Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)
Moss und Jake McEwen, die auf dem Campus aushalfen, bis sie in ein paar Wochen wieder zur Universität mussten.
Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme überwachte Mac die Luxusvilla in einem 5er-BMW mit verdunkelten Scheiben. Wie Fahim gesagt hatte, verließ die Putzfrau das Haus um drei Uhr und eine halbe Stunde später folgten ihr Hassam und sein Bruder Asif. Das Haus war leer. Optimal, um überall Überwachungsgeräte anzubringen.
McEwen holte Lauren und Fahim in einem Mini-Van von der Schule ab, in dem bereits Bethany und Dave Moss saßen. Weil Fahim dabei war, konnten sie natürlich nicht offen über das Leben auf dem Campus sprechen. Aber Lauren schaffte es trotzdem, die beiden Weißhemden damit aufzuziehen, dass sie sie beim nächtlichen Training vor zwei Wochen ausgetrickst hatte.
»Treib’s nicht zu weit, Süße«, knurrte McEwen. »Du bist zwar ein Mädchen, aber glaub bloß nicht, dass ich diesen blonden Mop nicht ins Klo stecke, wenn du mir auf die Nerven gehst.«
Lauren wandte sich zu Bethany um. Die zog den Finger über ihre Kehle und sagte leise: »Vergiss es. Das ist voll der Psycho.«
Einen halben Kilometer vom Haus entfernt, sprangen Fahim und Lauren aus dem Van. An der Straßenecke trafen sie sich mit Jake, der den größten Teil des Tages in seinem Bett verbracht hatte, wo er abwechselnd schmollte und mit seiner PS3 spielte.
»Alles okay?«, erkundigte sich Fahim. »Du warst gestern Nachmittag echt phänomenal.«
Jake lächelte. »Das war doch gar nichts«, beschwichtigte er. »Morgen bin ich wieder fit für die Schule, denke ich.«
Doch dann verschwand sein Lächeln. Sein Blick fiel auf Lauren. Er hatte furchtbare Angst, sie könnte Bethany erzählt haben, dass er am Abend zuvor geweint hatte.
»Mann, und Lauren hat dich gerettet«, fügte Fahim hinzu. »Zwei Minuten später und die Kerle hätten dich umgebracht.«
»Gab es in der Schule Ärger wegen der Schlägerei?«, wollte Jake wissen.
»Es gab ein paar Gerüchte, dass Aloms Bande kräftig was auf die Nüsse gekriegt hätte«, erwiderte Lauren. »In der Morgenversammlung gab’s einen Zeugenaufruf, und ein paar der Kinder, die uns beobachtet hatten, haben mich glatt dumm angemacht. Aber ich hab ihnen gesagt, dass sie sich um ihren eigenen Dreck kümmern sollen.«
»Kriegen wir keinen Ärger?«, wollte Jake wissen.
»Sieht nicht so aus«, antwortete Lauren. »Ich habe Alom im Gang gesehen. Er hat sich in die Hosen gemacht und ist abgehauen.«
»Zum Glück ist das Ganze vor der Schule abgelaufen«, sagte Fahim. »Wenn ich fliege, bin ich geliefert.«
Mittlerweile waren sie am Tor angekommen. Mac ließ die getönte Fensterscheibe herunter und nickte Lauren zu. Das Zeichen dafür, dass alles nach Plan lief.
Hinter dem hohen Metalltor führte eine dreißig Meter lange Kiesauffahrt zum Haus. Aber Fahim gab für die Stahltür in dem Pfeiler daneben einen Code ein.
»Ich bin zu Hause!«, rief er, als er schließlich durch die Eingangstür in die Halle trat. »Jemand da?«
Der Ruf schallte in der großen marmornen Halle wider. Lauren war beeindruckt. An den Wänden hingen abstrakte Gemälde. Das Haus kam ihr eher wie ein Museum als ein Wohnhaus vor.
»Überprüf schnell alle Räume«, wies sie Fahim an. »Dann schalten wir die Überwachungskameras aus, damit wir den Van über die Einfahrt hochfahren können.«
Fahim war sich zwar sicher, dass niemand zu Hause war, sah vorsichtshalber aber trotzdem in allen Räumen und im Büroanbau nach. Dann suchte er in einer Küchenschublade nach einem Schlüssel und schloss ein Wandpaneel unter der gewundenen Treppe auf. Die vier übereinandergestapelten Videorekorder darin waren mit den Kameras vor dem Haus verbunden.
»Weißt du, wie das funktioniert?«, fragte Lauren.
»Ich darf das eigentlich nicht anfassen«, antwortete Fahim. »Aber es ist wie ein normaler Videorekorder, nur dass das Band zweiundsiebzig Stunden lang läuft.«
Lauren sah in den Schrank, während Jake vorsichtig eines der Geräte herausnahm, zur Seite drehte und die Kabel betrachtete, die hinten eingestöpselt waren.
»Nur Audiokabel von den Videokameras«, stellte Jake fest. »Nichts Besonderes.«
Lauren klappte ihr Handy auf, um Mac anzurufen. »Ich sitze vor der Videoüberwachung. Sieht ziemlich einfach aus, aber ich möchte Ihr Okay, bevor ich sie ausschalte.«
Mac klang zuversichtlich. »Hassams Bank überweist jeden Monat dreißig Pfund an die Sicherheitsfirma. Ich habe dort angerufen und so getan, als sei ich ein
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