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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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wirklich. Ein Gespräch, das er seit dem Abend mit Sharon Lilley vor eineinhalb Wochen hatte führen wollen, als es anfing, schwierig zu werden und der Fall zu stinken begann wie sein Chicken-Curry.
    Es war an der Zeit, den Dreck wegzuwaschen.
    »Ich habe wieder eine Nachricht erhalten«, sagte er, als der Anruf angenommen wurde. »Was ist das für ein Hund, den Sie haben?«
    »Wie bitte?«
    »Marcus Brooks weiß, wo Sie wohnen.«
    Thorne hatte eine Pause erwartet, allerdings eine längere Pause.
    »Wie schön für ihn.«
    »Ehrlich gesagt wusste ich nicht, ob Sie ans Telefon gehen würden. Ich meine, bei Paul Skinner hat er nicht viel Zeit verschwendet, oder? Mit ›Jennings‹.«
    »Wer ist Jennings?«
    »Ach du meine Scheiße, das können Sie sich sparen.« Kurzes Schweigen. Thorne hörte, wie eine Tür geschlossen wurde. »Es ist gut, dass Sie anrufen, aber einige hier arbeiten, daher …«
    »Jedes Mal, wenn wir miteinander sprachen, versuchten Sie herauszufinden, was ich weiß, wie sich der Fall entwickelt.«
    »Das ist mein Job, oder?«
    »Ich kann es nicht fassen, dass ich es nicht früher kapiert habe.«
    »Sie waren ja auch nicht gerade ehrlich, Tom, oder? Ich wusste, da ist was im Busch.«
    Ein Sergeant, mit dem Thorne seit ein paar Monaten arbeitete, kam am Tisch vorbei. Sie lächelten sich kurz zu. »Warum ›Squire‹? Haben Sie den Namen zufällig ausgewählt? Wie war eigentlich der Vorname, nur interessehalber? Schließlich sind wir Kollegen und so.«
    »Was soll das eigentlich?«
    »Ich fand, ich sollte Ihnen Bescheid sagen und Sie warnen, das ist alles«, sagte Thorne. »Heißt es nicht: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?«
    »Dann betrachte ich mich als gewarnt.«
    »Betrachten Sie sich lieber als in der Scheiße sitzend, so oder so.«
    Die Pause, die sich nun anschloss, dauerte etwas länger. »Also, warum rufen Sie mich an? Warum treten mir nicht die harten Jungs die Tür ein?«
    »Seien Sie mal froh, wenn es die harten Jungs sind, die Ihnen die Tür eintreten.«
    »Das ist doch nicht etwa ein Solotrip hier?«
    »Ich gebe Ihnen eine Chance.«
    Er lachte. »Bitte, nur zu …«
    »Was mich interessieren würde - hätten Sie gern Personenschutz? Wie wär’s, wenn Sie gleich zur nächsten Polizeiwache marschieren - nein: rennen - und, wenn Sie schon dort sind, den Kollegen genau erzählen, warum Sie ihren Schutz brauchen und was Sie getan haben, um sich die ungeteilte Aufmerksamkeit von Marcus Brooks zu verdienen.«
    »Oder …?«
    »Oder jemand anders erzählt es ihnen.«
    Der Mann am anderen Ende der Leitung sog die Luft ein. Es sollte sarkastisch klingen, es sollte zeigen, dass er sich nicht im Geringsten bedroht fühlte. Aber Thorne entging nicht, wie nervös er war.
    »Warum soll ich überhaupt etwas tun?«
    »Warum fangen wir nicht mal mit der einfachen Tatsache an, dass dieses Gespräch aufgezeichnet wird?«
    Thorne beendete das Telefonat und legte sein altes Handy auf den Tisch. Er griff nach einer Gabel und legte sie wieder weg, als das Handy den Teller zum Vibrieren brachte. Er schob den Teller beiseite.
    Er beschloss, auf dem Weg nach Colindale, wo er mit Kitson verabredet war, im Oak vorbeizuschauen - auf eine Käse-Tomaten-Roll.
    Und vielleicht ein Bier.
     
    Kitson hatte Hakan Kemal und Gina Bridges erklärt, dass bei der Befragung ein Kollege anwesend sein würde. Sie stellte die Beteiligten einander vor, zunächst informell und dann ein zweites Mal für die Tonbandaufzeichnung. Sie fragte Kemal, ob er sich okay fühle und ob er etwas wünsche, bevor sie mit der Befragung begannen. Er zuckte die Schultern.
    »Es geht ihm gut, und er braucht nichts«, sagte Bridges. »Aber wir kommen Ihnen hier entgegen, nachdem Sie keine harten Beweise haben.«
    »Was wir durchaus anerkennen«, warf Kitson ein. »Mr Kemal säße auch nicht hier, wäre sein Name nicht von einer Person genannt worden, die mit der Straftat wohlvertraut ist.«
    Kemal sah auf.
    »Wie gut kannten Sie Deniz Sedat?«, fragte Thorne. Kemal musterte ihn abschätzend. Damit hatte Thorne kein Problem, Hauptsache, er hatte die Aufmerksamkeit seines Gegenübers. »War er vielleicht ein Geschäftspartner?«
    »Nein«, entgegnete Kemal rasch.
    »Aber Sie kannten ihn.«
    Kemal sah wieder weg. Er kaute an seiner Backe.
    »Hier geht es nicht um Drogen oder Geldwäsche«, sagte Thorne. »Unter den jetzigen Umständen interessieren wir uns nicht für Ihre Geschäftsangelegenheiten.«
    Wieder ein langer, aufmerksamer Blick von Kemal. Er

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