich schätze, die hatten es in erster Linie auf mich abgesehen. Zuerst wollten sie uns trennen. Wenn sie mich geschnappt hätten, hätten sie sich später immer noch um dich kümmern können. Du weißt ja, sie hatten dein Handy angepeilt.«
    »Das wirst du mir wohl ewig unter die Nase reiben.«
    »Oder sie hätten dich geschnappt, wenn du tatsächlich mit Tiara abgezogen wärst. Sie hätte dir wahrscheinlich ihre Wohnung vorgeschlagen, dir erzählt, sie hätte eine Mitbewohnerin, und sie beide hätten da so eine Phantasie von einem flotten Dreier mit einem großen, starken weißen Mann. Worauf du natürlich niemals reinfallen würdest.«
    »Ich doch nicht, ich bin gegen so was immun.«
    »Falls du mit ihr in die Wohnung gehst, wirst du da überwältigt. Falls du sie mit in dein Hotelzimmer nimmst, ruft sie an und sagt Bescheid, wo sie hinkommen und wie sie am besten vorgehen sollen.«
    »Und was glaubst du, wer die alle waren?«
    Ich dachte wieder einen Augenblick nach. »Ich weiß nicht. Die Thais waren harte Burschen, aber keine Profis. Die kamen mir vor wie angeheuerte Schlägertypen. Aber der weiße Bursche war beeindruckend. Der war ein Profi, und ich garantiere dir, das war nicht seine erste Entführung."
    "CIA?«
    »Durchaus möglich. Aber warum dann die Thais?«
    Er zuckte die Achseln. »Vielleicht musste er schnell handeln. Hatte nicht genug Zeit, ein richtiges Team zusammenzustellen.«
    »Ja, könnte sein.«
    Ich blickte noch einmal kurz auf die Spritze, dann steckte ich sie in die Hemdtasche, die Nadelseite nach außen. »Wir behalten die Messer«, sagte ich. »Und das hier könnte sich auch noch als nützlich erweisen.«
    Wir stiegen die Treppe hoch, kauften Fahrkarten und gingen auf den Bahnsteig. Dox sagte: »Wo wollen wir überhaupt hin?«
    »In sein Hotel. Das Silom Holiday Inn. Er hatte eine Schlüsselkarte bei sich. Die hab ich eingesteckt.«
    »Was, sollen wir jede Tür in dem Hotel ausprobieren? Ich kenn den Laden. Das war früher mal das Crowne Plaza. Die haben bestimmt an die siebenhundert Zimmer.«
    Ich dachte über Perry Mason nach. Darüber, dass er nichts dabeihatte, was ihn identifizieren könnte. Nicht mal in dem Lieferwagen. Darüber, wie geschickt er sich an mich rangemacht hatte und wie selbstsicher er gewesen war, als wir uns taxierten.
    Er war ein vorsichtiger Mann, das hatte ich ihm angemerkt. Einer, der wusste, wie man überlebt. Schon allein das, was er bei sich hatte, bewies das - die erstklassigen Messer, die Casio-G-Shock-Uhr. Er war ein guter Pfadfinder. Einer, der auf Details achtete, nach kleinen Vorteilen suchte.
    Einer, der einen Lieferwagen bewusst so parkte, dass die Ladeöffnung zu der Seite zeigte, von der er beladen werden sollte, weil sich dadurch ein paar Sekunden einsparen ließen, falls er rasch abhauen musste.
    Einer, der ein Hotelzimmer verlangen würde, das auf einer niedrigen Etage liegt und nah an einer Treppe.
    »Wie viele Etagen hat das Hotel?«, fragte ich.
    »Ich weiß es nicht genau. Es hat zwei Türme. Einer ist vielleicht fünfzehn Stockwerke hoch, der andere um die fünfundzwanzig.«
    »Wetten wir, dass das Zimmer von dem Typen auf einer der ersten fünf Etagen liegt und neben einer Treppe? Ich tippe auf zwei Treppenhäuser pro Turm, drei Zimmer entweder direkt neben jedem Treppenhaus oder direkt gegenüber. Das macht insgesamt sechzig Türen, die wir zu überprüfen haben. Mit ein bisschen Glück ein paar weniger.«
    Er grinste. »Nein, ich wette lieber nicht.«
    Ich nickte. »Würde ich auch nicht. Gehen wir.«

14
    WIR FUHREN MIT DEM SKY TRAIN zwei Haltestellen weiter zur Station Surasak und stiegen aus. Auf dem kurzen Fußweg zum Hotel sagte ich: »Wir können nicht unbedingt davon ausgehen, dass das Zimmer leer ist. Falls jemand drin ist, müssen wir ihn überrumpeln, das heißt, wir müssen schnell und massiv rein, sobald wir die Tür gefunden haben. Okay?«
    »Okay. Wer geht als Erster?«
    »Ich. Du gibst mir Rückendeckung.«
    »Tu ich das nicht immer?«
    »Wenn du nicht gerade damit beschäftigt bist, einen Katoey anzubaggern, ja."
    "He, Mann ..."
    "Moment mal, da ist ein Haushaltswarenladen. Du sprichst doch ein bisschen Thai, nicht?"
    "Na ja,

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