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Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders

Titel: Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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seinem Mandanten. »Und sie wollen verhindern, dass ich behaupte, eine Bande breitschultriger Bullen hätte Sie eingeschüchtert.«
    »Und Ihnen kann man genauso wenig was vormachen«, sagte Thorne. Er blickte ein, zwei Sekunden schweigend zu Freestone. »Nicht dass Sie aussehen, als wären Sie leicht einzuschüchtern.«
    »Kann man sich auch nicht leisten, oder?«, sagte Freestone.
    Thorne verstand ihn sehr gut. Ihm war klar, dass Freestone sich lange genug mit weitaus drastischeren Einschüchterungsmethoden hatte herumschlagen müssen, als er je einsetzen könnte. »Nein, da haben Sie sicher recht.«
    Porter hatte Freestone die ganze Zeit über den Tisch hinweg fixiert. »Sie sehen nicht gut aus«, sagte sie. Dann, an Donovan gewandt: »Sind Sie sicher, dass es Ihrem Mandanten gut geht?«
    Thorne sah hoch zur Kamera, durch die Hignett und Brigstocke zusahen. Wahrscheinlich waren sie mit der Frage einverstanden. Porter tat gut daran, in dieser Phase sämtliche Eventualitäten in Betracht zu ziehen.
    »Nein, es geht ihm nicht so gut«, sagte Donovan.
    Freestone nickte rasch. »Ich brauch was. Dann geht’s mir wieder gut.«
    Es war allen klar, was Freestone brauchte. Thorne wusste nicht, wie süchtig er war, ob er Kokain nahm, Heroin oder beides, aber es musste mindestens sieben Stunden her sein, dass er etwas bekommen hatte. Wenn er jetzt noch nicht auf Turkey war, dann aber bald. »Wir machen so schnell wir können und holen dann einen Arzt, der Ihnen was gibt. Es liegt wirklich nur an Ihnen, wann es soweit ist.«
    »Das ist das vierte Verhör mit meinem Mandanten in ebenso vielen Stunden«, sagte Donovan. »Und bisher hab ich noch nicht viel gesehen, was das rechtfertigen würde.«
    »Sie haben anscheinend geschlafen, als er das Leben eines Kindes bedroht hat.«
    »Er hat nichts in der Richtung getan …«
    »Dann als er zugab, ein Kind gegen dessen Willen festzuhalten. Besser so?«
    Freestone, der ihnen nicht zuzuhören schien, deutete auf das rote Licht. »Da sieht jemand zu, richtig?«
    »Richtig«, sagte Thorne.
    »Dann können wir hier nicht sprechen. Wenn Mullen kommt.«
    »Wir wollen doch nichts überstürzen.«
    »Wann kommt er? Ist er schon unterwegs?«
    »Zuerst müssen Sie mit uns reden«, sagte Porter.
    Thorne schüttelte den Kopf. »So was wie eine Garantie gibt es hier nicht.« Er beugte sich zu Porter. »Wir machen keine Kompromisse. Dass das klar ist, ja?«
    Man sah Porter an, dass sie verstanden hatte. »Wir brauchen Gewissheit«, sagte sie.
    Freestone nickte erneut, als sei das eine vernünftige Forderung. Eine, der er gerne nachkommen würde.
    »Erzählen Sie uns von Luke.«
    »Was wollen Sie wissen?«
    »Menschenskinder!«, rief Thorne. »Jetzt raten Sie mal.« Er hob die Hand entschuldigend, als Porter ihn anfunkelte.
    »Es geht ihm gut«, sagte Freestone.
    »Was ist mit den Andeutungen, die Sie machten?« Porter sprach leise, flüsterte beinahe. »Sie sprachen ganz offen davon, dass wir ihn schnell finden müssten …«
    »Ich hab von Wochen, Monaten gesprochen.«
    »Hat er genug Luft?«
    »Was? Ich versteh nicht …«
    »Hat er zu essen? Ist er gefesselt?«
    »Er hat genug zu essen. Ich hab ihm was dagelassen.«
    »Was hat er zu essen?«
    »Burger. Sie wissen schon – was die Kids mögen.«
    »Sie wissen ja genau, was die Kids mögen.« Thorne beugte sich vor. »Oder, Grant?«
    Freestone öffnete den Mund, schloss ihn wieder.
    »Warten Sie mal«, mischte sich Donovan ein. »Es gibt nicht den geringsten Hinweis …«
    Thorne deutete mit dem Finger auf ihn. »Er hat damals zwei Kinder in einer Garage gefesselt. Das ist eine Tatsache. Woher wollen wir wissen, dass er Luke Mullen nicht mit einer Wäscheleine um den Hals in einen Küchenschrank gesperrt hat?«
    »Ich schwör, es geht ihm gut.« Freestone schloss die Augen und rieb sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Wann kommt Tony Mullen? Ich muss ihn sehen.«
    »Warum haben Sie ihn entführt, Grant?« Thorne wartete, bis er sicher war, dass keine Antwort mehr kam. »Warum keine Lösegeldforderung? Weil Sie das Geld nicht brauchen? Oder haben Sie die letzte Lektion im Kidnappingfernkurs verpasst?«
    Freestone sog die Luft durch die Zähne. »Ich will mit Mullen reden«, sagte er.
    Niemand entgegnete darauf etwas, doch als Porter nach der kurzen Pause das Wort ergreifen wollte, hob Thorne die Hand. »Wie alt ist Luke Mullen?«, fragte er.
    »Weiß nicht genau«, Freestone blinzelte. »Fünfzehn? Sechzehn?«
    »Dunkle Haare?

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