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Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Titel: Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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der daraufhin zum zweiten Punkt seiner selbst gebastelten Anleitung für Verhöre überging.
    »Wir ermitteln in einem sehr ernsten Fall, der –«
    »Hat er es wieder getan?«
    Thorne spuckte beinahe seinen Kaffee aus, während er sich kerzengerade aufsetzte. Holland schaute völlig verdutzt zu ihm hinüber. Bishops Vergnügen beim Anblick von Hollands Gesicht entging Thorne nicht. Er vermutete, dass Bishop diesen Blick schon oft bemerkt hatte, wenn ein Assistenzarzt plötzlich unsicher wurde und bei seinem Vorgesetzten Bestätigung oder vorzugsweise praktische Hilfe suchte. Thorne entschied, dass die direkte Vorgehensweise die beste war. »Was wieder getan, Sir?«
    »Es tut mir Leid, wenn Sie erwartet haben, dass ich von den anderen Opfern nichts weiß. Mir wurde erzählt, es habe weitere Überfälle gegeben. Anne Coburn und ich sind alte Freunde, Inspector, wie Sie mit Sicherheit wissen.«
    Thorne wusste jedenfalls, dass trotz Frank Keables Bemühungen der Deckel nicht lange auf diesem Fall bleiben würde. Nicht dass er jemals darüber nachgedacht hätte, ob Fälle einen Deckel haben könnten … Töpfe hatten Deckel … Fälle konnten … was? Abgeschlossen werden? Na ja, sie konnten nur offen oder abgeschlossen sein. Obwohl … gab es einen Fall, der offen und doch abgeschlossen sein konnte? Mein Gott, war er müde …
    »Es tut mir Leid, wenn wir Sie aus dem Bett geholt haben, Sir.«
    Bishop breitete die Arme über die Rückenlehne des Sofas. »Na, ich sehe wohl genauso mitgenommen aus wie Sie, Inspector.« Thorne hob eine Augenbraue. »Ich habe viel Zeit mit Menschen verbracht, die aus dem einen oder anderen Grund nur wenig Schlaf bekommen. Die Augen verraten es sofort. Ich hatte die ganze Nacht Bereitschaftsdienst. Was ist Ihre Entschuldigung?« Sein Lachen bewegte sich irgendwo zwischen Glucksen und Prusten.
    Thorne lachte ebenfalls und gähnte ausgiebig. »Eine … arbeitsreiche Nacht. Was ist mit Ihnen, Sir?«
    Bishop blickte ihn an. »Oh … nein, nicht wirklich. Bin etwa um drei ins Krankenhaus, um jemanden mit einer Überdosis zu behandeln, und etwa um halb sechs zurückgekommen. Doch selbst wenn kein Notruf kommt, ist es schwer, sich zu entspannen, wenn man dauernd auf den Piepser guckt. Gott sei Dank gibt es Kabelfernsehen.«
    »Gab’s was Gutes?«
    »Leider bin ich ein unverbesserlicher Zapper. Ein paar alte Seifenopern, der übliche Schwarzweißfilm und ein bisschen Schmuddelkram.« Er blickte auf und grinste ungläubig zu Holland. »Schreiben Sie das tatsächlich alles auf, Constable?«
    Thorne hatte sich das Gleiche gefragt. »Nur die Sache mit dem Schmuddelkram. Detective Constable Holland vermisst in seinem Leben die Aufregung.« Thorne war erstaunt, dass Holland tatsächlich rot wurde.
    Bishop stand auf und streckte sich. »Ich werde mir noch einen Kaffee holen. Will sonst noch jemand?«
    Thorne folgte ihm in die Küche und fragte: »Um wie viel Uhr fuhren Sie damals ins Krankenhaus, als Alison Willetts eingeliefert wurde?«
    »Ich wurde etwa um drei Uhr angepiepst, glaube ich. Einmal Zucker, oder?« Thorne nickte und wartete, dass Bishop fortfuhr. »Die Patientin wurde draußen vor dem Liefereingang gefunden … ich bin sicher, das wissen Sie alles … und direkt in die Notaufnahme gebracht.«
    »Haben Sie sich telefonisch gemeldet, als Sie angepiepst wurden?«
    »War nicht nötig. Die Nachricht lautete › Alarmstufe rot ‹ . Dann fährt man direkt hin. Manchmal bekommt man eine Durchwahl, bei der man anrufen soll, doch bei Alarmstufe rot steigt man einfach in den Wagen.«
    »Und als Alison Willetts eingeliefert wurde, waren Sie der erste Arzt, der sie behandelte?«
    »Genau. Ich habe ihre Pupillen überprüft – sie reagierten.
    Ich habe sie künstlich beatmet, ihr einen Schlauch gelegt, Midazolam, um sie zu sedieren, und eine Computertomographie ihres Kopfes sowie ein Elektrokardiogramm angeordnet. Dann habe ich den Fall dem Assistenzarzt übergeben.« Bishop nahm einen Schluck von seinem Kaffee. »Entschuldigen Sie, ich muss mich anhören wie in einer Folge aus Casualty.«
    Thorne lächelte. »Eher wie aus Emergency Room. In Casualty trinken sie normalerweise gesüßten Tee und nehmen ein paar Aspirin.«
    Bishop lachte. »Genau. Und das Pflegepersonal ist nicht so attraktiv.«
    »Wenn Sie also um drei Uhr angepiepst wurden, dann waren Sie, sagen wir, um halb vier dort?«
    »Ja, so ungefähr, glaube ich.«
    »Und eingeliefert wurde Alison, die Patientin, um etwa Viertel vor …?« Bishop

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