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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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kleiner Kühlschrank. Das Doppelbett hatte eine dicke Bettdecke und ein Stapel frisch gebügelter CHERUB-Uniformen lag darauf.
    »Ich lass dich jetzt allein, damit du es in eine Müllkippe verwandeln kannst«, sagte Kyle. »Ich hol dich zum Abendessen ab.«
    James zog die Vorhänge zurück und sah Kinder auf Kunstrasen Fußball spielen. Alle Altersstufen, Jungen und Mädchen. Niemand nahm das Spiel ernst, die kleineren Kinder wurden von den größeren auf den Schultern getragen.
    James hatte Lust mitzumachen, interessierte sich aber mehr für sein neues Zimmer. Neben dem Bett stand ein Telefon. Er nahm ab und fragte sich, wen er anrufen sollte, erhielt jedoch eine Bandansage: »Die Erlaubnis für externe Gespräche ist vorübergehend aufgehoben.«
    Der Computer sah neu aus und hatte einen Flachbildschirm und Internetanschluss. Dann fand James das Allerbeste: Zum ersten Mal im Leben hatte er sein eigenes Bad. An der Tür hing ein dicker Frotteebademantel und es gab Stapel von Handtüchern und Waschlappen in verschiedenen Größen. Die Badewanne war groß genug, dass er ausgestreckt darin liegen konnte. Aus irgendeinem Grund entschied er sich jedoch, vollständig bekleidet hineinzusteigen und die Dusche auszuprobieren, sodass er völlig durchnässt wurde. Er stieg aus der Wanne und untersuchte die unangebrochenen Flaschen und Packungen: Seife, Shampoo, elektrische Zahnbürste, Deo und sogar eine Schachtel Schokoladenbadekugeln.
    James lag auf dem Bett und ließ sich in den Kissen versinken. Dann stemmte er sich ein, zwei Mal in die Matratze und lächelte breit in sich hinein. Er konnte sich kaum vorstellen, dass ein Zimmer noch cooler sein konnte.

    Das Abendessen hätte gut sein können. Das Essen war jedenfalls prima: wahlweise Steak, Fisch, chinesisches oder indisches Essen und irre Desserts. James saß mit Kyle, Bruce und einigen anderen Kindern zusammen. Sie schienen alle ganz nett zu sein, und James fand, dass die Mädchen in den CHERUB-Uniformen schick aussahen. Dumm war nur, dass beim Anblick von James’ hellblauem Lehrlings-T-Shirt alle sofort anfingen, Horrorgeschichten von der Grundausbildung zu erzählen: dass es kalt und dreckig war, man nicht genug zu essen bekam, von Knochenbrüchen, genähten Wunden und davon, dass man trainieren musste, bis man entweder kotzte oder ohnmächtig wurde. Hörte sich schlimm an.

    James stand vor dem Essenslager, wo sich auf Regalen Snacks und alkoholfreie Getränke stapelten.
    »Nimm dir, was du für deinen Kühlschrank brauchst«, forderte Kyle ihn auf. »Ist alles umsonst.«
    James sah kläglich auf die Leckereien und sagte nichts.
    »Sie haben dir Angst gemacht, stimmt’s?«
    James nickte. »Ist es wirklich so schlimm?«
    »Es lässt sich nicht beschönigen. In der Grundausbildung wirst du die übelsten hundert Tage deines Lebens erleben. So ist es nun mal. Aber wenn du da durch bist, hast du kaum noch vor irgendetwas Angst... Und es fängt ja erst in drei Wochen an.«
    James ging in sein Zimmer. Während er beim Essen war, hatte jemand einen Stundenplan unter der Tür durchgeschoben. Morgen musste er zur Untersuchung, hatte einen Zahnarzttermin und zwei Schwimmstunden.

13.
    Um sechs Uhr klingelte der Wecker. James sah, dass jemand Badehosen und eine Karte auf seinen Schreibtisch gelegt hatte, während er schlief. Außer ihm war so früh noch niemand auf. James ging zur Kantine, wo ein paar Lehrer frühstückten. Er fand eine Zeitung und warf einen Blick in den Sportteil, während er sein Müsli aß. Er fand mit der Karte leicht den Weg, zögerte jedoch etwas, als er das Schild an der Tür zum Swimmingpool las: »Anfängerbecken. Nur für Kinder unter zehn Jahren«.
    James steckte den Kopf zur Tür herein. Das Becken war leer bis auf ein etwa fünfzehnjähriges Mädchen, das seine Bahnen zog. Als sie James sah, schwamm sie an den Rand und stützte sich mit den Ellbogen auf.
    »Bist du James?«, fragte sie.
    »Ja.«
    »Ich bin Amy Collins. Ich werde dir Schwimmen beibringen. Geh nach hinten und zieh dich um.«
    Während James sich umzog, bemerkte er Amys schwarzes CHERUB-T-Shirt sowie ihren BH und Slip an einem Haken. Er hatte schon befürchtet, sein Lehrer würde ein harter Kerl sein, der ihn anbrüllte und herumschrie. Der Anblick von Amys Unterwäsche machte ihm bewusst, dass es noch schlimmer wäre, sich vor einem Mädchen zum Narren zu machen. Er trat aus der Umkleidekabine und stand an den Stufen zum flachen Ende des Pools.
    »Komm an diese Seite«, rief

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