Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
mit einer Waffe anzugehen.«
James und Kerry sahen verletzt aus.
»Kein Grund, solche Gesichter zu ziehen«, fand Zara.
Sie nahm Joshua vom Boden hoch und setzte sich mit ihm auf dem Schoß an den Tisch.
»CHERUB ist eine der geheimsten Organisationen der Welt«, erklärte Zara. »In der britischen Regierung wissen nur zwei Leute von unserer Existenz: der Minister für Innere Sicherheit und der Premierminister. Wenn Politiker etwas über CHERUB erfahren, sind sie zunächst einmal sehr vorsichtig damit, Kinder in Gefahr zu bringen. Dann erklärt Mac ihnen die wichtigen Aufgaben, die die CHERUB-Agenten übernehmen, und was wir alles anstellen, damit ihr so sicher wie möglich seid.
Stellt euch vor, ihr zwei wärt letzte Nacht verletzt oder sogar getötet worden. Mac hätte nach London gehen und die Sache erklären müssen: Zwei Kinder sind überfallen worden und haben einen bewaffneten Drogendealer gejagt. Im günstigsten Fall wären Mac und die Führungsspitze von CHERUB entlassen worden, weil sie etwas derartig Unverantwortliches zugelassen haben. Die Politiker könnten aber auch den ganzen Laden dichtmachen, weil sie nicht länger verantworten können, was CHERUB tut.«
Kerry nickte. »Wenn du das so sagst, dann finde ich auch, dass es das nicht wert war.«
»Tut mir Leid«, sagte James.
»Das muss euch nicht Leid tun«, lächelte Zara. »Versucht nur, nächstes Mal etwas weniger Draufgängertum an den Tag zu legen.«
Gegen Mittag rief Kelvin James auf seinem Mobiltelefon an.
»Ich habe etwas herumtelefoniert wegen dem, was passiert ist«, sagte er. »Kannst du hierher zu uns in den Boxklub kommen und alles mitbringen, was du Crazy Joe abgenommen hast?«
»Ich sitze doch nicht in der Scheiße, oder?«, fragte James.
»Nein, gar nicht«, erwiderte Kelvin. »Ich will bloß, dass du das Zeug herbringst, und wir bringen das in Ordnung. Und die Kleine, die bei dir war...«
»Kerry.«
»Ja. Bring sie mit!«
Kerry war noch nie oben im Boxklub gewesen. Zu dieser Tageszeit war der Übungsraum fast leer, nur ein paar der ehrgeizigeren Boxer kämpften sich durch ihr Trainingsprogramm. Wie immer saß Ken mit einem Becher Tee in seinem Sessel und beobachtete das Geschehen um ihn herum.
»Sie sind in meinem Büro«, sagte er. »Klopft, bevor ihr reingeht!«
Vor der Tür des schmierigen Büros stand ein riesiger Mann mit Anzug und Krawatte Wache. Als James eintrat, schrak er zusammen. An der hinteren Wand lehnte Crazy Joe mit einem blutverschmierten Verband über der Stirn. Kelvin saß auf einem Schrank an einer Seite und der Big Boss selbst hatte den Ledersessel hinter dem Schreibtisch eingenommen.
»Setzt euch«, forderte Keith Moore sie auf.
Er sah nicht besonders spektakulär aus: ein eher kleiner Mann mit kurzen braunen Haaren. Er trug Levis und ein weißes Polohemd. Das einzige offensichtliche Zeichen für seinen Reichtum war ein dicker Goldring.
»Wir hatten noch nicht das Vergnügen«, sagte Keith und reichte James und Kerry die Hand. »Habt ihr alles mitgebracht, was ihr Joe abgenommen habt?«
James raschelte mit den Tüten zwischen seinen Beinen.
»Ist alles hier drin.«
»Ich nehme an, ihr wisst, wer ich bin?«, fragte Keith.
»Ja«, antwortete James. »Ich habe Sie schon mal zu Hause gesehen, als ich mit Junior Playstation gespielt habe.«
»Mein Geschäft regelt sich heute fast von allein«, sagte Keith. »Leute gehen nach Südamerika, um Waren zu kaufen, die Ware kommt an und wird hier verteilt.«
James stellte fest, dass er nie von Drogen oder Kokain sprach, falls der Raum, in dem er saß, verwanzt war.
Keith fuhr fort: »Manchmal kann es sein, dass ich wochenlang nur höre: ›Immer dieselben Probleme, Boss, aber nichts, womit wir nicht fertig werden.‹ Und gerade wenn ich denke, dass es nichts gibt, worüber ich mich aufregen muss, passiert so etwas wie das mit euch zwei gestern.«
»Das war ein Test, stimmt’s?«, fragte Kerry.
»Richtig«, lächelte Keith. »In diesem Geschäft bleibt man nicht lange, wenn man nicht mit loyalen Leuten arbeitet. Und die beste Möglichkeit herauszufinden, aus welchem Holz sie geschnitzt sind, ist, ihnen einen falschen Handel vorzuschlagen und sie in eine Situation wie die zu bringen, in die ihr gestern Abend geraten seid. Einige Leute bekommen Angst und geraten in Panik. Das sind die, die Probleme machen, wenn sie verhaftet werden. Wir müssen sie loswerden. Anderen tut es Leid, dass sie die Ware verloren haben, aber sie werden damit fertig und
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