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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Mannes, der auf ihn zukam, war eindeutig. Er hatte in etwa dasselbe Gespräch geführt.
    »Wir können uns einen Wagen teilen«, sagte Nunn.

Vierzehntes Kapitel
    Er war immer wieder überrascht, was für eine Menschenansammlung so ein Mord verursachte.
    Natürlich hatte ein Mord für ihn nicht denselben Neuigkeitswert wie für andere, dennoch fand Thorne diese Faszination eigenartig. Es war ja nicht so, dass sie etwas zu sehen bekommen hätten. Anders als im Fernsehen würden die Typen in den glänzenden Overalls nicht plötzlich mit dem Toten herauskommen, das Tuch zurückschlagen und alle auffordern, näher an die Leiche zu treten, vielleicht noch ein paar Schnappschüsse für Freunde und Nachbarn zu machen.
    Und trotzdem waren sie da.
    Während in den umliegenden Straßen von Stoke Newington Schuluniformen zurechtgelegt und Hemden für den nächsten Tag gebügelt wurden oder die Leute einfach nur ihren Tee tranken und dem verrinnenden Wochenende nachtrauerten, waren ein paar Glücklichere auf der Straße unterwegs und sorgten selbst für ihre Unterhaltung. Thorne schob sich zwischen den Schaulustigen hindurch. Er sprengte die Traube der Gaffer für einen kurzen Moment, die, als die Menge sich hinter ihm wieder schloss, ihre Mutmaßungen austauschten, als ein genervter Polizist in Uniform das Band für Thorne hob und dieser untendurchschlüpfte.
    »Sollten die hier nicht zu Hause vor dem Fernseher hocken und sich die Antiquitätenshow anschauen?«, meinte der Bulle.
    Auf dem Weg zum Haus hörte Thorne ein Kind fragen, ob das der Mann sei, der gekommen sei, um die Leiche aufzuschneiden...
    Im Haus und hinter dem Haus war das Gedränge nicht geringer. Drinnen schienen mindestens zwei Teams der Spurensicherung am Werk zu sein, so eng war es in dem Gang zwischen Küche und Wohnzimmer, in dem Paul Skinner tot aufgefunden worden war. In den ersten Minuten sprach Thorne mit drei verschiedenen Fotografen und Videokameraleuten, und als er sich bis zur Leiche durchgekämpft hatte, erwartete er halb, dort Phil Hendricks dabei vorzufinden, wie er sich mit konkurrierenden Pathologen um die beste Position prügelte.
    Hendricks sah von seinem Diktafon auf. »Eingeschlagener Schädel, vermutlich mit einem Hammer. Ziemlich so wie beim ersten Opfer. Tod trat vor mindestens vierundzwanzig Stunden ein. Und du musst deine Freundin anrufen.«
    »Ist sie noch immer sauer?«
    Hendricks beugte sich zur Seite und deutete auf die Reste von Skinners Schädel. »Was hältst du davon?«
    »Was für ein Brüller«, sagte Thorne mit unbewegter Miene.
    Hendricks grinste zufrieden. »Okay, sie ist bestimmt besser drauf als unser Freund mit dem Hammer, aber sie hat auch einen Berg Eis gegessen. Ich bin natürlich kein Experte, aber ist das nicht ein Indiz?«
    »Ich ruf sie später an, wenn ich dazu komme …«
    Thorne kämpfte sich nach hinten durch und trat durch die Schiebetür auf die kleine Terrasse: ein runder Tisch, ein Sonnenschirm und Stühle; eine Wäschespinne, ein rußbedeckter fahrbarer Grill.
    Man konnte sich kaum umdrehen.
    Das Tatortszenario hatte sich auf die Terrasse ausgebreitet, und dazu kam noch mehr: Sanitäter und ein Autopsieteam, die auf ihren Einsatz warteten; ein, zwei Spurensicherer, die zwischendurch etwas frische Luft schnappen oder zur Stärkung eine Zigarette rauchen wollten; eine Frau, die aus Cateringkannen Tee und Kaffee einschenkte.
    Aber der Großteil des Teams war drinnen bei der Arbeit.
    Einige waren in Uniform, die meisten jedoch trugen das, was sie angehabt hatten, als der Anruf kam: ein, zwei waren im Sonntagsstaat; dann gab es Jeans und dicke Jacken; und der arme Kerl, der von einer Essenseinladung weggeholt worden war, trug noch seine schwarze Krawatte. Sie standen herum und unterhielten sich in Zweier- und Dreiergrüppchen. Wie die Gäste einer unkonventionellen Grillparty.
    Von Thornes Team waren natürlich alle gekommen. Er sah aber auch einige aus anderen Teams seiner Einheit. Und er entdeckte DS Richard Rawlings, der vermutlich mit ein paar Leuten von der Albany Street gekommen war. Nunn hatte sich zu einer Gruppe gesellt, die er anscheinend gut kannte. Und auch die Bonzen waren gut vertreten: Trevor Jesmond war einer von zwei Chief Superintendents, die die Runde machten und freundlich lächelten, sobald sie einen Area Commander sahen.
    Hier waren mehr Bullen, als Thorne je an einem Tatort gesehen hatte.
    Vor allem, wenn man den Toten mitzählte.
    Schließlich gelang es Thorne, Russell Brigstocke am

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