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Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Titel: Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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anderen Frau.«
    »Hatten Sie … haben Sie heute Kontakt zu ihm?«
    Hmm. Midori war soeben zwei Gesprächsschritte weiter gesprungen, als Delilah erwartet hatte. Offensichtlich hatte die Geschichte einen wunden Punkt bei Midori berührt.
    »Ich habe ihn kennengelernt«, sagte Delilah, aber mehr nicht, um zu sehen, ob Midoris Neugier geweckt war und sie nachfragen würde.
    Tatsächlich. Midori sagte: »Wie war das? Ich meine, wenn die Frage nicht zu aufdringlich ist.«
    Ja, das Thema schien die Frau wirklich zu beschäftigen. Interessant. Delilah schüttelte den Kopf und sagte: »Es war in Ordnung. Er hätte gern Kontakt zu mir, aber ich weiß nicht. Ich bin ohne ihn aufgewachsen und hab ihn nie vermisst. Ich glaube nicht, dass ich ihn jetzt in meinem Leben brauche.«
    Midori nickte. »Dann haben Sie ihn als Kind nie vermisst? Sie haben sich nie gewünscht … na ja, dass er und Ihre Mutter sich wieder versöhnt hätten oder so?«
    »Nein. Ich denke, es war besser, dass sie das nie getan haben. Manche Dinge sollte man einfach nicht verzeihen.«
    »Nicht mal um der Kinder willen?«
    »Doch, gerade um der Kinder willen. Die Frage ist doch, was ist für die Kinder am besten.«
    Midori nahm einen Schluck Wein. »Sie haben recht. Das ist die Frage.«
    Eine lange Pause entstand. Delilah sagte: »Hört sich an, als würde das Thema Sie beschäftigen.«
     
    Midori nickte. »Erst kürzlich ist der Vater meines Sohnes unerwartet aufgetaucht und hat uns besucht.«
    Delilah spürte, wie ihr Herz fester schlug, aber ihr Gesicht verriet nichts.
    »Ach ja? Wie war das?«
    Midori seufzte. »Verwirrend. Ich dachte, ich wüsste genau, was ich wollte, aber jetzt … ich weiß nicht.« Sie trank wieder einen Schluck Wein.
    Delilah sah ihre Chance. »Na, wenn er der Vater ist, warum spielt er in Ihrem Leben dann keine Rolle?«
    »Das ist eine lange Geschichte, und ehrlich gesagt, ich rede nicht gern darüber.«
    Okay, das war nicht der richtige Weg. Sie würde es anders versuchen müssen. »Tut mir leid.«
    »Nein, schon gut. Bloß … na ja, als er das Baby gesehen hat, das hat mich ganz schön durcheinandergebracht. Er hat geweint. Ich hatte ihn noch nie weinen sehen. Er ist nicht der Typ, der weint. Und dann, zwei Minuten später, haben wir uns leidenschaftlich geküsst. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, ihn wegzuschicken. Wenn er ein bisschen hartnäckiger gewesen wäre … ich weiß nicht. Ich weiß es einfach nicht.«
    Delilahs Gesicht wurde heiß vor Eifersucht und Wut. Sie hoffte, dass sie nicht rot anlief. Sie war immer davon ausgegangen, dass Rain andere Frauen hatte, wenn er nicht bei ihr war. Sie selbst hatte genug andere Männer gehabt. Sie konnten sich nicht oft sehen, und sie erwartete gar nicht, dass sie beide in den Zeiten, wo sie allein waren, völlig keusch lebten. Aber ein leidenschaftlicher Kuss mit einer Exgeliebten, ein Kuss, der sich anhörte wie der Anfang von sehr viel mehr? Das war etwas ganz anderes. Schließlich hatte er gesagt, er wolle nach New York, um sein Kind zu sehen, nicht, um seine Ex zu vögeln. Und das, so viel stand fest, genau das hatte er versucht, aber Midori hatte ihn weggeschickt.
    Sie stieß einen langen Atemzug aus und nahm einen Schluck Wein. »Hört sich an, als hätten Sie beide eine starke Verbindung.«
    »Ich weiß nicht, was wir haben. Die Chemie stimmt, das ja. Und wir haben mal gemeinsam eine ungemein intensive … Phase durchlebt. Aber jetzt geht es mir vor allem um mein Kind. Es beunruhigt mich, dass er ohne seinen Vater aufwächst. Ich frage mich, was ich ihm später sagen soll.«
    Delilah zuckte die Achseln. »Sagen Sie ihm gar nichts. So hat meine Mutter das auch bei mir gemacht.«
    »So ungefähr hatte ich es mir auch vorgenommen. Jetzt bin ich mir aber nicht mehr sicher.«
    Delilahs Herz schlug schneller, und sie sagte: »Und? Wie sind Sie denn mit ihm verblieben, als er bei Ihnen war?«
    »Das kann ich nicht mal genau sagen. Er lebt in einer anderen Welt als ich. Ich hab ihm gesagt, wenn er es schafft, aus dieser Welt rauszukommen, könnte er mich anrufen. Aber ich glaube nicht, dass er das schafft. Er lebt schon zu lange darin, und ich glaube eigentlich … ach, ich weiß nicht.«
    »Was?«
    Midori trank einen Schluck Wein. »Ich glaube, er fühlt sich wohl damit. Ich meine, er sagt zwar, er will da raus, aber wenn er das wirklich wollte, könnte er es doch, oder nicht? Und er hat gute Gründe gehabt. Sein Sohn ist nur noch einer mehr.«
    Jede einzelne

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