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Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes

Titel: Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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schlagen, als sie zusammenprallten.
    Während sie aufeinander einschlugen, bemerkte Thorne, dass Spike und der andere Typ ein paar Meter entfernt zugange waren. Er hörte Ledersohlen auf der Straße, als versuche jemand davonzurennen, und dann klatschten die beiden auf die Straße. Spikes Angreifer beschimpfte ihn, während sie kämpften, auf das Übelste. Nannte Spike eine Drecksau, eine Plage, ein versifftes, Aids-verseuchtes Arschloch. Dazwischen stöhnte er bei jedem Schlag vor Anstrengung.
    Thorne wusste zwar, dass er geschlagen und getreten wurde, aber er hörte es mehr, als dass er es spürte. Der Typ schlug wild um sich und brüllte Thorne dabei an, er sei ein toter Mann. Dann packte Thorne ihn mit einer Hand am Arm und nahm ihn mit dem anderen Arm in den Schwitzkasten. Er bewegte sich rasch und spürte die Stoppeln auf dem Schädel des Kerls, als er ihn am Kopf packte und das Knie in sein Gesicht rammte.
    Worauf der zu Boden sank und in dem Versuch, Thorne am Hals zu fassen, nur einen Knopf erwischte.
    Thorne drehte sich herum, taumelte ein paar Schritte und stürzte sich auf den Mann mit dem Parka. Unter ihnen auf dem Rücken liegend versuchte Spike, seinen Kopf mit den Armen zu schützen. Thorne wollte den Kerl an den Armen packen, um ihn daran zu hindern, auf Spike einzuprügeln, aber die Kunstfaser machte es ihm schwer, ihn zu fassen.
    Er hörte jemanden brüllen und spürte eine Hand auf seiner Schulter. Sofort wirbelte er herum, um zu einem Schlag auszuholen.
    »Ich hab gesagt, es reicht … «
    Keuchend und das Gesicht rot vor Anstrengung hielt Thorne kurz inne, die Faust noch immer zum Schlag erhoben. Auch wenn er immer noch viel Alkohol intus hatte, Sergeant Dan Britton erkannte er trotzdem. Er trug dieselbe Kleidung wie in der U-Bahn-Station. Thorne, voll gepumpt mit Adrenalin und Bier, war sich hundertprozentig sicher.
    Er holte tief Luft …
    Und schlug ihn auf die Schnauze.

Achtzehntes Kapitel
    »Ich war besoffen«, sagte Thorne. »Ich hatte keine Ahnung, was ich tue.«
    »Sie haben einem Sergeant die Nase gebrochen, das haben Sie getan …«
    Der Mann, der Thorne gegenübersaß, trug einen blauen Anzug, darunter ein weißes Hemd und eine Krawatte mit einem Golfballmuster. Er war in das Verhörzimmer spaziert, hatte Thorne unverblümt erklärt, was für ein Riesenidiot er sei, und zwei Tassen Kaffee auf den Tisch gestellt. Er stellte sich als Inspector John McCabe vor und lehnte sich dann zurück, gespannt, was Thorne ihm zu sagen hatte.
    »Wie geht’s ihm?«, fragte Thorne.
    »Britton? Sein Gesicht sieht aus wie Ihres.« McCabe schob ihm die Tasse Kaffee über den Tisch. »Wie lauwarme Scheiße.«
    Thorne wurde schlagartig schlecht.
    Ihm dämmerte, was los war. Die inoffizielle Atmosphäre, McCabes Auftreten, der Kaffee. Ihm wurde klar, was er angerichtet hatte. Und noch während McCabe es ihm auseinander setzte, blitzten vor Thornes nur langsam arbeitendem Verstand einzelne Szenen der letzten Nacht auf. Er allein gegen die Wand gestellt, während die anderen sich aus dem Staub machten. Wie er sich im Polizeiwagen die Seele aus dem Leib brüllte. Sein Blut auf dem blank polierten Tresen in der Polizeiwache. Sein Hinweis, er könne den Weg zu den Zellen alleine finden, vielen Dank, verpisst euch. Wie er jedem, der es hören wollte, erklärte, sie sollten diese Telefonnummer anrufen …
    Mann, er hatte echt nicht gewusst, was er tat.
    »Der Stoff, aus dem man Legenden strickt«, sagte McCabe. Er war Ende vierzig, aber in den kurz geschnittenen schwarzen Haaren blitzte kaum Grau auf. Er war sauber rasiert, hatte eine gesunde Gesichtsfarbe und ein leicht schiefes Lächeln, das er während ihres Gesprächs häufig zur Schau stellte. »Die Jungs von SO10 werden das in den kommenden Jahren in ihrer Schulung verwenden.«
    »Schon gut …«
    »Als das perfekte Beispiel, wie man es nicht machen soll …«
    Thorne nahm seinen Kaffeebecher und lehnte sich zurück. Es war wohl am besten, wenn er es hinter sich brachte.
    »Sie tun Folgendes: Sie sorgen dafür, dass Sie wegen irgendeiner Sache verhaftet werden. Wegen irgendetwas Banalem wie Angriff auf einen Polizeibeamten. Und wenn es dann anfängt, etwas unangenehm zu werden, weil Sie total am Arsch sind oder vielleicht ein bisschen Angst haben, die Nacht ganz allein in einer Zelle zu verbringen, schreien Sie lauthals heraus, dass Sie eigentlich undercover arbeiten, und geben jedem, den es interessiert, die Telefonnummer Ihrer Einheit.« Ein Schluck

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