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Tolle Maenner

Tolle Maenner

Titel: Tolle Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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Zitronensaft auf die Hände und wusch sie dann rasch noch einmal mit Geschirrspülmittel. Nachdem sie den brodelnden Inhalt ihres Topfes überprüft hatte, begab sie sich wieder zum Sofa und setzte sich neben ihren brodelnden Freund.
    »Komm her«, sagte sie und zog ihn zu sich, bis sein Kopf auf ihrer Brust ruhte. Er wollte sich ihr entziehen, aber sie klemmte seinen Kopf mit dem Kinn ein. »Vergiss mal für einen Augenblick
die Gitarre und leg deine hoch begabten Finger hierher«, flüsterte sie. Er drehte sich zu ihr um und wollte gerade etwas sagen, als das Telefon klingelte. Sie beugte sich zu ihm hinüber. »Merk dir, was du sagen wolltest«, sagte sie und nahm den Hörer auf.
    Jons Stimme knallte ihr ins Ohr. »Okay, vergiss es«, schnaubte er. »Das war ein saudummer Plan und überhaupt von Anfang an eine ganz blöde Idee. Außerdem funktioniert das sowieso nie. Es geht einfach nicht...«
    »Hallo, Jon.« Tracie blieb gelassen. Phil verdrehte die Augen und zog seinen Kopf aus ihrer Umklammerung. Was soll’s; musste sie ihn eben später noch einmal anheizen. Eine Frau kam nie zur Ruhe.
    »Es funktioniert nicht«, sagte Jon. »Ich bin nicht erziehbar.«
    »Wir haben noch nicht mal richtig angefangen, und du ziehst schon den Schwanz ein?«, mahnte Tracy entrüstet.
    » Wir sind die, die noch überhaupt nicht angefangen haben«, erinnerte Phil sie, während Jon ebenfalls redete, aber sie verstand seine Antwort nicht. Sie tätschelte Phils Knie. Schon gut, schon gut.
    »Was?«, fragte sie Jon. Er schwafelte irgendwas von Flughafen und dass sie nichts von seiner Reise wusste und dann von einer Schwangeren und... Da Phil aufstand und seine Jacke anziehen wollte, musste sie ihn bei der Hand nehmen und aufs Sofa zurückziehen, um ihn schnell noch zu küssen, bevor er ging. Als sie wieder zum Telefon kam, war Jon gerade am Ende seiner Schilderung angelangt.
    »Ein Verrückter«, sagte er. »Sie hat mich für eine Art Terroristen gehalten.«
    »Ist doch nicht schlecht für den Anfang«, sagte sie. Klar war nur, dass er offensichtlich versucht hatte, eine Frau anzumachen. »Besser ein Terrorist als ein Langweiler. Ist doch viel erotischer.«
    »Falsch. Lieber das, was ich vorher war, als ein gescheiterter Ted Kaczynski.«
    »Ich dachte, Ted Kaczynski ist gescheitert«, sagte Tracie und streichelte dabei Phils Arm. »Sie haben ihn schließlich erwischt,
nicht wahr?« Phil begann allmählich, sich für das Gespräch zu interessieren.
    »Die Soße muss umgerührt werden«, rief Laura. »Soll ich es machen, oder willst du?« Tracie wusste, wie ernst Laura ihre Kocherei nahm, und so gab sie ihr mit einem Zeichen zu verstehen, dass sie gleich kommen werde.
    »Mach bitte keine Scherze«, flehte Jon. »Du warst ja nicht dabei. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was für einen Blick sie mir zugeworfen hat.«
    »Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass Ted ein Name für Verlierer ist?«, fragte Phil laut. »Du weißt schon – Ted Kennedy, Ted Kaczynski, Ted Bundy.«
    »Ich lasse mich schon aus Prinzip nie mit Teds ein«, pflichtete Laura ihm bei. »Bei Eds entscheide ich von Fall zu Fall.«
    Jon redete noch immer, aber Tracie hatte nicht allzu viel mitbekommen. Mit »hmm« und »aha« versuchte sie, Jon zu trösten. Als er fertig war, wartete sie einen Augenblick ab und sagte dann, um Optimismus bemüht: »Vielleicht ruft sie dich ja an.«
    »Sie mich anrufen?«, wiederholte Jon. »Ich kann von Glück reden, wenn mich nicht die Polizei anruft. Du verstehst nicht.« Selbst vom anderen Ende der Stadt hörte Tracie ihn seufzen. »Du hättest dabei sein sollen«, wiederholte er. »Ich bin wirklich ein hoffnungsloser Fall. Ich hab mich verhalten wie ein Verrückter.«
    »Manche Frauen mögen Verrückte«, versuchte Tracie ihn zu beschwichtigen. Phil begann, an ihrem Ohr zu knabbern, und Laura stemmte die Hände in die Hüften, um entrüstet Soßenalarm zu geben.
    »Aber nicht von der Sorte«, meinte Jon finster.
    »Jedenfalls kriegst du ein Fleißsternchen«, sagte sie. »Du hast dir zu hohe Ziele gesteckt. Es ist einfach zu schwierig, jemanden so mir nichts, dir nichts anzuquatschen, so ganz ohne Gemeinsamkeiten.« Sie stieß Phil weg und stand auf.
    »Die Soße muss umgerührt werden«, wiederholte Laura. Tracie ging zum Herd hinüber und verpasste dabei einen Teil von dem, was Jon sagte. »Moment mal. Langsam«, bat sie. Ihre Versuche,
ihn zu trösten, hatten nichts gefruchtet. Aus seiner Tonlage schloss sie, dass sie

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