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Top Secret - Der Auftrag

Top Secret - Der Auftrag

Titel: Top Secret - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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mich fernsehen lassen?«
    Dave platzte fast vor Lachen. »Siehst du dir ernsthaft Songs of Praise an? Ich wusste gar nicht, dass du so religiös bist!«
    James zuckte mit den Schultern. »Ich hab mir was über Nilpferde angesehen. Als es vorbei war, wollte ich umschalten, aber die Fernbedienung ist in die Ritzen des Sofas gerutscht, und ich bin viel zu voll, um mich zu bewegen!«
    Darüber musste Dave nur noch lauter lachen und selbst James kicherte unfreiwillig. »Hör auf mit dem Scheiß«, jaulte er und rieb sich über den Bauch. »Ich leide echt!«
    »Weißt du was?«, meinte Dave und wurde einen Moment wieder ernst. »Ich glaube, in dem grünen Erste-Hilfe-Kasten, den Zara uns mitgegeben hat, ist ein Saft gegen Verdauungsbeschwerden. Der Kasten steht im Regal im Bad.«
    »Oh cool!«, fand James und hievte sich vom Sofa. »Ich denke, ein Schluck davon wird mir guttun.«

19
    Die Medizin half, sodass sich James, als er um halb elf ins Bett ging, wieder wohlfühlte. Er schlief durch, bis ihn Montagmorgen um acht Uhr die Türklingel weckte. Schnell lief er in den Flur und sah, wie Dave Leon Tarasov öffnete.
    »Hallo, Mr Tarasov«, grüßte Dave, der in Boxershorts an der Tür stand und überrascht klang.
    »Ich bin nicht dein Lehrer, Dave. Nenn mich Leon.«
    »Ich dachte, wir wollten uns im Wagenpark treffen«, meinte Dave.
    »Ich hätte dir da einen kleinen Vorschlag zu machen«, meinte Leon. »Leichte Arbeit. Kann ich reinkommen?«
    Dave machte den Eindruck, als sei er noch nicht ganz wach. »Ja, natürlich … klar doch.«
    Er führte Leon ins Wohnzimmer. Wie Leon seinen massigen Körper durch den Flur schob, kam er James so exotisch vor, dass er an einen Film im Geografieunterricht denken musste, in dem ein Supertanker den Panamakanal durchschipperte. Leon sackte auf dem winzigen Sofa zusammen, als James hinter Dave eintrat.
    »Ihr hattet beide schon Ärger mit dem Gesetz«, begann Leon, »daher solltet ihr das Sprichwort kennen: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.«
    Dave nickte. »Ich verpfeife niemanden.«
    »Es ist nicht mal das Verpfeifen bei euch Jungs«, meinte Leon und ließ seine Hände miteinander sprechen.
»Es ist das Gerede. Dinge sprechen sich herum, versteht ihr?«
    »Reden ist Silber, Schweigen ist Gold«, wiederholte Dave und James nickte.
    »Ich weiß, dass ihr zwei von der Sozialhilfe lebt. Gestern Abend im Bett habe ich mir etwas überlegt, was eure Finanzen wirklich aufbessern könnte. Vielleicht sogar um ein paar Tausend im Laufe des nächsten Monats. Seid ihr interessiert?«
    James und Dave grinsten sich demonstrativ an, so wie man es von zwei bettelarmen Kindern erwartet, denen man mit einer vierstelligen Summe vor der Nase herumwedelt.
    »Klar sind wir interessiert«, versicherte Dave strahlend.
    »Gut«, sagte Leon. »Was ihr tun sollt, ist nicht legal, aber eine sichere Sache. Ich kenne ein paar Leute, die für die größten Hausreinigungsfirmen arbeiten. Die Kunden sind meistens reiche Leute, die keine Lust haben, sich persönlich um eine Putzfrau zu kümmern. Stattdessen rufen sie McPutz, die Ata-Girls, Meister Mopper oder sonst jemanden. Miss Saubergirl kommt und putzt, während die Herrschaften außer Haus sind, und sie kommen dem Dreck in ihrer Badewanne nie näher als bis zu ihrer Scheckkarte, mit der sie die Rechnung zahlen.
    Das Schöne an der Sache ist: Zu dieser Jahreszeit machen viele von den reichen Schnöseln einen schönen langen Urlaub und bestellen den Reinigungsdienst ab.
Dadurch kommen meine Kontaktmänner für zwei bis drei Wochen in den Besitz ihrer Haustürschlüssel und Alarmcodes, während die fetten Autos in der Garage parken.«
    »Lassen Sie mich raten.« Dave grinste. »Die Autos warten nicht mehr auf sie, wenn sie aus dem Urlaub zurückkommen.«
    »Bingo!« Leon schnalzte mit der Zunge. »Wir sind nur an neuwertigen Autos interessiert, die man nach Osteuropa verkaufen oder nach Ersatzteilen auseinandernehmen kann. Wenn ich die Hausschlüssel und die Alarmcodes bekomme, schicke ich einen Spion los, der alle Zeit der Welt hat, das Haus zu durchsuchen und die Autoschlüssel zu finden. Am nächsten Tag bricht dann eine andere Person ein und löst den Alarm aus. Das spielt kaum eine Rolle, denn mein Spion hat die Autoschlüssel tags zuvor gefunden und in die Fahrertür gesteckt. Ihr seid weg, bevor die Polizei davon Wind bekommt.«
    »Warum können wir nicht mit den Haustürschlüsseln einbrechen?«, fragte James.
    Dave sah ihn verächtlich an. »Weil es dann

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