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Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Titel: Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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spähte. »Ich pass auf, ich pass auf.«
    Ich drehte mich zu Delilah um. Ihr Kleid war halb zerrissen, und sie war nackt bis zur Taille, aber das schien sie gar nicht zu merken. Sie hielt die Pistole des Bodyguard mit beiden Händen und suchte den Raum nach irgendeiner Gefahr ab.
    »Alles in Ordnung mir dir?«, rief ich ihr zu.
    Sie behielt weiter den Raum im Auge. »Los! Du musst Yamaoto erwischen! Er weiß, dass du das in New York warst.«
    Ich sprang ohne ein weiteres Wort von der Bank und rannte zu den Schwingtüren. Ich spähte durch den Spalt in der Mitte – erst eine Seite, dann die andere. Die Hostessen und der Parkhelfer waren verschwunden. Ich ging hindurch, drehte den Kopf nach links und rechts, die HK im Anschlag. Empfangsinsel. Bürotür. Treppe.
    »Verdammt, verdammt!«, sagte Dox. »Ich hab ihn erwischt, aber nicht erledigt!«
    »Wo ist er?«
    »Vom Ausgang im Untergeschoss in westlicher Richtung! Ist in einem Pulk von Leuten die Treppe hochgekommen, und ich hatte nur eine Sekunde. Kopfschuss war nicht drin. Ich hab ihn in die Seite getroffen, und er ist zu Boden gegangen, aber es waren Leute im Weg, und er war wieder auf den Beinen, ehe ich ihn ausschalten konnte.«
    Ich lief zur Treppe. »Nach Westen, in Richtung Kotto-dori?«
    »Ja. Er taumelt, du kannst ihn noch einholen!«
    Ich nahm immer drei Stufen auf einmal. Auf halber Treppe hörte ich hinter mir Schüsse aus dem Hauptraum. Wo Delilah war.
    Ich blieb stehen und schaute zurück nach oben. Dann wieder nach unten. Nur noch wenige Stufen, und ich wäre am Ausgang, Yamaoto auf den Fersen.
    Ich ging eine Stufe weiter nach unten und blieb wieder stehen.
    Dox sagte: »Wo steckst du, Mann? Du musst dich beeilen, sonst geht er uns durch die Lappen!«
    Ich ging noch eine Stufe weiter. Ich hörte mich selbst aufstöhnen. Dann hetzte ich zurück nach oben.
    »Schüsse aus dem Hauptraum«, sagte ich. »Delilah ist da drin.«
    »Scheiße! Okay, ich verfolge Yamaoto, du siehst nach Delilah.«
    »Bin schon unterwegs«, sagte ich. Ich rannte zurück durch den Eingangsbereich, spähte wieder durch die Schwingtüren und ging dann hinein.
    Ich sah Delilah vor einer Nische stehen. Ich schlich näher ran, schwenkte die HK dabei in alle Richtungen. Der Raum war leer.
    Als ich fast bei ihr war, sah ich, dass etwas unter dem Tisch in der Nische lag.
    Ich trat neben sie und sah es. Big Liu und sein Vertrauter, Mund und Augen geöffnet wie vor dumpfer Verblüffung, beide ein sauberes rotes Einschussloch mitten auf der Stirn.
    Delilah blickte mich an. »Hast du Kuro gesehen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Wir müssen ihn finden«, sagte sie. »Yamaoto hat ihm gesagt, dass du hinter der Sache in New York und Wajima steckst. Ich denke nicht, dass Kuro ihm geglaubt hat, aber jetzt glaubt er ihm bestimmt.«
    Ich deutete auf Big Liu. »Du meinst …«
    »Ich konnte ihn nicht gehen lassen«, sagte sie. »Yamaoto hat ihm von seinem Verdacht erzählt, und das hier wäre der Beweis gewesen. Die Triaden hätten sich Midori und deinen Sohn vorgenommen, die beiden hätten keine Chance gehabt.«
    Aber Yamaoto war entkommen. Er wusste, dass er mit seinem Verdacht gegen mich recht gehabt hatte, und ich konnte mir vorstellen, was er jetzt tun würde. Ich musste hier raus und Midori anrufen, ihr sagen, dass sie sich mit Koichiro irgendwo verstecken sollte. Sie würde mich nie wiedersehen, aber sie wären wenigstens in Sicherheit.
    Konzentrier dich, ermahnte ich mich. Erledige erst die Sache hier, dann kannst du Midori warnen. So schnell wird ihr nichts passieren. Benutz deinen Verstand!
    Ich hörte Dox von der anderen Seite des Raumes. »Ich komme jetzt rein. Nicht schießen!«
    Wir drehten uns um und sahen den massigen Scharfschützen auf uns zukommen, den Kolben des M40A3 an die Schulter gedrückt, die Mündung nach unten gerichtet. Ein leichtes Hochziehen der Augenbrauen war seine einzige Reaktion auf Delilahs Nacktheit.
    »Yamaoto ist weg«, sagte er. »Hab noch gesehen, wie sein Fahrer ihn ins Auto verfrachtet hat. Hab auf die Reifen geschossen, aber die Karre hat diese Run-Flat-Dinger, mit denen man weiterfahren kann, und weg waren sie. Aber er verliert viel Blut. Es ist überall auf der Straße. Ich wusste, dass ich ihn bös erwischt hab.«
    Ich hörte draußen Sirenen. Alle drei verharrten wir und lauschten einen Moment. Dox sagte: »Ich will ja nicht ungemütlich sein, aber ich finde, das wäre jetzt der ideale Zeitpunkt, um zu verduften.«
    »Ist Kuro weg?« , fragte

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