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Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes

Titel: Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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»Mit etwas Glück haben wir morgen um diese Zeit alle Namen.«
    Brigstocke sah zu Thorne. »Holland und Kitson statten den King’s Hussars morgen einen Besuch ab.«
    »Ihr fahrt nach Deutschland ?«, fragte Thorne.
    Griesgrämig knurrte Holland: »Das Regiment wurde vor fünf Jahren zurück nach England verlegt. Es ist jetzt in der Nähe von Taunton stationiert, ich fahr also nach Somerset. Schade. Ein neuer Mantel wär nicht schlecht gewesen.« Für Reisen ins Ausland bekamen Polizeibeamte einen Zuschuss von mehreren hundert Pfund, in der Regel in der Form von Gutscheinen von Marks & Spencer.
    Holland stand auf und trat zu einem lackierten Bücherregal in der Ecke. Er strich mit der Hand über das Cover der Videokassette, als er am Tisch vorbeiging. »Weiß Gott, was sie damit anfangen.« Er kauerte sich vor das Regal und betrachtete die darin enthaltenen Videokassetten und DVDs.
    »Das wird interessant werden«, sagte Thorne.
    »So könnte man es ausdrücken.«
    »Wie wollt ihr es angehen?« Thorne sah zu Brigstocke, der ihm mit einem leichten Kopfschütteln antwortete.
    »Ihr habt ein paar gute Sachen hier«, sagte Holland. »Alle Scream- Filme. Eine Menge von Jim Carrey …«
    Thorne deutete auf den Umschlag. »Ich glaube, ich schau mir lieber noch mal das hier an.«
    Die ganze Runde lachte, jedoch eher halbherzig. Und Thorne schon gar nicht.
    »Könnten Sie einen kleinen Imbiss für uns besorgen, Dave?«, fragte Brigstocke. »Und etwas Tee?«
    Thorne hatte nicht mehr gegessen als Holland, allerdings aus einem anderen Grund. Jetzt bestellte er sich zu seinem Tee eine Reihe diverser Kuchen und Sandwiches, und am Ende blieb Holland nichts übrig, als sich alles zu notieren. Als er weg war, wandte sich Thorne zu Brigstocke. »Was sollte denn das?« Dabei machte er das merkwürdige Kopfschütteln von vorhin nach.
    »Zuerst muss ich mir das morgen früh von Jesmond abnicken lassen«, sagte er. »Er ist damit nach oben gegangen, aber ich fand es klüger, der Army zu diesem Zeitpunkt noch nichts von dem Video zu erzählen.«
    Thorne dachte darüber einen Moment lang nach. »Macht Sinn, ja.«
    Brigstocke wirkte erleichtert, dass Thorne ihm zustimmte, fuhr aber dennoch fort. »Die Sache auf diesem Band ist ein Hammer. Und wenn die Army davon Wind kriegt, könnten die Leute dort zu der Ansicht gelangen, dass sie andere Probleme haben als ein paar Morde.«
    »Sie fürchten, dass sie die Sache vielleicht vertuschen wollen?«
    Irgendetwas beunruhigte Brigstocke, das war offensichtlich. »Ich weiß nicht. Wenn unser Fall ad acta gelegt wird, können sie damit machen, was sie wollen, und ich bin bereit, mit ihnen in jeder Hinsicht zu kooperieren. Doch jetzt ist dieses Band nur ein Beweis in einem Mordfall, und ich brauche ihre Hilfe.« Er sah auf das Foto auf dem Tisch. »Ich brauche die Namen dieser Männer, und ich weiß nicht, ob wir sie schnell bekommen, wenn die Army von dieser Aufnahme erfährt. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Wie gesagt, es macht Sinn.«
    »Da stimmen Sie mir also zu?«
    Augenscheinlich machte es Brigstocke noch immer zu schaffen, eine womöglich gefährliche Entscheidung getroffen zu haben. Er brauchte Bestätigung, und Thorne verstand jetzt, warum er Holland aus dem Zimmer geschickt hatte, bevor er sich diese einholte. Thorne wollte ihm sagen, dass er gut mit der Situation umging, dass er gute Arbeit leistete bei einem unangenehmen Fall. Er wollte ihm sagen, dass er nicht der Einzige hier war, der Bestätigung suchte. Der Moment dafür kam und ging …
    »Jesmond könnte natürlich den Schwanz einziehen«, sagte Brigstocke. »Wenn er uns anweist, die Kassette zu übergeben, übergeben wir sie und schauen, was passiert. Die Met hat bisher immer gut mit der RMP zusammengearbeitet. Wahrscheinlich läuft alles glatt …«
    »Oder wir sind wieder am Anfang, als hätten wir die Kassette nie bekommen.«
    »Schauen wir mal …«
    »Was ist eigentlich mit der Schwester?«, fragte Thorne.
    »Sie ist wieder zu Hause, aber wir haben sie ziemlich hart angefasst. Sie glaubt, sie hat eine Anklage wegen Behinderung der Ermittlungen am Hals.«
    »Und?«
    »Hängt vom CPS ab. Ist aber eher unwahrscheinlich, weil sie nie wirklich etwas getan hat. Sie hat gelogen, um einen Toten zu schützen.«
    Thorne hatte Susan Jago nie kennen gelernt. Er stellte sie sich als knallhart und berechnend vor. Mit schmalen Lippen und ausdruckslosen Augen, - Gesichtszügen, die sie mit einem der Männer hinter Schutzbrille und buntem

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