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Tom Thorne 02 - Die Tränen des Mörders

Titel: Tom Thorne 02 - Die Tränen des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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mit seinem Dad lag nun eine Woche zurück. Er hätte ihn am Tag darauf anrufen, die Sache ins Reine bringen sollen. Was mischte sich Eileen überhaupt ein? Sie hatte sich doch sonst nie darum gekümmert. Himmel, sie kamen immer hinterm Busch vor, wenn man sich über etwas aufregen konnte. Wichtigtuer, die auf Krisen richtig abfuhren.
    Das Kentucky Fried Chicken, das er sich auf dem Heimweg besorgt hatte, war ein Fehler gewesen. Ihm wurde schlecht.
    Entsprechende Untersuchungen? Was hieß das nun schon wieder …?
    Er sah auf die Uhr. Es war zu spät, um seinen Dad anzurufen. Er riss den Milchkarton derart ungeschickt auf, dass er überall hinkleckerte. Scheiß drauf, der Tee würde ihn ohnehin nur wach halten. Angeblich enthielt doch Tee mehr Koffein als Kaffee?
    Er trottete zurück ins Wohnzimmer und saß schweigend in seinem Sessel, das Telefon auf dem Schoß.
    Wem machte er was vor? Falls er wirklich einschlafen sollte, wäre das ein Wunder. Das Adrenalin, das in dem Hotelzimmer durch seinen Körper geströmt war, war noch immer da, verlangte nach einer Handlung. Die Gefühle, die ihn, als er auf Jason Alderton hinuntersah, übermannt und ihr Spiel mit ihm getrieben hatten, waren dorthin zurückgekehrt, wo sie sich die meiste Zeit versteckten, aber er fühlte sich noch immer verletzt.
    Und McEvoy …
    Was zum Teufel hatte das zu bedeuten? Er musste morgen mit Brigstocke darüber reden. Maxwell würde es wohl in seinem Bericht erwähnen, aber Thorne war klar, dass es von Vorteil wäre, wenn er es zuerst vorbrachte. Allerdings hatte er keinen Schimmer, was genau er Brigstocke erzählen sollte. Wahrscheinlich den gleichen Stuss, den McEvoy ihm aufgetischt hatte …
    Mit Holland musste er ebenfalls reden.
    Er sah auf die Uhr. Nur fünf Minuten später als das letzte Mal, als er nachgeschaut hatte.
    Er ließ es dreimal klingeln, legte auf und wählte noch mal. Es läutete sehr lange.
    »Palmer?«
    »Ich hab geschlafen …«
    »Geben Sie mir eine Adresse.«
    »Was …?«
    »Geben Sie mir die Adresse, wo Sie sich aufhalten, und ich komme und hole Sie.«
    »Ich kann nicht.«
    Thorne hatte nicht erwartet, dass es so einfach sein würde. Dennoch war er verärgert. »Warum bringen wir es nicht einfach hinter uns, Palmer? Sie sind nicht der Typ, der entkommt. Sie sind nicht mal der Typ, der flieht. Sie sind nur ein Versager, Sie sind schwach.«
    Die darauf folgende Pause war lang genug, dass Thorne aufstehen und ins Schlafzimmer gehen konnte. Er legte sich aufs Bett. Dann sprach Palmer wieder.
    »Ich weiß …«
    »Was soll dann das Ganze?«
    »Ich bin mir nicht sicher.«
    Da war er nicht der Einzige. Thorne starrte hoch zur Decke und fragte sich, warum ein entlaufener Mörder der einzige Mensch war, der ihm einfiel, wenn er um halb ein Uhr nachts jemanden anrufen wollte. Eine Frage, die er natürlich nicht beantworten musste – es war Quatsch. Er war müde und dachte lauter seltsamen Scheiß. Holland wäre es egal gewesen, und der war wahrscheinlich ohnehin noch auf. Hendricks ebenso. Hendricks hätte er anrufen können …
    »Gibt’s was Neues über Stuart?«, fragte Palmer.
    »Haben Sie Angst, er könnte Sie finden, bevor wir es tun, Martin?«
    »Nein … dachte nur, ob’s was Neues gibt?«
    Thorne brummte: »Nur wenn Sie was wissen.«
    »Tut mir Leid … ich weiß nichts über ihn.«
    »Außer, dass er ein Polizist sein könnte.«
    »Ich hab Ihnen doch schon gesagt, dass das nur so ein Gefühl war. Nichts, wofür ich Ihnen einen Grund nennen könnte. Ich habe Sie nie belogen, Inspector Thorne.«
    »Das soll mich jetzt wohl beeindrucken, was?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Sie haben eine junge Frau erstochen, eine weitere erwürgt …«
    »Bitte …«
    »Aber in Ihrem Innersten sind Sie ein ehrlicher Kerl!«
    »Es tut mir Leid, wenn Sie keine geeignete Schublade für mich finden.«
    »Quatsch … halten Sie die Klappe. Das ist Blödsinn.«
    Thorne hörte weiter unten in der Straße die Stimmen eines streitenden Paares. Ein Mann und eine Frau. Er war sich nicht sicher, ob sie näher kamen oder sich entfern ten.
    »Da sind Sie nicht der Einzige, der das wissen möchte«, entgegnete Palmer. »Was ich bin.«
    »Dass Sie sich da nicht irren, Palmer, ich weiß, was Sie sind …«
    »Es tut mir Leid, dass ich Ihnen Schwierigkeiten berei tet habe …«
    »Und hören Sie verdammt noch mal auf, sich ständig zu entschuldigen. Das ist erbärmlich.«
    Thorne brauchte noch ein paar von seinen Schmerztabletten. Er holte tief

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