Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)
sich auf einen Sitzsack fallen. »Ich kann es einfach nicht glauben!«
Lauren lachte.
»Du freust dich also, mich zu sehen?«
Sie holte zwei Colas aus dem Kühlschrank und warf James eine davon zu.
»Weshalb ... Ich meine, wie...«, fragte James lachend. »Warum bist du hier?«
»Weil Ron mich ins Gesicht geschlagen hat«, erklärte Lauren.
»Er hat was getan?«, fragte James entsetzt.
»Er hat mich geschlagen. Sodass ich zwei heftige blaue Augen hatte.«
»Dieses Arschloch!«, schrie James und trat gegen die Wand. »Sie hätten nie zulassen dürfen, dass er sich um dich kümmert. Ich wusste, dass so etwas passieren würde!«
Lauren zwängte sich zu James auf den Sitzsack.
»Ich hasse diesen Kerl«, sagte sie. »Mrs Reed hat mich gefragt, was mit meinen Augen passiert ist, als ich am nächsten Tag zur Schule ging.«
»Hast du ihr die Wahrheit gesagt?«, fragte James.
»Allerdings. Sie hat die Polizei geholt. Als sie kamen, um ihn zu verhaften, haben sie die ganzen geschmuggelten Zigaretten gesehen und ihn auch gleich dafür verknackt.«
James lachte.
»Geschieht ihm recht«, fand er.
»Ich bin zunächst in Nebraska House gelandet«, erzählte Lauren. »Doch da wusste niemand, wo du hingekommen bist. Ich hab mich richtig aufgeregt. Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen.«
»Wie lange haben sie gebraucht, um mich zu finden?« , fragte James.
»Ich war drei Tage in Nebraska House. Am vierten Tag bin ich hier aufgewacht.«
James lachte. »Das macht einen irre, stimmt’s?«
»Ich durfte nicht mit dir sprechen. Aber Mac hat mich mitgenommen, um dich zu sehen, wie du mit dieser Chinesin Karate gekämpft hast. Sie hat dich fertig gemacht. Das war so lustig!«
»Musstest du die Aufnahmetests machen?«
»Nein«, erwiderte Lauren. »Die macht man nur, wenn man älter ist und gleich mit dem Training anfangen soll.«
»Die sind so heftig!«, erzählte James. »Diese Tests haben mich fast umgebracht.«
Lauren hieb ihm auf den Arm. »Lass meine Haare in Ruhe!«
James hatte eine Haarsträhne um seine Fingerspitzen gewickelt, was sie nicht leiden konnte.
»Tut mir Leid«, entschuldigte er sich. »Hab ich gar nicht gemerkt.«
»Ich nehme an einem Spezialprogramm teil«, sagte Lauren. »Viel laufen, schwimmen, Karate und so. Ich werde ziemlich fit sein, wenn ich mit der Grundausbildung anfange.«
»Du wirst dieses Jahr zehn, nicht wahr?«
Lauren nickte. »Im September. Ich versuche, möglichst nicht an die Grundausbildung zu denken.«
»Aber du findest es cool hier, ja?«, fragte James. »Bist du glücklich?«
»Es ist super«, fand Lauren. »Es gibt immer etwas zu tun. Habe ich dir schon erzählt, dass ich mit zum Skifahren durfte? Ich habe einen blauen Fleck auf meinem Hintern, der so groß ist wie eine CD.«
James lachte.
»Ich kann mir dich auf Skiern gar nicht vorstellen.«
»Und willst du wissen, was das Beste ist?«
»Was denn?«
»Sie haben Drogen und Tonnen von gestohlenem Zeug in Rons Wohnung gefunden. Rate mal, für wie lange sie ihn einsperren!«
James zuckte mit den Schultern. »Fünf Jahre?«
Lauren wies mit dem Finger an die Decke.
James grinste.
»Sieben Jahre?«
»Neun«, sagte Lauren.
James boxte vor Freude in die Luft.
27.
Am Ende der Grundausbildung bekamen sie eine Woche frei. James besuchte Kerry in ihrem neuen Zimmer, als sie fertig ausgepackt hatte. Glücklich war er nicht.
»Mein neuer Stundenplan ist total bescheuert«, meinte er. »Sechs Unterrichtsstunden täglich. Zwei Stunden Hausaufgaben und zwei Unterrichtsstunden am Samstagmorgen! Das sind vierundvierzig Stunden Schule in der Woche.«
»Und?«, fragte Kerry. »Was hast du an deiner alten Schule gemacht?«
»Fünfundzwanzig Schulstunden und ein paar Stunden Hausarbeiten, die ich nie gemacht habe. Auf keinen Fall mach ich die ganzen Hausaufgaben!«
»Dann solltest du dich an den Gedanken gewöhnen, die Fußböden zu schrubben«, riet ihm Kerry.
»Dafür, dass ich keine Hausaufgaben mache?«
»Jawoll. Du kannst auch die Küche putzen, den Rasen mähen oder Fenster putzen. Wiederholungstäter putzen die Klos und die Umkleideräume. Du hast so viele Stunden, weil du bei den Einsätzen viel verpasst und das dann nachholen musst. Außerdem sind das nicht alles Unterrichtsstunden, es ist auch Sport dabei und selber Unterrichten und so.«
»Das ist die andere Sache«, meinte James. »Ich soll kleine Kinder in Mathe unterrichten.«
»Alle Kinder in grauen und dunklen T-Shirts müssen unterrichten. Es soll
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