Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
in Stimmung bist!«
James fand es verwirrend, dass sie ihn schlug und anschließend ein weiteres Date anbot.
»Es tut mir leid«, murmelte er. »Ich bin nur...«
»Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einen Jungen treffe, der nicht in Stimmung ist«, meinte Hayley kopfschüttelnd, zupfte ihr Kleid gerade und ging hinein.
»Gehst du?«, fragte James, als er ihr durch den Gang zurück ins Restaurant folgte.
»Ja, ich gehe. Sobald du mir Waffeln gekauft hast.«
18
Das Team für die Luton-Mission sollte sich am Dienstagmorgen auf dem Campus treffen, aber die Polizei, die den Mord an Owen Campbell-Moore und den Straßenkampf untersuchte, hatte Michael am Nachmittag zuvor zur Befragung abgeholt. Sie behielten ihn über Nacht da, in der Hoffnung, der Fünfzehnjährige sei leichter zu knacken als die älteren Angehörigen von Major Dees Bande. Doch wie alle anderen, die sich die Cops vorknöpften, hielt auch Michael den Mund.
Gabrielle wurde um fünf Uhr dreißig morgens aus dem Krankenhaus entlassen und von der stellvertretenden Einsatzleiterin Maureen Evans in einem großen Mercedes abgeholt. Mit der fünf Tage alten Wunde im Rücken fiel es Gabrielle schwer, längere Zeit still zu sitzen. Das große Auto und der Start vor Beginn des Morgenverkehrs sollten den Transport für sie so kurz und bequem wie möglich machen.
Sie konnte ein paar Schritte laufen, aber das Atmen tat ihr weh, und so schob Maureen sie in einem Rollstuhl durch den Eingangsbereich zu einem begeisterten Willkommens-Empfang im Speisesaal.
Kerry und andere enge Freunde küssten Gabrielle und umarmten sie vorsichtig, dann standen die Leute Schlange, um ihr die Hand zu geben.
Gerührt von so viel positiver Anteilnahme, begann Gabrielle zu schluchzen. Sie war überrascht, wie vielen anderen ebenfalls Tränen in den Augen standen: Jungen wie Mädchen, und viele von ihnen kannte sie kaum. Jeder Cherub weiß, dass Missionen gefährlich sein können, und Gabrielles Anwesenheit im Rollstuhl war ein starkes Symbol fürs Überleben, aber auch eine Erinnerung an eben diese Gefahren.
Als es zur ersten Stunde läutete, verlief sich die Menge, und Maureen holte sofort ein steriles Tuch aus ihrer Tasche und bat Gabrielle, sich damit Gesicht und Hände abzuwischen. Gabrielle hatte unbedingt ihre Freunde sehen wollen, aber in ihrem geschwächten Zustand würde sogar eine Erkältung ihren Genesungsprozess beeinträchtigen.
Michael stieg in einen Zug, sobald ihn die Cops laufen ließen. Kurz nach elf kam er am Bahnhof in der Nähe des Campus an und nahm von dort aus ein Taxi.
Die Polizei muss sich bei der Vernehmung von Verdächtigen an strenge Regeln halten — besonders, wenn die Verdächtigen unter achtzehn Jahre alt sind —, aber sie kennen auch eine Million Tricks, und eine Art, jemanden einzuschüchtern, ist die, ihn so lange wie möglich in einer schmutzigen Zelle warten zu lassen.
Michael hatte acht Stunden in einem winzigen Raum mit verstopfter Toilette und Gummimatratze verbracht, auf die ein Besoffener gepinkelt hatte. Sobald er auf dem Campus ankam, raste er in sein Zimmer. Er stopfte seine schmutzigen Klamotten in einen Müllsack, weil er nicht einmal den Gedanken daran ertragen konnte, sie zu waschen, und stellte sich selbst unter eine glühend heiße Dusche.
Dadurch kam er zu spät zu dem Teamtreffen um halb zwölf, und alle starrten ihn an, als er in den Konferenzraum stürmte. Zara saß am Kopfende des langen Tisches, neben ihr die Einsatzleiterin Chloe und deren Assistentin Maureen. Des Weiteren waren James und Bruce anwesend sowie ein Mann namens Terry von der Technikabteilung. Michael jedoch hatte nur Augen für Gabrielle, und er ging zu ihr hinüber, um sie zu küssen.
»Du wirkst von Mal zu Mal stärker, wenn ich dich sehe«, bemerkte er lächelnd. Dann wandte er sich an Chloe. »Tut mir leid, dass ich zu spät bin, aber ich habe überhaupt nicht geschlafen, und CHERUB schuldet mir einen neuen Trainingsanzug und Turnschuhe.«
Chloe sah ihn überrascht an. »Kannst du die Sachen nicht waschen?«
Michael war nicht besonders gut aufgelegt. »Diese Cops waren Tiere. Sie haben mich herumgeschubst, mich mit allen möglichen rassistischen Namen beschimpft, mich in eine Zelle voller Pisse geworfen, und der Gestank ...«
James und Bruce sahen sich über den Tisch hinweg an und begannen zu kichern.
»Ja, echt witzig, Jungs«, knurrte Michael, aber auf sein Gesicht trat ein Lächeln, als Gabrielle ebenfalls zu lachen begann, obwohl sie dabei
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