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Tom Thorne 02 - Die Tränen des Mörders

Titel: Tom Thorne 02 - Die Tränen des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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absondern.
    »Soweit es Jane Lovell und Katie Choi, das Opfer in Forest Hill, betrifft, Sir, gab es wahrscheinlich gar keine Verbindung außer …«
    »Richtig.« Lickwood beugte sich vor und klopfte auf die vor Thorne liegende Akte. »Wir haben uns den Mord an Katie Choi angesehen, selbstverständlich taten wir das, aber sie war geschlachtet worden. Jane Lovell wurde durch einen einzigen Stich getötet, eine saubere Sache. Katie Choi war praktisch nicht mehr zu erkennen. Er hat ihr fast den Kopf abgetrennt. Wie sollte man da darauf kommen, es gäbe eine Beziehung zwischen diesen beiden Morden?«
    Thorne nickte. Eine Beziehung. »Nun, scheinbar … gab es die nicht.« Er wählte seine Worte mit Bedacht. »Die einzige Verbindung, die wir entdecken können, ergibt sich aus der Retrospektive – die Tatsache, dass sie von zwei Menschen getötet wurden, die sich höchstwahrscheinlich kennen …«
    Mit aufgerissenen Augen äffte Lickwood ihn nach: »Höchstwahrscheinlich.«
    »Es gibt nicht so viele Morde in London, dass wir es dem Zufall zuschreiben könnten. Zwei Frauen, die am selben Abend mit dem Messer umgebracht werden. Vier Monate später zwei Frauen, die erwürgt werden, wobei beide kurz vor ihrem Tod durch Bahnhöfe liefen. Meines Erachtens ziehen die Mörder ihre Parameter immer enger. Werden immer mehr Umstände festgelegt …«
    Lickwood fixierte den Punkt über Thornes Kopf. »Es tut mir Leid, ich sehe das anders.« Thorne konnte sich denken, was ihm durch den Kopf ging. Klugscheißer.
    »Als wäre es ein Spiel. Als wollten sie es sich schwerer machen.« Thorne konnte nicht anders, er musste über Lickwoods Nicken lächeln. Diese unbedeutende Geste, die signalisieren sollte, dass er verstanden hatte und zustimmte, war ein wunderbares Zeugnis dafür, wie bescheuert er wirklich war. In diesem Augenblick hätte Thorne nichts glücklicher gemacht als ein schneller Schwinger mit der Rechten. Dem Arsch die Nase zu brechen. Selbst ein kleiner Klaps …
    »Wo wollen Sie anfangen?«, fragte Lickwood gnädig.
    Thorne hatte bereits angefangen. McEvoy und Holland waren fleißig dabei, erneut die wichtigsten Zeugen zu befragen, vor allem Michael Murrell, der in dem Kino in dem Einkaufszentrum von Wood Green arbeitete, das Jane Lovell, kurz bevor sie umgebracht wurde, besucht hatte. Murrell hatte einen Mann beschrieben, der ihm vor dem Kino aufgefallen war und der auf ihn den Eindruck gemacht hatte, als warte er auf jemanden. Obwohl sie die meisten Kinobesucher dieses Abends ausfindig gemacht hatten, war niemand dabei gewesen, der der fragliche Mann hätte sein können. Ein Fahndungsfoto war elektronisch erstellt worden, das natürlich bei den Akten lag, aber Thorne wollte wissen, wie sich die fünf Monate auf Michael Murrells Erinnerung ausgewirkt hatten. Er wollte auch wissen, was Detective Chief Inspector Derek Lickwood zu einer ganz bestimmten Aussage zu sagen hatte.
    »Erzählen Sie mir von Lyn Gibson.«
    Lickwood blies den Rauch durch die Nase, eine dramatische Geste, um hervorzuheben, wie sehr ihm das alles auf die Nerven ging. Ganz offensichtlich genoss er es, seine Zigarette für derlei einzusetzen, doch er war ein unglaublich erbärmlicher Schauspieler. »Absolut durchgeknallt, wenn Sie mich fragen. Meiner Meinung nach fand sie die ganze Aufregung toll. Sie hatte was übrig für Bullen, verstehen Sie. Sie tauchte alle zehn Minuten hier auf, rückte uns auf die Pelle, wollte wissen, was wir machen.«
    »Sie war Jane Lovells Freundin …«
    »Sagte sie zumindest …«
    »Sie dachte, Jane sei von einem Arbeitskollegen belästigt worden?«
    »Einmal ist sie belästigt worden, in der nächsten Minute hat sie jemanden belästigt. Gibson kam einfach nicht zu Potte mit ihrer Geschichte, was mir klar machte, dass sie nicht wirklich etwas wusste. Im Grunde lief ihre Geschichte darauf hinaus, dass da irgendein Typ war, den Jane von der Arbeit kannte und den wir uns mal ansehen sollten. Allerdings hatte sie keine Ahnung, um wen es sich dabei handelte. Jane hatte seinen Namen nie erwähnt, was ein Grund mehr war, die Sache nicht allzu ernst zu nehmen…«
    »Sind Sie der Geschichte nicht mal nachgegangen? Haben Sie nicht mit Kollegen gesprochen?«
    »Steht alles in der Akte.«
    Thorne wusste ganz genau, was in der Akte stand. Er hatte den Großteil des Samstags und des Sonntags damit verbracht, sich durch die Berichte über Jane Lovell und Katie Choi zu kämpfen. Getrocknetes Blut im Ödland. Stichwunden, die in die Hunderte

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