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Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Titel: Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Führerschein mit einer Adresse in Jakarta enthielt.
    Im Fach für Geldscheine fand ich indonesische Rupiah, US-Dollar, thailändische Baht und Hongkong-Dollar.
    Zurück zu dem Pass. Mr Winters war ein richtiger Globetrotter. Er hatte Stempel aus der ganzen Welt, den letzten natürlich aus Thailand.
    Auf das Smartphone war ich besonders gespannt. Ich nahm es und schaltete es ein. Das Display leuchtete auf und verlangte die PIN-Nummer.
    Dox sagte: »Scheiße.«
    Ich überlegte kurz, dann tippte ich acht-acht-sieben-eins ein.
    Das Display wechselte ins Menü. Wir waren drin.
    »Ach du Schande, klasse gemacht, Mann!«, sagte Dox und schlug mir auf den Rücken. »Schämen sollte er sich, der gute alte Mr Winters! Wie kann man denn dieselbe PIN-Nummer für zwei verschiedene Sachen benutzen.«
    Ich sah ihn an und hob die Augenbrauen. »Hast du für jedes Gerät eine andere PIN-Nummer?«, fragte ich.
    »Also, ahm ...«
    »Das macht kein Mensch. In dem ewigen Kampf zwischen Sicherheit und Bequemlichkeit gewinnt immer die Bequemlichkeit.«
    »Da ist wohl wahr.«
    Ich schmunzelte. »Jetzt bist du natürlich klüger. Merk dir: Sicherheit ist wie eine Kette. Sie ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.«
    Wir suchten das Smartphone durch - Kontakte, Termine, Memos. Das Gerät war das reinste Büro. »Das dauert zu lange«, sagte ich. »Wir legen den Pass und die Brieftasche zurück in den Safe. Das Smartphone nehmen wir mit. Unter Umständen merkt jemand, dass es fehlt, aber ich glaube, das Risiko ist es wert.«
    »Hab nix dagegen.«
    »Du gehst als Erster. Nimm aber nicht denselben Weg, den du gekommen bist - der Wachmann unten könnte stutzig werden, wenn er sieht, dass du wieder gehst, wo du doch eben erst gekommen bist. Wir treffen uns in zwanzig Minuten auf der Surawang-Seite von Patpong Two.«
    Er grinste. »Klar, ich kenne Patpong.«
    »Ich weiß. Aber wir wollen nur dahin, weil wir ein Internetcafé brauchen. Lass dich nicht ablenken.«
    »Ich hab befürchtet, dass du das sagst. Wozu brauchen wir ein Internetcafé?«
    »Nur so ein Gefühl. Könnte sein, dass wir ein paar Recherchen machen müssen, wenn wir was in dem Smartphone finden. Es ginge auch mit dem Laptop im Hotel, aber ich surfe lieber anonym.« Er grinste. »Ich auch. Man kann nie wissen, wann die Regierung gegen uns Pornofans vorgeht.« Dox verließ das Zimmer. Ich legte Pass und Brieftasche zurück in den Safe und verschloss ihn wieder. Ich vergewisserte mich mit einem letzten Kontrollblick durch den Raum, dass alles so aussah wie zuvor. Ich war zufrieden.
    Ich spähte durch den Spion. Die Luft war rein. Ich öffnete die Tür mit meinem Hemd und nahm die Treppe nach unten. Ich benutzte einen Seitenausgang. Dann ging ich durch die Sois parallel zur Silom Road nach Patpong.

15
    ZWANZIG MIMUTEN SPÄTER saßen wir in einer Nebenstraße der Surawang Road in einem Internetcafé und gingen das Smartphone durch. Der Terminkalender war interessant. Er hatte einen Eintrag für ein Treffen um 19.00 Uhr am nächsten Tag. Der Eintrag lautete: TD, JB, VBM @ CC.
    »Ein Code«, sagte ich nachdenklich.
    »Donnerwetter, im Ernst?«, fragte Dox.
    Ich überging ihn. »Mal sehen, was wir noch finden«, sagte ich.
    In der Adressliste standen ein paar Dutzend Namen. Ich kannte nur einen davon. Jim Hilger. »Sieh mal«, sagte ich und zeigte darauf.
    »Hilger«, sagte Dox. »Der Typ aus Hongkong? Von der CIA?«
    »Genau, unser Mr Undercover. Der Typ, der sich zwei Millionen Dollar von dem Geld unter den Nagel gerissen hat, das Belghazi diesen Typen aus Transdniester gezahlt hat, die wir für Russen gehalten haben.«
    »Das Geld, das für uns sein sollte, Partner. Ich hab immer gehofft, dass ich dem Knaben nochmal über den Weg laufe, um mit ihm ein ernstes Wörtchen darüber zu reden.«
    Ich nickte und rief den Memo-Teil auf. Es gab einen Eintrag: die Bestätigungsnummer für ein zeitlich unbegrenztes elektronisches Flugticket von Bangkok nach Hongkong.
    »Unser Freund Winters hatte offenbar einen Besuch in Hongkong geplant«, sagte ich. »Das ist das Ticket. Und er hatte Hongkong-Dollar in der Brieftasche.«
    »Hilger sitzt doch in Hongkong, nicht? Zumindest damals, als wir Belghazi ausgeschaltet haben."
    "Ja, ich denke das Gleiche wie du.« Ich rief wieder den Terminkalendereintrag auf, aber Winters' Code war mir nach wie vor ein Rätsel. Ich starrte eine volle Minute darauf, aber die Erleuchtung blieb aus.
    »Wie funktioniert das?«, fragte Dox. »Wenn du lange genug drauf

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