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Tom Thorne 04 - Blutzeichen

Titel: Tom Thorne 04 - Blutzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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um in dieser Suppe nach den so schwer fassbaren Worten zu fischen …
    Eine neue Seite wurde geladen. Thorne wartete darauf, dass die Liste auf dem Monitor erschien, und notierte sich die Namen der zehn höchsten Gebäude der Welt. Er hatte vor, morgen seinen Vater anzurufen und ihm diesen ganzen unnützen Quatsch durchzugeben, um den er ihn gebeten hatte.
    »Die weiter oben erwarten nicht mehr allzu viel davon …«
    Thorne lehnte sich in seinem Stuhl zurück, griff nach seiner Kaffeetasse und dachte über das Team nach, das heute Abend im Oak feierte. Tughan hielt sicher eine Rede, die vermutlich noch verlogener war als die im Büro. Sie würden auf die erreichten Ergebnisse anstoßen. Einander die Arme um die Schultern legen, wenn sie ihr Glas Bier oder Malt Whisky hoben. Sie würden auf die Lügen anstoßen, auf das, womit sie sich zufrieden zu geben hatten.
    Er stellte sich vor, wie andernorts die Gläser gehoben wurden, von denen, die wirklich etwas zu feiern hatten. Die außer sich vor Freude wären, wenn sie wüssten – und es sprach alles dafür, dass sie es wussten –, dass ihnen die Polizei für die nächste Zeit nicht mehr im Nacken sitzen würde.
    Thorne hatte nur eine Tasse lauwarmen Kaffee, er hob sie dennoch.
    Auf einige Kollegen …
    Er beugte sich vor, um den Computer auszuschalten, hielt jedoch inne. Er gab in der Suchmaschine »unsterbliche Haut« ein und wartete. Schließlich tauchte eine Seite mit allen Details auf, von denen ihm Ian Clarke erzählt hatte. Die Seite war voll gepackt mit Informationen, in kleiner Schrift und daher schwer zu lesen.
    Thorne schloss die Augen und träumte für ein paar Minuten, nicht länger, von Löchern im Fleisch, die zuheilten. Von Narben, die verblassten wie in den Sand geschriebene Worte, von in die Haut geritzten Schnitten, die verschwanden; das X wurde ersetzt von weichem, frischem Fleisch, das nach Babys roch …
    Als er hochfuhr, war das Bild verschwunden. Er fluchte kurz auf den Computer und zog den Stecker raus.
    Dann ging er ins Bett.

Siebenundzwanzigstes Kapitel
    Das Auto, in dem Memet und Hassan Zarif saßen, fuhr an der U-Bahn-Station Stoke Newington an der Ampel los und beschleunigte über die Stamford Hill Road.
    Drei Autos dahinter saß Thorne und war sich noch immer nicht sicher, wohin die Brüder fuhren. Die grobe Richtung zum Restaurant und dem Minicab-Büro stimmte, aber Thorne hätte eine andere Route gewählt. Sie fuhren zu weit südlich.
    Thorne schaffte es noch knapp über die Ampel. Er drehte den Soundtrack zu O Brother, Where Art Thou? lauter und lehnte sich zurück. Wo immer die Zarifs auch hinfuhren, er war dabei.
    Er hatte es bereits im Minicab-Büro versucht, aber keiner der Brüder war da gewesen. Derselbe abweisende Kerl, mit dem er schon bei seinem ersten Besuch das Vergnügen gehabt hatte, hatte auf seinem Sessel gesessen und Thorne eingeladen, sich umzusehen. Als Thorne sich zum Gehen umwandte, hatte er nur die Achseln gezuckt und Schleimbatzen in den Mund hochgezogen.
    Draußen vor der Tür hatte Thorne kurz überlegt, wo er als Nächstes hingehen sollte. Ein flotter schwarzer Omega war vorgefahren, und einer von Zarifs Fahrern hatte ihn gefragt, ob er ein Taxi brauche. Thorne hatte den Fahrer keines weiteren Blickes gewürdigt und den Kopf geschüttelt. Sein Entschluss stand fest, er ging zu seinem Wagen. Auf dem Weg warf er einen Blick ins Restaurant. Arkan Zarif und seine Frau deckten im Halbdunkel die Tische für das Mittagessen.
    Die Autos überquerten am unteren Ende beim Finsbury Park die Seven Sisters Road und fuhren wieder nach Norden.
    Memet Zarifs BMW war etwas neuer als der von Thorne. Und Thorne, keine zwei Meter dahinter, fragte sich, ob den Insassen dieses Wagens bewusst war, dass er ihnen folgte. Sein Auto war in Form und Farbe relativ auffällig, und wenn sie wussten, wo er wohnte, war anzunehmen, dass sie auch wussten, welchen Wagen er fuhr.
    Thorne kam zu dem Schluss, dass das auch egal war. Irgendwann würden sie anhalten, und er wollte ohnehin nur kurz mit ihnen reden …
    Nach dem Besuch im Minicab-Büro war er zwei, drei Kilometer Richtung Osten gefahren, wo Memet Zarif wohnte. Nichts Außergewöhnliches, eine Doppelhaushälfte in Clapton mit Blick über den River Lea und über die Walthamstow Marshes. In der Gegend gab es eine Menge teurer Häuser, aber Thorne vermutete, dass die Zarifs sicher noch weitere Häuser besaßen, von denen sie noch nichts wussten.
    Thorne hatte vierzig Minuten damit

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