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Tolle Maenner

Tolle Maenner

Titel: Tolle Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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ihm noch länger hilfst«, sagte Phil unvermittelt. Er nahm ihre Hand, stellte die Wasserflasche ab und zog sie an sich. Er schloss die Beine um sie. »Das kostet zu viel von deiner Zeit«, murmelte er und küsste sie im Nacken. »Du warst fast jede Nacht weg. Und wenn du gewinnst, dann...«
    Seine Annäherung jagte ihr einen Schauer der Lust über den Rücken. »Dann waschen wir gemeinsam die Wäsche«, beendete sie den Satz an seiner Stelle. »Du würdest richtig gut aussehen mit einer Packung Ariel.«
    Er stieß sie weg und stand abrupt auf. »Siehst du«, sagte er. »Siehst du! Ich hab’s dir ja gleich gesagt! Das hab ich nie gewollt. Und du willst mich doch so, wie ich bin, oder? Deshalb hast du mich ja ausgesucht. Du willst mich nicht in einer Schürze, wie ich das Wohnzimmer abstaube. Der Outlaw lässt sich nicht domestizieren.« Er warf sich aufs Bett. »Ich wollte, du würdest dieses Projekt endlich vergessen.«
    Tracie setzte sich auf den Rand seines Bettes und legte die Arme um ihn. »Vielleicht möchte mein Dad dich ja gern als Schwiegersohn haben«, flunkerte sie, »aber das hat nichts mit dem zu tun, was ich möchte. Außerdem möchte ich unbedingt den Artikel schreiben, Phil.« Wenn Kinderpsychologie nicht wirkte, dann vielleicht Teenie-Psychologie. »Du hast doch nur Angst davor, dass ich die Wette gewinnen könnte, stimmt’s? Und davor, dass sich rausstellen könnte, dass du dich in Jonny geirrt hast.«
    »Was soll eigentlich dieses Jonny-Getue?«, fragte er. »Außerdem hab ich mich nicht in ihm geirrt. Aus dem machst du nie’nen coolen Typ.«
    »Dann sieh ihn dir doch mal an«, sagte sie, als er sie auf den Rücken rollte und leidenschaftlich küsste. »Kommst du mit?«, flüsterte sie, und er nickte schweigend.

    Am Freitagmorgen in der Redaktion hämmerte Tracie wie besessen auf ihre Tastatur ein, als das Telefon klingelte. Ohne mit dem Tippen auszusetzen, schaltete sie auf Kopfhörer um.
    »Tracie Higgins hier.«
    »Weiß ich. Ich hab nämlich gerade deine Nummer gewählt«, sagte Laura.
    »Willst du dich heute nach einem Job umsehen?«, fragte Tracie. Sie hatte Laura gern bei sich in Seattle und wollte auf keinen Fall, dass sie wieder zu Peter zurückging, aber sie konnte nicht ewig in ihrem engen Apartment wohnen.
    »Ich hab um drei ein Vorstellungsgespräch«, sagte Laura stolz. »Und da dachte ich, ich komme hinterher bei dir vorbei, und wir gehen einen trinken.«
    »Super«, sagte Tracie. »Gute Idee, Laura.« Dann fiel ihr wieder ein, dass Beth heute Abend mit Jon ausging und sie dabei sein musste. »Für einen schnellen Drink reicht’s auf jeden Fall«, meinte sie, denn sie wollte für Laura nach dem Vorstellungsgespräch da sein.
    »Prima«, sagte Laura.
    »Aber wirklich nur kurz, weil ich heute Abend ausgehe.« Eine kurze Pause entstand.
    »Muss ich bei Phil wieder den Babysitter spielen?«, fragte Laura.
    »Nein, heute nicht. Er kommt mit.«
    »Wow! Meinen Glückwunsch! Gibt’s einen besonderen Anlass?«
    »Jon gibt eine Party zu seinem Coming-out.«
    »Warum das? Ist er schwul? So ist er mir aber gar nicht vorgekommen.«
    »Red keinen Quatsch«, sagte Tracie. »Er geht heute Abend mit Beth aus.«
    »Aah – die Nacht der Nächte. Umstandsmeier trifft dumme Kuh.«
    Tracie wollte schon protestieren, um ihre beiden Freunde zu verteidigen, als ihr zweites Telefon klingelte. »Ich muss auflegen.
Wir treffen uns gegen fünf, okay?«, sagte sie. Dann wurde ihr Gespräch unterbrochen.
    »Tracie Higgins«, meldete sie sich.
    »Gilt das mit heute Abend immer noch?«, hörte sie Jon fragen.
    Sie verdrehte die Augen. »Na klar, was dachtest du denn? Spricht was dagegen?«
    »Ach, weißt du«, sagte er, »ich habe im Lauf meines Lebens schon eine Menge Absagen in allerletzter Minute erlebt. Außerdem müsste ich unbedingt arbeiten. Ich hab den Job in letzter Zeit ziemlich schleifen lassen und bin mit meiner Arbeit total im Rückstand …«
    Er war einfach unmöglich. Jahrelang war er praktisch rund um die Uhr im Dienst gewesen, und das sieben Tage die Woche. Und nun benutzte er seine Arbeit als Ausrede, obwohl es ihm in Wahrheit nur an Selbstvertrauen mangelte. Er wollte aufgeben, bevor er Beth überhaupt getroffen hatte. »Das war einmal«, erklärte sie. »Du bist jetzt ein neuer Mensch. Du siehst böse aus, tust böse Dinge und bist böse. Du bist jetzt ein böser Junge, der alle Mädels magnetisch anzieht. Stell dir einfach vor, Beth wäre nichts weiter als ein Eisenspan.«
    »He, hast du

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