Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
mehr auf Macs schwarzer Liste.«
    »Was ist passiert?«, wollte James wissen.
    »Ist vertraulich. Hier, das sollte dich eigentlich aufmuntern, falls du aus der Grundausbildung fliegst.«
    Kyle warf ihm eine nachgemachte Ray-Ban-Sonnenbrille zu. James setzte sie auf und begutachtete sich im Spiegel.
    »Die ist echt cool, danke«, sagte er. »Es dachten wohl alle, dass ich es nicht schaffe.«
    »Hättest du auch nicht«, meinte Kyle. »Wenn du nicht Kerry als Partnerin gehabt hättest, hätte Large dich innerhalb von einer Woche fertig gemacht.«
    »Du kennst Kerry?«
    »Bruce kennt sie. Als er herausgefunden hatte, dass sie deine Partnerin ist, meinte er, du hättest eine Chance. Hat mich zehn Pfund gekostet.«
    »Du hast darauf gewettet, dass ich die Ausbildung nicht schaffe?«
    »Sei nicht beleidigt, James, aber du bist ein verwöhntes Blag und ein fürchterlicher Jammerlappen. Ich habe gedacht, so komme ich leicht an einen Zehner.«
    »Na, vielen Dank«, meinte James. »Gut, wenn man weiß, wer seine Freunde sind.«
    »Willst du eine falsche Rolex kaufen?«, fragte Kyle. »Sieht aus wie die echte, vier Flöhe pro Stück.«

    Am Freitagabend ging die ganze Bande ins Kino, Bruce, Kyle, Kerry, Callum, Connor, James, Lauren und einige andere Kinder. James fühlte sich wohl in einer großen Gruppe, wo alle Unsinn machten und sich gegenseitig aufzogen. Der Film war ab zwölf, und obwohl sie alle ganz gut als Zwölfjährige durchgehen konnten, mussten sie Lauren doch durch den Notausgang hineinschmuggeln.
    James machte sich Gedanken, wie es mit ihm und Kerry weitergehen sollte, besonders jetzt, wo alle zusahen. Er setzte sich und Kerry saß mit einer ihrer Freundinnen ein paar Sitze weiter. Einerseits war er erleichtert, andererseits aber auch enttäuscht. Je mehr er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, wie sehr er sie mochte.

    Nachdem er vier Tage lang seinem neuen Stundenplan gefolgt war, stellte James fest, dass er damit leben konnte. In seinem alten Leben war er immer zu spät aufgestanden, hatte in der Klasse den ganzen Tag nur Mist gebaut und war dann nach Hause gekommen, um entweder PlayStation zu spielen oder fernzusehen oder mit seinen Freunden in der Siedlung herumzuhängen. Meistens war ihm langweilig. Der Tagesablauf bei CHERUB war zwar hart, aber langweilig war er nie.
    Im Unterricht durfte man nicht unkonzentriert sein. Die Klassen bestanden aus höchstens zehn Kindern. Sobald man aufhörte zu arbeiten, stand gleich ein Lehrer hinter einem und fragte, was das Problem sei. Die Schüler wurden ihren Fähigkeiten, nicht dem Alter nach zusammengesetzt. In einigen Klassen, wie zum Beispiel in James’ fortgeschrittener Mathematikklasse, gab es Fünfzehn- und Sechzehnjährige. Spanisch-, Russisch- und Selbstverteidigungsunterricht bekam er zusammen mit Sechs- bis Neunjährigen.
    Die Disziplinarstrafen waren aberwitzig. Weil James in der Geschichtsstunde geflucht hatte, durfte er zehn Stunden lang die Linien auf dem Personalparkplatz nachziehen. Am nächsten Tag hatte er Blasen an den Handflächen und Knien vom Herumkriechen auf dem Asphalt.
    An den meisten Tagen hatten sie Konditionstraining. Nach der Grundausbildung fühlte James sich richtig fit und zwei Stunden Laufen erschien ihm kaum mehr als ein Aufwärmtraining. Sie begannen mit Zirkeltraining in der Halle, in der zweiten Hälfte spielten sie immer Fußball oder Rugby. James mochte es am liebsten, wenn Mädchen gegen Jungs spielten, wobei die Dinge meist etwas außer Kontrolle gerieten und es überall zu unsinnigen Angriffen und Schlägereien kam. Fehlende Kraft ersetzten die Mädchen durch List und Mannschaftstaktik. Die Jungs schossen immer mehr Tore, die Mädchen schrammten an einem Gemetzel vorbei.
    Nach dem Unterricht hatte James eine Stunde Zeit bis zum Essen, dann musste er sich beeilen, Hausaufgaben zu machen, bevor er zu seinen Extrastunden für Kampfsportarten ging. Dafür hatte er sich freiwillig gemeldet, weil er sich schämte, dass ihn die Hälfte der Neunjährigen bei CHERUB in einem Kampf schlagen konnte. Wenn er abends keinen Karateunterricht hatte, ging er zum Juniorblock und besuchte Lauren.
    Am Ende des Tages war James immer erschöpft. Dann setzte er sich in die Badewanne und schaute sich durch die Tür irgendetwas im Fernsehen an, bevor er sich abtrocknete und ins Bett fiel.

28.
    Seit der Grundausbildung waren zwei Monate vergangen. Kerry war auf einer Mission gewesen, zurückgekehrt und hatte eine weitere absolviert. Sie

Weitere Kostenlose Bücher