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Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Titel: Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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sich und ging um den Schreibtisch herum. Auf dem Aktenschrank in der Ecke des Büros stand ein kleiner Spiegel, vor dem sich Keable duckte, um seine Krawatte zurechtzurücken. »Ich möchte Sie als inoffizielles Mitglied in der Sonderkommission dabeihaben. Ich weiß, dass Sie alles andere als dumm sind, und Ihnen ist klar, dass der Mörder weiß, wo er Sie finden wird, wenn Sie hier sind.«
    Er wird immer wissen, wo ich stecke. Er beobachtet mich.
    »Dies scheint ihm wichtig zu sein, und was ihm wichtig ist, ist es auch für mich. Wir glauben, dass der Mörder eine gewisse … Seelenverwandtschaft zu Ihnen spürt, die ich auf jeden Fall nutzen will. Wenn Sie unglücklich darüber sind – Pech.« Keable richtete sich wieder auf. Seine Krawatte saß perfekt. »Sind Sie es?«
    Thorne schüttelte den Kopf. Er war alles andere als unglücklich darüber. Nicht, dass er die Absicht hatte, herumzusitzen und darauf zu warten, dass der Mörder plötzlich bei ihm vorbeischaute und hallo sagte. Die Initiative, das war ihm klar, war ihm abhanden gekommen. Er hatte zugelassen, dass sie ihm abhanden gekommen war. Er wollte sie zurück.
    Keable ging an Tughan vorbei zu seinem Stuhl. »Außerdem wissen wir, wo wir Sie finden, wenn Sie hier sind.«
    Thorne konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »Eine Frage, Sir …«
    »Schießen Sie los.«
    »Jeremy Bishop. Tabu?«
    Thorne sah, wie Keable und Tughan Blicke tauschten. Er hätte schwören können, dass die Temperatur um einige Grade abgesackt war.
    »Darauf wollte ich noch kommen. Dr. Bishop ist sich sicher bewusst, dass Ihr Aufkreuzen bei ihm zu Hause vor vierzehn Tagen die reine Farce war. Seien Sie dankbar, dass er nicht weiß, dass Sie illegal Teppichfasern aus seinem Kofferraum entnommen haben.«
    Er hatte immer noch nicht mit Phil Hendricks gesprochen. Er würde ihn später anrufen.
    »Sie klebten an meinem Aktenkoffer, und er war es, der mir angeboten hatte, ihn hinten reinzulegen.«
    »Natürlich taten sie das«, spottete Tughan.
    »Stimmen sie überein?«, fragte Thorne.
    Keables Unterkiefer fiel nach unten.
    Tughan stieß sich von der Wand ab. »Ich glaube, die Leute haben Recht, Thorne. Ich glaube, du hast die Kontrolle verloren. Ja, sie stimmen überein, aber das würden die Teppichfasern sämtlicher Volvos in dieser Farbe und von diesem Modell tun, die seit 1994 gebaut wurden. Glaubst du nicht, wir hätten das nachgeprüft? Hast du eine Ahnung, wie viele Autos das sind?«
    Das hatte Thorne nicht, und es war ihm egal.
    Keable griff nach seinem Schlagstock. »Dr. Bishop hat mehrmals angerufen, um sich über anonyme Anrufe zu beschweren. Er spricht Beschuldigungen aus.«
    Thorne hielt seinem Blick stand, ohne zu blinzeln.
    »Diese Anrufe werden immer häufiger.«
    Wie oft hatte er Bishop seit der Beerdigung angerufen? Er konnte sich kaum erinnern. Dies waren Dinge, die er offen bar im Schlaf tat.
    »Dr. Bishop ist, wie vorherzusehen war, wütend und verwirrt, ebenso wie sein Sohn, der hier war, um sich zu beschweren, und jetzt ist auch seine Tochter auf den Zug aufgesprungen. Sie hat gestern angerufen und gefragt, was los sei.«
    Die Tochter. Das war interessant.
    »Wenn sich je bestätigen sollte, dass Sie mehr darüber wissen, als Sie sagen, Tom, werde ich nicht mehr in der Lage sein, Sie zu retten. Ich werde Sie nicht retten wollen.«
    Thorne versuchte, in angemessener Weise geknickt zu wirken. Dann ein Lächeln. Er musste die Situation entspannen. »Sie haben immer noch nicht meine Frage beantwortet, Frank. Ist er tabu oder nicht?«
    Die Situation entspannte sich nicht.
    »Detective Inspector Thorne, haben Sie irgendwelche Zweifel, dass die Person, die Margaret Byrne umgebracht hat, auch für den Tod von Helen Doyle, Leonie Holden und der anderen Frauen verantwortlich ist?«
    Thorne dachte kurz nach. »Ich habe keinen Zweifel, dass die Person, die Leonie, Helen und die anderen umgebracht hat, für den Tod von Margaret Byrne verantwortlich ist.«
    Keable starrte ihn verwirrt an. Dann bemerkte er den spitzfindigen Unterschied. Sein Gesicht wurde von einer Sekunde auf die andere rot, und seine Stimme senkte sich zu einem drohenden Flüstern. »Treiben Sie, verdammt noch mal, keine dummen Spielchen mit mir, Thorne.«
    »Ich treibe keine Spielchen …«
    »Ich werde mir diesen Mist nicht länger anhören. Psychopathen heuern keine Killer an.«
    Jeremy Bishop war kein gewöhnlicher Psychopath, aber tief in seinem Innern wusste Thorne, dass Keable Recht hatte. Das Alibi

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