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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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deshalb weniger Arbeit habe, falls Sie das meinten.«
    Ihre Stimmen hallten unter der Brücke wider. Bannard begleitete seine Worte mit weit ausholenden Gesten, und Thorne fiel es schwer, nicht wie gebannt auf seine Hände zu starren. Sie waren riesig. Seine eigene Hand war praktisch in Bannards Hand verschwunden, als sie sich neben der Leiche begrüßten.
    »Die Black Dogs sind damit wohl Geschichte?«, fragte Thorne.
    Bannard schüttelte den Kopf. »Das glaub ich nicht.«
    »Drei der altgedienten Mitglieder sind tot. Damit bleibt doch kein Stein auf dem anderen.«
    »Die werden sich neu organisieren, Mitglieder von unten steigen auf. Morgen Nachmittag haben die eine neue Führung.«
    »So wie damals, als Cowans Simon Tipper nachfolgte.«
    »Genau.«
    Sie blieben stehen, von der anderen Seite des Kanals kamen Geräusche. Sie suchten in den Schatten nach etwas Erkennbarem, konnten aber nichts entdecken. »Wer könnte vor sechs Jahren ein Interesse daran gehabt haben, Simon Tipper aus dem Weg zu räumen?«
    Bannard war dabei, sich eine Zigarette anzuzünden. Er sah ein paar Sekunden zu Thorne und klang beinahe belustigt, als er dessen Frage beantwortete. »Tipper wurde von Marcus Brooks umgebracht, als er ihn dabei ertappte, wie er sein Haus auf den Kopf stellte. Das hat Ihnen doch die Frau erzählt, die ihn geschnappt hat. Lilley?«
    »Das hat sie mir erzählt.«
    Bannard zündete sich die Zigarette an. »Was, soweit ich informiert bin, der eigentliche Grund für die ganze Scheiße hier ist. Ja?«
    »Dann rein hypothetisch«, sagte Thorne. »Wer hätte sich darüber gefreut?«
    »Himmel, hypothetisch hätte es jeder sein können. Am wahrscheinlichsten käme eine der anderen Bikergangs dafür in Frage. Oder einer aus seiner Gang, der glaubte, er habe die Arschkarte gezogen. Jemand, dessen Bike er sich ausgeliehen hatte, ohne um Erlaubnis zu fragen. Ein Typ, dem er die Freundin ausgespannt hatte …«
    »Die Black Dogs? Die anderen Gangs? Viele davon haben Bullen auf der Gehaltsliste stehen.«
    Bannard grinste und blies den Rauch aus. »Arbeiten Sie nebenbei noch für das DPS, Inspector?«
    Thorne gab den Verschwörer und senkte die Stimme. »Kleinvieh macht auch Mist.«
    »Hören Sie, diese ganzen Gangs setzen die Ellbogen ein«, sagte Bannard. »Es sei denn, sie sind blöd. Langfristig zahlt sich das aus, das wissen die.« Er begann wieder zu pfeifen, diesmal lauter, und freute sich über das Echo. Er zog zweimal hastig an seiner Zigarette, bevor er sie ins Wasser schnippte.
     
    Am Tatort wurde der Tote für den Transport in die Leichenhalle vorbereitet, und Brigstocke sprach bereits über die weitere Vorgehensweise, dass sie gleich morgen früh eine Hauszu-Haus-Befragung durchführen würden, bevor die Leute sich auf den Weg zur Arbeit gemacht hatten. Auch sämtliche Mitglieder der Black Dogs, die das Opfer gesehen oder gesprochen haben könnten, sollten befragt werden, um ein Bewegungsbild zu erstellen. Dazu würden sie auch die Aufnahmen der zwei Überwachungskameras an den Laternenpfosten in der Nähe anfordern.
    Thorne hörte zu, und ihm war klar, hierbei handelte es um eine absolut korrekt geplante Zeitverschwendung.
    Mit seinen Informationen hätte er andere Vorschläge machen können, hätte er sich und die ganze Ermittlung nicht in eine derart ausweglose Situation gebracht. Sie könnten versuchen, die Nutte ausfindig zu machen. Das konnte ja nicht so schwierig sein. Vielleicht hatte sie etwas gesehen. Schließlich war sie, bis auf Marcus Brooks, mit ziemlicher Sicherheit der letzte Mensch, der Martin Cowans lebend gesehen hatte.
    Doch das würde nicht geschehen - konnte nicht geschehen -, solange Thorne seine Infos für sich behielt.
    Er redete sich noch immer ein, das spiele keine Rolle. Sie wüssten ja, wer der Mörder war. Die Details waren später wichtig, aber jetzt half es ihnen nicht dabei, Marcus Brooks zu fassen, wenn sie bis in alle Einzelheiten wussten, wie er seinen letzten Mord begangen hatte.
    »Wir konzentrieren uns dieses Jahr ohnehin auf die Premiership, die Champions League ist egal.«
    Thorne drehte sich um. »Du bist fertig, gib’s zu.«
    »Wir geben alles daran, euch in die Tonne zu hauen, wenn wir in vierzehn Tagen bei euch antreten«, sagte Hendricks.
    Sie sahen zu, wie der Tote vorbeigetragen wurde.
    »Der Todeszeitpunkt wär gut«, sagte Thorne.
    »Ich fänd’s nett mit Justin Timberlake, aber du weißt ja …«
    »Ungefähr?«
    Hendricks sah den Trägern dabei zu, wie sie die

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