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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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…«
    »Das klingt, als hätten Sie eine richtig nette Zeit gehabt«, sagte Thorne. Holland hatte nur gescherzt, aber in den meisten Fällen, mit denen sie es zu tun hatten, war das Auto häufiger die Tatwaffe als eine Knarre oder ein Messer. Thorne schob ihm den Stapel zurück, wobei er an seinen eigenen Papierstapel denken musste, den er in einer Schublade seines Schreibtischs verstaut hatte.
    Die Briefe eines Mannes an seine tote Frau und sein totes Kind.
    »Der DCI hat Sie gesucht«, sagte Karim, der hinter ihm aufgetaucht war.
    Thorne wandte sich um. »Dann hat er nicht besonders intensiv gesucht. Ich war die ganze Zeit hier oder in meinem Büro.«
    Karim verzog das Gesicht. Was weiß ich? , sagte seine Grimasse, dann verdrehte er die Augen, was bedeutete, dass er mit ihm sprechen wollte, allerdings nicht hier.
    Sie traten auf den Gang hinaus.
    »Brigstocke hat einen wichtigen Termin .«
    Karim hatte das Wort so betont, dass Thorne klar war, dass damit kein Zahnarzttermin gemeint war. Thorne stellte die Frage ohne Worte.
    »Anwalt«, sagte Karim. »Schaut so aus, als ob die interne Ermittlung des DPS, worum es dabei auch immer geht, einen Gang zugelegt hat.«
    Wie anderswo auch, dachte Thorne.
    »Also sind Sie kommissarisch der DCI hier.«
    »Wie bitte?«
    »Nur bis er zurück ist. Sollte nicht länger als ein paar Stunden dauern.«
    »Warum ich? Normalerweise macht das wer anders.«
    »Normalerweise sind Sie nicht hier. Wie auch immer, das hat er gesagt, und wenn Sie mich fragen, ein bisschen mehr Verantwortung schadet Ihnen nicht.«
    Karim lachte, als er ging, aber Thornes Gedanken waren bereits woanders. Er dachte an eine Bemerkung Sharon Lilleys an jenem Abend im Pub, als sie ihm erzählte, ihr DCI habe ihr die Ermittlung im Tipper-Fall überlassen.
    Hatte sie einen Namen genannt?
    Sie hatte gesagt, man sollte die Schuhe anprobieren, ob sie passten, Erfahrungen dabei sammeln, eine große Ermittlung zu leiten. Doch Thorne konnte sich auch weniger altruistische Motive vorstellen, die einen Beamten dazu bewegen könnten, eine Ermittlung abzugeben.
    Wenn er den Hauptverdächtigen zum Beispiel persönlich kannte. Wenn er einer der beiden gewesen wäre, die dafür gesorgt hatten, dass er der Hauptverdächtige war.
    Thorne ging den Gang entlang zu seinem Büro. Lilley hatte gesagt, sie wüsste nicht, wo ihr DCI inzwischen sei, etwas in der Richtung, er sei der Typ, der immer auf den Füßen lande. Thorne nahm sich vor, sich darum zu kümmern, wo er gelandet war.
    An der Tür zu seinem Büro stieß er beinah mit Kitson zusammen.
    »Wir haben Kemal gefunden«, sagte sie. »Er ist in Bristol, zumindest war er vor zwei Tagen dort.«
    »Sind Sie nicht ein klein wenig enttäuscht?«
    »Wie bitte?«
    »Ich weiß doch, Sie hatten es auf eine Dienstreise in dieses kleine türkische Fischerdorf abgesehen.«
    »Ich finde mich auch mit einem Tag in Bristol ab«, sagte Kitson. »Gibt gute Läden dort.«
    Sie standen in dem engen Gang. Hinter ihnen hingen Poster, die für neue Initiativen warben: für ein scharfes Vorgehen gegen Flüchtige, die gegen eine Kaution freigelassen worden waren; eine Kampagne gegen Hassverbrechen im Sport. Ein Balkendiagramm, das stolz einen Met-weiten Anstieg der Aufklärungsrate bei Mord auf 87 Prozent verkündete.
    Wenn sie Marcus Brooks nicht erwischten, schoss es Thorne durch den Kopf, mussten sie das Balkendiagramm neu zeichnen.
    »Im Stadtzentrum von Bristol wurde vor zwei Tagen ein Strafzettel wegen Falschparkens ausgestellt. Auf einen Renault, der auf den Namen Hakan Kemal angemeldet ist.«
    »Hat er schon bezahlt?«
    »Ich denke, der hat jetzt andere Probleme.«
    »Und wie kommt er nach Bristol?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht kann er dort irgendwo unterschlüpfen.«
    »Reden Sie noch mal mit der Schwester?«
    Aus dem Büro kam ein unterdrückter Klingelton - der Klingelton seines Prepaid-Handys, das in seiner Jackentasche steckte. Der Ton, der eine ankommende Nachricht meldete. Er ging ohne großes Aufhebens an Kitson vorbei zum Stuhl und versuchte, ihr möglichst noch mit einem Ohr zuzuhören.
    »… hab sie zuvor angerufen, war nur der Anrufbeantworter dran …«
    Er nickte und forderte sie auf fortzufahren, während er das Handy aus der Jackentasche zog und sich automatisch von Kitson wegdrehte, die ihm ins Büro gefolgt war.
    »Ich hab gedacht, ich rede mal mit den Eltern.«
    Ein kleiner Umschlag blinkte auf dem Display. Wieder eine Nummer, die Thorne nicht kannte.
    »Aber ich denke, wir

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