Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders

Titel: Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
Vom Netzwerk:
sind für eine Ermittlung in einem Mordfall eingerichtet, und meiner bescheidenen Meinung nach ist es von Colindale aus ein verdammtes Stück näher zum Mullenhaus. Einige von euch werden weiterhin von hier aus arbeiten, doch ich möchte unnötiges Hin- und Herfahren vermeiden. Es kann einen halben Tag kosten, durch die Stadt zu kommen, und die Zeit haben wir nicht.« Er wandte sich dorthin, wo Thorne saß, und lenkte, wenn auch mit einem sarkastischen Unterton, ein: »Luke Mullen hat die Zeit vielleicht nicht.«
    »In die Sache muss Bewegung reinkommen«, sagte Brigstocke. »Das heißt, wir müssen unsere Informationen und Ressourcen miteinander teilen. Und ich kann keinen Grund sehen, warum das nicht funktionieren sollte. Wir können es uns leisten, in verschiedene Richtungen zu ermitteln, denn irgendwann laufen die Fäden zusammen.«
    Nun war die Reihe an Brigstocke, einen Kommentar abzugeben, aber Thorne sah es kommen und senkte den Blick, bevor der DCI seine Augen suchen konnte. Er starrte auf seine Schuhe bis zum Schluss.
    »Weil wir uns alle in einer Sache einig sind«, sagte Brigstocke. »Wenn wir denjenigen finden, der die beiden oben in der Wohnung umgebracht hat, werden wir so oder so auch Luke Mullen finden.«
     
    »Na, das hat Spaß gemacht«, sagte Kitson.
    Thorne und ein paar Kollegen von der Murder Squad waren unterwegs zum Ausgang. Trotz der etwas angespannten Atmosphäre der letzten halben Stunde war Thorne bester Laune. Er freute sich, Kitson und Karim und die anderen wiederzusehen, wieder mit ihnen zusammenzuarbeiten. Auch wenn es sich dabei um eine Ermittlung handelte, die niemand ordentlich durchdacht hatte.
    Thorne und Kitson blieben in der Nähe des Aufzugs stehen.
    »Definieren Sie ›Spaß‹«, sagte Thorne.
    »Okay, relativ zu, mit den Titten in die Wäschemangel zu kommen.« Kitson grinste, aber die gute Laune verschwand schnell aus ihrem Gesicht. Thorne fand, sie sah müde aus, noch fertiger als vor ein paar Tagen, als er sie im Becke House getroffen hatte.
    »Wie sieht’s eigentlich mit dieser neuen Spur im Latif-Mord aus?«, fragte er.
    »Alles noch zu früh …«
    Thorne hatte den Eindruck, als suche sie sein Gesicht nach einem Zeichen ab, dass er ihr das abnahm, allerdings vergeblich.
    »Ich hab Mist gebaut«, sagte sie.
    »Wie das denn?«
    Sie ging ein paar Schritte vom Aufzug weg, und Thorne folgte ihr. »Seit Holland mit der Sache zu mir gekommen ist, denke ich darüber nach, dass es doch seltsam ist, dass sich niemand Farrell schon früher angesehen hat. Das elektronische Fahndungsfoto, das nach den Angaben von Amin Latifs Freund erstellt wurde, ist kein genaues Abbild – zum Beispiel sind die Haare anders –, aber es zeigt verdammt große Ähnlichkeit, verstehen Sie? Ich habe noch kein besseres Fahndungsbild gesehen. Wenn Sie sich den Jungen ansehen und dieses Fahndungsbild im Kopf haben, besteht nicht der geringste Zweifel, dass er es ist.«
    »Okay.« Thorne hatte das Bild natürlich gesehen, aber er hatte mit dem Fall nichts zu tun gehabt. Er gehörte zu den Fällen, die reingekommen waren, während er an den Obdachlosenmorden gearbeitet hatte.
    »Daher habe ich mich ständig gefragt: Wenn es derart offensichtlich ist, warum hat dann niemand angerufen und gesagt, wir sollten uns mal Adrian Farrell näher ansehen?« Das Bild war im Standard, es kam im Fernsehen in Crimewatch …
    »Und?«
    »Und dann hab ich alles überprüft … Es hat uns jemand darauf aufmerksam gemacht. Es gab im letzten Oktober zwei Anrufe, wir sollten uns Adrian Farrell ansehen, aber wir haben es nie getan. Sein Name fiel nicht, es war mehr in der Art: ›Da ist so ein Junge in der Klasse meines Sohnes, der sieht so aus wie dieser Junge auf dem Fahndungsfoto im Fernsehen.‹ Aber der Name der Schule ist gefallen. Und aus irgendeinem Grund ist niemand diesen Hinweisen nachgegangen. Sie wurden unter Aktenbergen begraben und nicht beachtet, und letztlich ist das meine Schuld.«
    »Mal langsam, Sie waren es doch nicht, die die Hinweise nicht beachtet hat. Sie haben nie davon erfahren.«
    »Ich finde schon noch heraus, wer sie nicht beachtet hat.
    Aber darum geht es nicht. Wer immer es war, er hat sich das angesehen und für belanglos gehalten. Wahrscheinlich weil es sich absolut schwachsinnig anhörte. So, wie unsere ganze Ermittlung lief, wie wir den Fall angingen, mussten das die Anrufe von Spinnern sein.«
    »Meistens ist der offensichtliche Weg auch der richtige, Yvonne.«
    »Tja, in diesem Fall war

Weitere Kostenlose Bücher