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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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hätte sie gerne wieder geküsst, aber Joanna war ein Jahr älter als er und hatte einige frühere Freunde erwähnt. Trotzdem — er war bis über beide Ohren in sie verliebt.

34.
    Es war kalt und goss in Strömen. Für James’ zerschlagene Beine wurde jeder Schritt zurück nach Fort Harmony zur Qual. Vor ihm lagen ein Abend in der Hütte ohne Fernseher und eine weitere Nacht auf einer lumpigen Matratze, von der aus er Amy beim Schnarchen zuhören musste. Und morgen würde er in der Schule aller Voraussicht nach wieder verprügelt werden.
    Trotzdem war James bester Laune, denn er hatte neunzig Minuten mit Joanna auf dem Bett verbracht, sie hatten geknutscht und sich gegenseitig ihr Leid geklagt. Joanna hatte eine CD von den Red Hot Chili Peppers aufgelegt und sie hatten laut mitgesungen. Immer wenn James an Joanna dachte, bekam er einen solchen Adrenalinstoß, dass alles andere unwichtig war. Als er zur Hütte kam, waren Amy und Cathy weg. Zum Essen war er zu aufgeregt, also warf er sich auf sein Bett und träumte von Joanna.

    »Bist du taub?«, schrie Sebastian ein paar Zentimeter von James’ Bett entfernt. »Ich hab vier Mal geklopft. Fire hat unsere ferngesteuerten Autos in Gang gekriegt. Willst du sie ausprobieren?«
    James drehte sich um. Eigentlich wollte er nicht aufstehen, aber es war schließlich Teil seiner Mission.
    Bevor seine Mutter gestorben war, hatte James ein ferngesteuertes Auto besessen. Es hatte Spaß gemacht, aber in seinem Häuserblock hatte er es nicht benutzen können, ohne dass es jemand innerhalb von fünf Minuten gestohlen oder kaputtgemacht hätte. Die Autos von Sebastian und Clark waren super: Strandbuggys mit großen Hinterrädern, die den Schlamm aufspritzen ließen. Anstelle von Batterien saßen kleine Benzinmotoren zwischen den Hinterrädern. Clark hielt sein Auto vor James an und überreichte ihm die Fernbedienung.
    »Vorsichtig«, warnte er.
    »Ich habe so ein Auto schon mal gesteuert«, erklärte James.
    Er beschleunigte das Auto voll nach vorne. Der Motor brummte laut und eine blaue Rauchwolke schoss aus dem Auspuff. Es bewegte sich keinen Millimeter, die Räder drehten sich nur im Schlamm.
    »Vorsichtig, du Trottel!«, sagte Clark.
    Sebastian hob den Wagen an. James bewegte vorsichtig den Hebel und das Auto schoss mit fast fünfzig Stundenkilometern vorwärts.
    James lachte. »Cool!«
    Er fuhr einen großen Kreis, krachte beinahe in einige Bäume, fuhr unter dem Geländewagen hindurch und kippte das Auto bei einer scharfen Kurve, die es zurück zu ihren Füßen bringen sollte, fast auf die Seite.
    »Das ist geil«, fand er. »So schnell! Woher habt ihr die?«
    »Fire und World haben sie als Teenager gebaut«, sagte Clark. »Sie sind nur ständig kaputt und Fire will sie nie reparieren. Er hat noch sechs davon in der Werkstatt.«
    »Kann ich sie mal sehen?«
    »Er lässt uns da nicht mehr rein.«
    Das mit der Werkstatt klang interessant, aber James wollte keinen übertrieben neugierigen Eindruck machen.
    »Was machen sie da?«, fragte er harmlos.
    »Keine Ahnung«, meinte Sebastian. »Wie ich sie kenne, versuchen sie, die Weltherrschaft an sich zu reißen oder so.«
    »Ich hab übrigens gehört, dass du in der Schule verprügelt worden bist«, sagte Clark.
    »Ja.«
    »Hast nicht gepetzt, was?«
    »Natürlich nicht.«
    »Sebastian und ich sind früher auch ständig verprügelt worden, weil wir aus Fort Harmony sind. Jetzt ist es nicht mehr so schlimm, weil wir zu den Größten an unserer Schule gehören.«
    »Wir sind die Kings«, sagte Sebastian. »In unserer Klasse ist einer, der hat so viel Angst vor uns, dass wir nur mit dem Finger schnippen müssen, und er küsst uns die Schuhe. Wir müssen ihn nicht mal schlagen oder so.«
    »Ihr geht ab September nach Gwen Morgan?«, fragte James.
    »Beide«, bestätigte Clark. »Wir sind nur zehn Monate auseinander.«
    »Ihr könnt euch wenigstens gegenseitig beistehen.«
    »Wir haben schon drei Mal wegen Prügeleien Verweise bekommen«, erzählte Clark. »Beim nächsten Mal fliegen wir raus, aber das ist mir lieber, als wenn die anderen auf mir herumtrampeln.«
    »Was sagen eure Eltern dazu?«
    »Unseren Vater haben wir nie gesehen. Und unsere Mum weiß alles. Alle Jungen aus Fort Harmony werden von den normalen Kids schikaniert.«
    »Was hast du eigentlich zuerst von uns gehalten?«, fragte Sebastian.
    James lachte. »Nicht viel. Ihr wart ja nicht gerade freundlich.«
    »Wenn du seit deinem fünften Lebensjahr jeden Tag so behandelt

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